ѕσмєвσ∂у || ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏ

❃ 5 (pt.2) ❃

Ich stieß einen lauten Seufzer aus und strich mir ein paar meiner wirren Haarsträhnen aus dem Gesicht.

„Nein, schon gut. Es tut mir leid. Ich weiß, dass ich überreagiere. Und eigentlich bist du ja derjenige, der reden wollte, und jetzt mache ich hier so ne Szene. Es tut mir wirklich leid. Ich verstehe nur nicht -"

Jungkook trat ein paar Schritte näher und unterbrach meinen Redefluss, indem er nun doch noch einmal vorsichtig meine Hand in die seine nahm und mich anschaute. Anlächelte.

„Hey, es ist okay. Ich kann auch verstehen, dass das alles ein bisschen viel für dich war. Soll ich nochmal versuchen, es dir zu erklären?"

Zögerlich nickte ich.

„Ich habe dir erzählt, dass Yuri und ich uns heute getrennt haben. Ehrlich gesagt war es vorher nicht mal eine gute Beziehung, und auch gar nicht so lange. Ein paar Monate vielleicht."

„Ich hatte gar nichts davon mitbekommen. Du hast auch nie etwas davon erzählt und zusammen gesehen habe ich euch auch nicht wirklich.", gestand ich Jungkook und er schnaubte leise.

„Ja, das glaube ich dir. Ich bin auch nicht so gern mit Yuri unterwegs gewesen. Klar, sie ist eine super liebe Person und natürlich sehr hübsch und lustig und so, aber irgendwie habe ich die Beziehung mit ihr bloß geführt, damit ich eine hatte, verstehst du? Ich hatte irgendwie das Gefühl, dass das von mir so erwartet wurde."

„Ist das nicht -", setzte ich an, doch der Schwarzhaarige wusste anscheinend schon, worauf ich hinaus wollte und beantwortete die unvollendete Frage sofort.

„Richtig scheiße für Yuri? Klar war es das. Es war eigentlich ne richtige Arschloch Aktion von mir. Also natürlich hatte ich sie gern, auch jetzt immer noch, aber ich bin eben nicht in sie verliebt. Das hat sie aber auch recht schnell gemerkt, glaube ich. Deshalb haben wir uns auch zusammen dafür entschieden, diese Möchtegern-Beziehung zu beenden, nachdem ich ihr alles erklärt habe."

Ratlos schaute ich Jungkook in die Augen. Irgendwie wurde ich nicht schlau aus ihm oder dieser komischen Geschichte oder generell aus all den Dingen, die er sagte.

„Aber... was hast du ihr denn erklärt? Und warum bist du nicht einfach von Anfang an mit jemandem zusammen gekommen, für den du ehrliche Gefühle hast, wenn du unbedingt eine Beziehung führen wolltest?"

„Weil ich doch vorher nicht wusste, dass du auch auf Jungs stehst, Tae."

Jungkooks Stimme war beinahe ein Flüstern und diese Worte von ihm fühlten sich irgendwie so an wie süßer Honig, von dem ich plötzlich vollkommen eingenommen wurde. Mir wurde ganz warm. Und trotzdem konnte mein Kopf diese Worte nicht verarbeiten, ich musste nachfragen.

„Wie...wie meinst du das?"

„Ach Taehyung." Der Junge lachte leise über meine Verwirrtheit und drückte meine Hand fester.

„Ich war mit Yuri zusammen, aber irgendwas hat sich nicht richtig angefühlt. Irgendwas war schon immer komisch, wenn ich Mädchen angeguckt hatte, aber besser, wenn ich Jungs ansah. Vor allem... wenn ich dich ansah."

Meine Augen wurden groß. „Ehrlich?"

„Ja.", hauchte Jungkook, „Ich wusste nur nie, ob du auch etwas für mich empfinden würdest, daher kam es mir eben sehr gelegen, dass mein Bruder deinen besten Freund ein bisschen zu dem Thema ausquetschen und die Infos an mich weitergeben konnte."

Verlegen senkte der Schwarzhaarige nun seinen Blick auf den Boden. „Natürlich war das doof so hinter deinem Rücken, und ich hoffe ehrlich, dass du nicht mehr sauer bist. Auch nicht auf Namjoon, ich glaube, er wollte dir wirklich nur etwas Gutes, indem er es Seokjin und somit auch mir weitergesagt hat. Und sonst weiß es auch keiner, ich schwöre sogar!"

Ich fühlte mich immer noch etwas überrumpelt von diesen ganzen Dingen, die ich gerade mitten in der Nacht neben einer verlassenen Landstraße zu hören bekommen hatte.

Aber irgendwie fühlte ich mich auch gut, weil Jungkook mir soeben vermittelt hatte, dass er wohl auch einen Crush auf mich hatte. Auf mich!

Lächelnd legte ich eine Hand an seine Wange, damit er mich anschaute. „Ich bin nicht sauer. Ehrlich. Das könnte ich gar nicht, schließlich wünsche ich mir schon seit über einem halben Jahr, dass du solche Dinge einmal zu mir sagen würdest."

Der Schwarzhaarige machte ein erstauntes Gesicht. „Warte, du findest mich auch toll? Das habe ich vorher wirklich nie bemerkt!"

Lachend verdrehte ich die Augen. „Ja, du Idiot, natürlich finde ich dich toll! Aber war klar, dass du das nicht wusstest; du bemerkst ja auch die Sterne am Himmel nicht! Dabei sind sie so schön."

„Du bist so schön, Taehyung.", erwiderte Jungkook nur leise und legte beide seiner Hände nun an meine Taille, zog mich somit noch ein bisschen näher zu sich hin und küsste mich dann mit solch einer Leidenschaft, dass ich regelrecht dahin schmolz.

Seine Lippen passten perfekt auf die meinen und ich fühlte mich wirklich noch nie jemandem so verbunden wie Jungkook in genau diesem Moment.