~Flashback~
POV.: Taehyung
„Tae bitte komm her", schluckte Beomgyu in sein Telefon.
„Bamgyu wo bist du", fragte ich ganz leise.
„Ich habe mich oben im Bad eingeschlossen, aber ich glaube sie-", er wurde von einem lauten Knall unterbrochen.
Plötzlich war der Anruf einfach beendet.
„Scheiße", schrie ich vor mich hin.
So schnell ich konnte schlüpfte ich in meine Schuhe und stürmte die Treppe herunter. Ich öffnete die Haustür und rannte ins dunkle Weiß raus. Sofort stockte mir der Atem. Es war eisig kalt, sodass man sogar seinen eigenen Atem sehen konnte. Ich hatte keinen Pulli an, aber jetzt zurückzulaufen, dafür hatte ich keine Zeit. Also lief ich durch den Schnee und hinterließ tiefe Fußabdrücke.
Es war jetzt schon der zweite Mal, dass ich ihn so sehr verzweifelt gehört habe. Und das erste mal hätte ich ihn wahrscheinlich Tot bei ihm Zuhause gefunden. Er hatte in den letzten Tagen oft bei mir geschlafen, damit er dem ganzen umgehen konnte, aber heute wollte er zuhause schlafen und schauen, wie es seiner Mutter ging und dem Anruf nach zu folge hatte sie wohl wieder einen ihrer Attacken.
Ich rüttelte an der Haustür, doch sie war zugeschlossen. Mist, wie konnte ich jetzt ins Haus kommen. Sofort fiel mir die Gartentür ein. Ich rannte schnell hinter das Haus und versuchte auch diese zu öffnen. Sie war auch geschlossen. Mist, jetzt blieb mir nur noch eine Möglichkeit. Ich nahm einen großen Stein aus dem Garten und warf ihn voller Wucht gegen die Gartentür. Mit einem Klirren zerbrach die Glasscheibe in hunderte Scherben. Ich huschte durch die Tür und eilte zum Treppenhaus.
Gänsehaut!
Die Wohnung war sicherlich schon öfters verwüstet gewesen. Aber so wie sie jetzt aussah konnte man meinen jemand wäre Amok gelaufen, obwohl das nicht einmal so abwegig war. Die Vitrine lag mitten im Wohnzimmer und die Gläser darin lagen überall zersplitterte herum. Der Esstisch wurde anscheinend gegen eine Wand geworfen, da er entzwei gebrochen neben der Wand lag. Überall lagen Schirme herum und der Schirmständer lag neben einer zerbrochenen Vase auf dem Boden. Sie scheint selbst von dem Porzellan nicht zurückgeschreckt gewesen zu sein, da dieses sonst in dem eichenen Hängeschrank wohl behütete Geschirr einfach überall zerstört herumlag.
Ich stürmte ohne zu zögern die Treppe hinauf. Ich hörte schon das Keuchen meines Geliebten. Wieder Gänsehaut - die Mutter kniete über Beomgyu und schlug mit einer hölzernen Schale immer wieder in sein Gesicht. Ich riss die Frau ohne zu zögern von meinem Freund herunter. Dies war anstrengender als ich dachte, sie hatte wirklich viel Kraft und es erforderte viel Geschick sie von ihm herunterzubekommen. Schließlich schaffte ich es aber.
Erst sah ich in ihr Wut verzerrtes Gesicht, dann in das blutige Gesicht von Beomgyu. Er hatte die Augen geschlossen und mir wurde bewusst, dass er diesmal wirklich zusammengeschlagen wurde - von seiner eigenen Mutter. Die Frau neben mir schien dies nun endlich auch mal zu begreifen, da sie mit völlig geschockten Gesicht ihren Sohn anschaute, als ob sie nicht wüsste, dass sie dafür verantwortlich war.
Ich nahm Beomgyu's Gesicht in meine Hände und ein paar stumme Tränen liefen an meiner Wange herunter. Er hatte einige Platzwunden auf seiner Stirn und auch sonst hatte er einige tiefere Schnittwunden in seinem Gesicht verteilt. Seine sonst so wunderschönen haselnussbraunen Augen waren geschlossen. Ich schloss ihn in meine Arme und schaute die Frau an, die neben mir immer noch völlig Fassungslos lag. Auf einmal packte mich eine Wut. Ich wollte dieser Frau einfach nur wehtun. Ich wollte meinen Freund rächen. Ich wollte ihr auch wehtun.
Bevor ich meine rachsüchtigen Gedanken weiterführen konnte, packte mich jemand an der Schulter, ich sah direkt in die Augen meines Vaters. Er packte mich an der Schulter und zog mich mit leichter Kraft wieder die Treppe herunter. Auf dem Weg nach untern kamen wir zwei Notärzten vorbei, die sicherlich nach Beomgyu schauen würden. Ich atmete erleichtert auf, da ich nun wusste, dass er in sicheren Händen war.
Nachdem ich mit meinen Vater das Haus verließ, musste ich meine Augen schließen. Das grelle Licht der Sirenen sämtlicher Autos war mir einfach zu hell. Am liebsten hätte ich auch meine Ohren geschlossen, da der grelle Ton der Sirenen viel zu laut war. Es waren sicherlich einige Krankenwagen und auch einige Polizeiautos vor dem Haus versammelt. Mein Vater musste etwas geahnt haben und die Polizei samt Krankenwagen herbeordert haben. In diesem Moment war ich meinen Vater wirklich dankbar.
„Das ihre Psychosen solch einen Ausmaß annehmen können, konnte ich wirklich nicht ahnen", murmelte mein Vater vor sich während er mir die Tür von seinem Mercedes öffnete.
„Warum habt ihr mir nicht früher etwas gesagt? Ich hätte natürlich sofort wieder die Therapie aufgenommen, um ihre Psychosen in den Griff zu bekommen. Hätte ich gewusst, dass ihre Attacken solch einen Ausmaß annehmen würden, hätte ich sie niemals aus dem Krankenhaus gelassen."
Er stellte eigentlich genau die richtige Frage - Warum haben wir alles vor ihm verheimlicht?
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Summertime Sadness |Vkook
Фанфик„Kim Taehyung wollte sich am vergangen Sonntag auf der Brücke umbringen. Die Gründe dafür sind nach wie vor unbekannt. Der Suizid des Jungen wurde nur verhindert, weil ein unbekannter Junge ihn aufhielt. Die Polizei nahm Taehyung in Gewahrsam und m...