XVIII: Kaputt

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Jimin schaute mich erwartend an, aber ich starrte nur verwirrt zurück.
„Ich wusste gar nicht, dass du Tae kennst. Er vertraut sich eigentlich nur sehr wenigen an, weißt du, aber das was du erzählst passt zu ihm", erklärte er mir.
Neugierig hackte ich nach: „Wieso, ist er oft so?"
„Er hat sich seitdem letzten Jahr sehr zurückgezogen. Weißt du, früher ist er regelmäßig zu uns gekommen, um mit uns zu trainieren, aber auf einmal war er weg. Selbst in der Schule sah man ihn nur noch sehr selten und wenn dann war er ja - Irgenwie - komplett auf Drogen", schloss er seinen Satz mit leicht zitternder Stimme. „Wir waren früher sowas wie beste Freunde, aber jetzt meldet er sich kaum noch bei mir und ich mache mir wirklich sorgen."
Nachdenklich summte ich vor mich hin und fragte mich ob ich das mit seinem Verlust erzählen sollte, immerhin war es ja auch, wie ich später von einem Arzt erfuhr, sein Vater. Ich wollte allerdings nichts erzählen, was Taehyung nicht auch erzählen wollte, also entschloss ich mich schweigen und Jimin nur einen mitleidigen Blick zuzuwerfen.
Allerdings beschäftigte mich etwas - Tae war auf Drogen?

Nachdem wir eine ganze Zeit lang stumm nebeneinander hergegangen sind und den weißen Fellball beobachteten, kamen wir in der Innenstadt an. Hier war wirklich viel los. Überall wuselten Menschen zwischen den Markständen umher. Ich musst Cloudy an sehr kurze Leine nehmen, damit er nicht ständig von Leuten umgerannt wurde. Überall in der Luft lagen die Gerüche von gekochten, gebratenem oder auch von Frittierten, von Süßspeisen bis hinzu Salzgebäcken konnte man hier wirklich alles für den Magen erwerben.
Wir blieben vor einem kleinen Sportladen stehen, indem Jimin auch schon direkt verschwand, um sich einen neuen Fußball zu kaufen. Ich musste natürlich draußen warten, weil Cloudy nicht rein durfte. Also setzte ich mich auf eine Steinmauer und zündete meine Zigarette an, um anschließend zu warten.
Dass mir aber Wölkchen einen Strich durch die Rechnung machen würde, hätte ich nicht gedacht. Auf einmal sprang er einfach auf und rannte mitten in die Menschenmasse hinein. Durch das abrupte aufspringen konnte ich die Leine nämlich nicht festhalten. So schnell ich konnte quetschte ich mich durch den Markt und versuchte Wölkchen nicht aus den Augen zu verlieren.
Schließlich stand ich in einer dunkle Gasse ein wenig abseits von Marktplatz. Hier drinnen wimmelte es nur so furchterregenden Figuren. Ein paar Männer mit tief ins Gesicht gezogene Kapuzen standen in einem Kreis und tuschelten aufgeregt miteinander. Ein paar Meter weiter standen zwei stark tätowierte und sehr kräftige Männer miteinander. Mir war sehr unwohl bei der ganzen Sache, aber ich schlich mich durch.
Und dort lag mein weißer Malteser auf dem Schoß von einer Person. Cloudy stupste die ganze Zeit mit seiner Schnauze im Gesicht der Person herum, aber diese zeigte keine Reaktion. Ich rief nach Cloudy, aber dieser zeigte keine Reaktion und versuchte weiterhin die Aufmerksamkeit des Menschen auf sich zu ziehen. Während ich auf ihn zuging, um ihn in den Arm zu nehmen, fielen mir die ganzen Jointstümmel und auch ein paar Spritzen, um der Person herum auf. Als ich Wölkchen von dem Typen wegreißen wollte, wurde ich an meinen Arm festgehalten und ich sah in die roten Augen von ihm. Er sah mich völlig ausdruckslos an, was vielleicht daran lag, dass er irgendwo in einer anderen Welt gefangen war. Nachdem ich aber seine feuerroten Haare erkannt war mir klar, dass es nicht irgendein Typ war.
„Kim - Kim Taehyung?", flüsterte ich leise auf und sah in die schwarzen Augen von ihm.
Er hob nun leicht den Blick und Cloudy begann zu wimmern und zu winseln.
„Kookz - Deine - Liebe", aber mehr brachte er nicht aus seinen Lippen heraus, da er im nächsten Moment wieder völlig in sich einsackte.

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So ich glaube, dass jetzt die Vorgeschichte beendet ist.
💜

Summertime Sadness |VkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt