Stuck with him [14]

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Kapitel 14: Geheimnisse kommen zum Vorschein

Avery☆

Sie rannte. Ihr Atem war überdurchschnittlich schnell und ihr blieb der Sauerstoff davon. Aber sie musste rennen. Doch wieso? Weswegen kämpfe sie sich durch die Wälder, weswegen schreiten ihre Beine immer zügiger fort, weswegen konnte sie vor Furcht keine klare Sicht mehr bewahren? Vor wem hatte sie Angst? Ihre schwachen Beine gaben auf und sie blieb keuchend, außer Atem stehen. Es gab keinen Ausweg mehr. Sie konnte nicht mehr rennen. Sie konnte nicht mehr davon. Sie gab auf. Zitterig mit halb geschlossen Augen drehte sie sich zu der Gestalt um, wovor sie diese mächtige Furcht hatte. Dann Begriff sie's. Sie rannte vor sich selbst.

"Avery! Avery, hörst du mich? Wach auf!"
"Was ist denn?"
"Du hast schon wieder Albträume."

Plötzlich waren meine Augen weit aufgerissen.

"Welche Albträume? Wieso denkst du das"
"Ich wollt's dir schon lange sagen, aber bin nie dazu gekommen... Ich hab dich einmal nachts weinen gehört und dann hast du aber noch geschlafen und aufeinmal brülltest du immer das gleiche Wort. Und ich dachte-"
"Welches Wort?"
"Ehm, es war Mama."

Oh nein. Er hätte es nicht erfahren sollen. Wie erzähl ich ihm das jetzt?

"Es ist nichts, Nate. Mach dir keine Sorgen." Ich machte noch ein aufheiterndes Lächeln, damit er sich wirklich um Nichts fürchten muss. Aber natürlich lässt seine Neugier ihn überrumpeln.
"Es sah aber nach nichts aus." Er schaute besorgt auf dem Boden, seine Hände hinter dem Rücken. Er tat genau das, was ich nicht von ihm wollte.
"Ich hab nur manchmal diese Albträume. Das ist alles."
"Von was handeln sie?" Er schien sich echt für dieses Thema zu interessieren.
"Nun ja... Die sind alle etwas verschieden, haben aber den gleichen Zusammenhang. Es bin immer ich die von irgendwas, irgendwo weg rennt. Ich komm aber nicht davon los und es fühlt sich an als ob ich in dieser Welt gefangen bin. Egal wie weit, wie lang ich renne, es fühlt sich an als ob ich mich endlos im Kreis bewege."
"Ich will dich nicht bedrängen, aber vielleicht solltest du mit jemanden reden der dir helfen kann."
"Nein! Es ist schon seit zwei Jahren so, nichts Schlimmes."
"Zwei Jahre? Und du wolltest nicht wissen von wo diese Träume kommen?"
Jetzt schaute ich auch verlegen auf den Boden.
"Ich weiß von wo sie kommen." Nate's Augen wurden größer.
"Bist du bereit es mir zu erzählen?" Ich wusste nicht ob ich bereit war, aber es war an der Zeit, dass ich es gegenüber jemanden öffne.
"Meine Mutter. Sie ist vor zwei Jahren gestorben." Ich wagte es nicht in seine Augen zu schauen.
"Das tut mir so leid, Avery. Ich hatte ja keine Ahnung."
"Es ist nicht deine Schuld, Nate. Vergangenheit ist Vergangenheit."
"Das heißt aber nicht, dass man sie vergessen muss."
Ich schluckte bei seinen Worten.
"Man kann sich von jemanden los lassen und weiter leben, das heißt aber nicht das man diese Person nicht weiter lieben und sie weiter im Herzen tragen kann."
"So einfach ist das nicht."
"Ich weiß. Meine Oma ist an Lungenkrebs gestorben und ich hab lange gebraucht bis ich sie gehen gelassen habe."
"Das ist nicht das gleiche Nate!" Mein Ton wurde deutlich wütender.
"Dann erklär mir wieso das so ist. Lass mich deine Welt verstehen! Zieh mich nicht zurück!"

"Sie wurde ermordet, Nate."

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