Die Wahrheit

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Sarah und Mrs. Montgomery haben gerade das Büro erreicht. Beide setzen sich. Sie sitzen nur still gegenüber bis Nora das Schweigen bricht.

''Willst du etwas trinken?'' Nora fragt. ''Ich will wissen was los ist'', sagt Sarah mit einem bedrückenden Blick. ''Es geht um dein Spellbook'' sagt Nora. ''Mein Spellbook?'' fragt Sarah. ''Warum mein Spellbook? Um was geht es denn?''

Nora sieht Sarah ernst in die Augen und flüstert:'' Wo ist es?'' ''In meinem Zimmer....bei mir....wo es hingehört'',  sagt Sarah zögernd. ''Sarah hör zu! Wir müssen es unbedigt wegsperren. Es ist hier drausen nicht sicher. Was wenn es in die falschen Finger geriet?'', meint Mrs. Montgomery. ''Auf keinen Fall! Es ist das Einzige das ich noch von meiner Mutter habe. Ich gebe es nicht her!'' sagt Sarah entsetzt. ''Es wird dir nicht weggenommen es ist nur eingeschlossen und du wirst immer Zugriff darauf haben.'' ''Ich bin so oder so die Einzige die Zugriff darauf hat. Ohne mich könnte das Buch nicht mal geöffnet werden.'' Sarah verzieht das Gesicht. Eine unangenehme Kraft schwebt im Raum, die das Gefühl von Verwirrtheit, Angst und Wut ausstrahlt.

Schließlich gibt Nora nach. ''Alles klar. Es wird nicht weggesperrt aber wann auch immer du das Gefühl haben solltest es sollte so sein, dann komm zu mir.'' ''Ich werde darüber nachdenken'', sagt Sarah, steht auf, dreht sich schweigend um und verlässt den Raum. Sie geht zurück nach unten in Richtung Küche als sie ein komisches Gefühl der Trauer einholt. Sie sieht sich nervös um um festzustellen, dass da nichts ist. ''Ich habe wohl einfach zu viel im Kopf...ich glaube ich lasse mir ein Bad ein'', murmelt Sarah zu sich selbst und geht in ihr Zimmer um frische Kleidung zu holen. Das Bad ist unter dem Gebäude. Ein riesen großer Raum der einem Spa ähnelt. Der Badebereich ist so groß wie ein mittelgroßer Pool voll mit frischem heißen Wasser. Sarah zieht sich aus und betritt das Becken. Ihre langen Haare zieht sie hinter sich mit. Nass haben sie eine Länge von über eineinhalb Metern. In einer Ecke auf einer Sitzgelegenheit setzt sie sich hin um das heiße Wasser auf ihrer Haut zu genießen. Der Raum ist still nur einzelne Tropftöne des Wassers brechen die komülette Stille in einer angenehmen und beruhigenden Art und Weise. Das Mädchen schließt die Augen und driftet weg in ihre Gedanken.

Nach ein paar Minuten wird sie zurück in die Realität gerissen als vor ihr das Wasser anfängt zu blubbern. Der Dampf war zu dicht als dass sie etwas sehen könnte. Sie versucht weiter weg zu gehen wird jedoch von der Beckenwand hinter ihr geblockt. Mit einem Mal schießt eine Person heraus direkt auf das Mädchen zu. Sarah versucht zu schreien wird jedoch unter Wasser gezogen. Sie öffnet die Augen und erblickt ein süßes Gesicht. Ein breites Lächeln, runder Kopf, glänzende große Augen, lange, blaue, geringelte Haare tanzen im Wasser. Es ist ein Mädchen mit fast schon perfekter Haut wären da keine Fischschuppen und Kiemen. Sarah bekommt keine Luft mehr und versucht nach Oben in die Luft zu kommen. Das Fischmädchen bringt sie zurück an die Wasseroberfläche und fängt an zu lachen als sie sieht wie Sarah vergeblich nach Luft schnappt und in eine Hustattacke ausbricht.   ''Kein Grund gleich zu sterben'', sagt das Mädchen neben ihr. Sarah versucht sich wieder zu fangen und versinkt ein wenig Unterwasser um ihren nackten Körper zu verstecken. ''Wer bist du und was machst du in diesem Becken?'', fragt sie das Mädchen keuchend. ''Mein Name ist Sirena und ich bin durch die großen Rohre hierher geschwommen. Die Rohre dieses Beckens verlaufen unter das Gebäude zu einem groen Schwimmareal, das fast so groß ist wie ein See, nur dass der Unterschied darin liegt, dass er in einem großen Saal untergebracht ist. Als ich bemerkt habe, dass jemand das Becken betritt wollte ich die Chance nutzen und sehen wer das ist. Ich weiß, dass du die Neue hier bist und da wir grade dabei sind, können wir uns ja kennenlernen''. Sarah sieht Sirena mit großen Augen und offenem Mund an. Rohre? Ein Schwimmareal in einem Saal so groß wie ein See? Sie hält kurz inne um wieder zu sich zu kommen. ''Mein Name ist...'' ''Sarah, ich weiß schon. Ewan hat mir bereits von dir erzählt. Besser gesagt, er hört gar nicht mehr auf von dir zu reden'', unterbrach sie das Fischmädchen. Sarah's Wangen wurden leicht rot. ''Er hat redet über mich?'', dachte sich Sarah und musste sich ein Lächeln verkneifen. Sirena sieht sie mit einem sanften Blick an. Sie wusste was sich Sarah denken musste.

Sirena dreht sich um und fängt an im Becken zu schwimmen. Ihre lockigen langen blauen Haare spielen im Wasser und ihre Perlenketten, die sie um ihre Flosse, ihren Armen und ihrem Hals hängen hat, spiegeln das sanfte Licht und reflektieren das Wasser, sodass es aussieht als würden Glühwürmchen an der Decke tanzen. Sarah schaut dem Mädchen hinterher, mustert sie von oben bis unten. Blasse, schon fast weise Haut. Ihre Finger sind schwarz-gräulich und die Farbe verschmilzt sich mit dem Weis ab ihren Ellenbogen. Sie hat sichtbare schwärzliche Schuppen and Schultern und den Außenseiten ihrer Unterarme. Ihre Flosse ist Silber und verläuft zu einem Schwarz je tiefer man geht. Ihre Flossenspitzen sind eine Mischung aus Blau, Siber und Schwarz, dessen Art einen Metallic-Ton aufweist. Sirena kommt zum Stillstand und schaut Sarah tief in die Augen. ''Ich werde dich jetzt wieder alleine lassen'', sagt sie. ''Ich muss zurück bevor die anderen merken, dass ich schon wieder weg bin.'' Sarah konnte noch nicht mal richtig reagieren und schon tauchte die Meerjungfrau ab und der ganze Raum wurde ruhig. Nur das leichte Hallen  Tropfen auf der Wasseroberfläche war zu hören. Sarah beschließt auch, wieder zu gehen. All die Entspannung, die sie sich gönnen wollte, ist nun weg. Das Mädchen steigt aus dem Wasser, trocknet sich mit einem Handtuch ab und zieht sich an. Ein letztes Mal sieht sie zurück ins Becken, um zu sehen, ob sie den Eingang der Rohre erspähen kann, doch der Dampf war so dicht, dass sie gerade mal die Wasseroberfläche erkennen konnte. Dann beschließt sie zu gehen.


Am späteren Nachmittag liegt Sarah in ihrem Bett und liest ein Buch. Es ist ein sehr altes Buch, das sie einmal von ihrer Mutter bekommen hatte, als sie noch ein kleines Kind war. Das Buch wurde von Generation zu Generation weitergegeben und ist so alt, man könnte nicht einmal ausrechnen wie alt es ist. Trotz der Reichweite, das dieses Buch zurückträgt, sieht aus fast so aus wie neu. Es ungefähr so dick wie der Hals einer Weinflasche breit ist. Die Seiten wurden aus Lumpen gefertigt, die zerkleinert, zerstampft und mit Wasser vermengt wurden. Danach wurden sie getrocknet und mit getrockneten Tiersehnen zusammengenäht. Der Bund des Buches besteht aus Holz, Tierhäuten und Leim. Die Tinte mit der geschrieben wurde, war die Tinte eines gigantischen Tintenfisches. Damas hatten Seefahrer die Tintenfische gefangen und deren Tinte ausgemolken und verkauft. Somit wurde schnell und einfach viel Geld gemacht. Die Schreibfeder war nach anschein die Feder eines Falken, das konnte man erkennen je nach Art und Weise wie breit geschrieben wurde. Das Buch, wie es jetzt aussieht, hat Schnörkeleien aus kleinen Lianen um sich herum, die mit Leim befestigt wurden. Auf dem Brund steht groß mit goldener Tinte der Name geschrieben. ''Book of Soldiers geschrieben von Hans Von Peck''. In der Geschichte geht es um einen Fuchs, dessen Familie von Jägern umgebracht und zu Accessoires verarbeitet wurde. Das Fuchsjunges, dessen Name Zeus war, musste täglich mit dem Übereben kämpfen. Eines Tages wurde es von einer großen Eulenwächterin adoptiert und musste somit nicht mehr alleine gegen den Rest der Welt kämpfen. Sarah konnte das Buch mittlerweile in und auswendig. Ihr wurde immer von ihrer Mutter daraus vorgelesen. Wann auch immer sie sich niedergeschlagen fühlte, las sie das Buch um ihr zurück ins Gedächtnis rufen zu lassen, dass sie niemals alleine auf dieser Welt sein würde. Egal was kommt, es gibt immer ein Licht am Ende des Tunnels. So hatte es auch ihre Mutter immer gesagt.

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