ASPORTATIO

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Bernn hatte Vladimir in sein Arbeitszimmer eskortiert, und nun stand Kenji mit den zwei Stiernacken vor besagtem Raum. „Und... was macht ihr beiden hier?" scherzte er. Beide starrten ihn nur an. „Oooookay..." sagte er und drehte sich weg. „Spielen du Karten?" fragte einer der beiden plötzlich und versuchte ein Lächeln heraus zu pressen. „Ich weiß nicht ob du mit mir Karten spielen willst." feixte Kenji. Er zog ein Deck Karten aus der Luft und fächerte es mit einer Hand auf.

„Bernn, langsam wird es ernst." eröffnete Vladimir das Gespräch. Er schwenkte nachdenklich den hellbraunen Whiskey in seinem Glas. „wir haben Grund zur Annahme, dass Gott wieder aufgetaucht ist." „unmöglich." „und doch wahr. Wie alle anderen Gott- Sucher vor mir habe auch ich immer insgeheim gehofft, dass es zu meiner Amtszeit soweit ist, und jetzt hoffe ich, dass ich lang genug lebe um es zu erleben." Bernn sah den Russen lange an. „Reden sie nicht so. Ihr Schutz ist der beste den man sich vorstellen kann." Vladimir stand auf und sah aus dem gewaltigen Fenster hinaus in den Garten. „Wie ist der letzte Gott- Sucher, Konrad, aus seinem Amt ausgetreten?"
„das Büro in Boston ist über Nacht kollabiert."
„ein Anschlag. Der davor?"
„Eine Autobombe."
„Das war Gott- Sucher Andreas. Es gab einen, der nach Andreas ernannt wurde. Gott- Sucher Leyla wurde noch am Abend ihrer Ernennung erschossen."
Er drehte sich vom Fenster weg und sah Bernn an. „Denkst du das waren Zufälle? Nein. Die haben unsere Namen auf einer langen Abschussliste. Dieser Krieg wird mit Maulwürfen und Spionage geführt, so wie jeder andere Krieg. Und es kann nicht dazu kommen, dass ich ebenso wie sie sterbe, ohne einen Nachfolger ernannt zu haben. Und das wirst du sein." Bernn brauchte ein paar Sekunden um diese Information zu verarbeiten. Vladimir fuhr fort: „hiermit ernenne ich dich mit sofortiger Wirkung zum Gott- Sucher Leutnant. Solltest du noch leben, wenn ich sterbe, wirst du ohne Verzögerung zum Gott- Sucher ernannt. Damit hast du das Kommando über 145 Landesgruppen des Rings, und die Verantwortung Gott zu finden..." er nahm einen Schluck seines Whiskeys und kam einen Schritt auf Bernn zu. „Und wenn du den Sobaka gefunden hast, ihn mit deiner schönen Axt zu Carpaccio zu verarbeiten." das Brennen seiner Augen hatte während der Tirade in Intensität zugenommen und fühlte sich immer mehr an als würde Gott- Sucher Vladimir versuchen, seinem neu ernannten Stellvertreter die Seele aus dem Leib zu ziehen. Er kühlte rapide ab. „Ich traue dir. Deshalb bekommst du dieses Amt. Spare dir jede Danksagung. Das ist ein Scheiß- Job. Ich sage es wie es ist. Das einzige, was dich vorm durchdrehen retten wird, ist die Hoffnung, ein mal der Mensch zu sein, der Gott den Schädel wegpustet. Klar?" „glasklar, Gott- Sucher." „Du bist in Gefahr. Genau wie deine Familie. Oleg hat dein Sicherheitssystem mit einem Gedanken zum Schmoren gebracht. An Sicherheit sparen kannst du dir nicht mehr leisten."

Oleg warf gerade seinen Einsatz von fünf Rubeln auf den Tisch, als sein Kopf hoch schoss. „Wasn, Großer? Schiss?" „Der Meister hat meinen Namen gesagt." sagte er ruhig. „Hey. Versuchst du uns abzulenken, amerikanisches Großmaul?" „Vorsicht Vorsicht. Ihr seid hier in meinem Land, Kommies." sagte Kenji lächelnd. Oleg stand auf und zog seine Waffe. „Du bescheisst eh." „ruhig, großer. Wir wollen niemand verletzen." Kenji stand langsam und mit erhobenen Händen auf. Er beobachtete den Finger, den Oleg um den Abzug seiner Waffe gelegt hatte. „Idiot." sagte Kenji leise, als er abdrückte. Der Dämon sprang zur Seite und die Kugel zischte an ihm vorbei, hinterließ aber eine leichte Wunde an seinem Oberarm. „Oh, jetzt bin ich angepisst." sagte er spielerisch. Eine Karte schoss wie aus dem nichts in seine Hand. Er schleuderte sie so schnell, dass sie bis zur Hälfte in Olegs Brust versank. Dieser sah angewidert an sich herunter. „Jetzt muss ich Hemd waschen, du..." weiter kam er nicht, da die Karte in einem Ohrenbetäubenden Donner explodierte und Oleg an die Decke geworfen wurde. Plötzlich wurde die Tür des Arbeitszimmers aufgerissen, und es war still im Raum.
-IMMOBILITAS-
Die Stimme des Russischen Großmeisters übertönte den Donner draußen. Die drei Dämonen blieben auf der Stelle angewurzelt und waren plötzlich unfähig auch nur einen Muskel zu bewegen. Vladimir ging zu seinen Dämonen. „Oleg! Igor! Was ist in euch gefahren!" stieß er aus. „Kenji, du wagst es meine Gäste anzugreifen?" sagte Meister Bernn in einem bedrohlichen Ton. „er hat sich verteidigt, Drug." Vladimir zog die schmorende Karte aus Olegs Brust. „Sehr... eigen... wenn ich das hinzufügen kann." er sah Kenji direkt an, diesmal noch forschender als zuvor. „Wo hast du das gelernt?" er schnipste, und die Dämonen waren wieder fähig sich zu bewegen. „Ich hab das nicht gelernt. Ich mach das einfach so." „beeindruckend. Bernn, das ist ein dreistufiger Angriffszauber. Wille, Weg, Mittel. Wie aus dem Lehrbuch. Wusstest du, dass der Dämon das kann?" „nein. Wusste ich nicht. Er hat es auch nie genutzt, wenn ich dabei war. Wenn ich ihn deswegen vernichten muss, Sir..." „wo denkst du hin? Er ist dir loyal und kann SOWAS? Du wärst der Dümmste meiner Anhänger wenn du ihn töten würdest. Du solltest ihn vielleicht ausbilden. Es gibt nicht viele seiner Spezies die überhaupt für höhere Magie gemacht sind." Bernn nickte. „Jawohl, Sir." Vladimir starrte ihn an. „Lass das. Das Gehorchen. Wir sind auf einer Stufe." Der beleibte Mann nickte langsam. „Entschuldige, Vladimir. Das ist etwas neu für mich." „das macht nichts. Ich kam um dich zu warnen. Das ist alles. Wir werden uns Montag sehen."
Damit war alles gesagt. Oleg, Igor und Vladimir verließen das Haus so still wie sie gekommen waren.

„Du hast mir nie gezeigt, dass du sowas kannst. Angriffszauber sind schwer. Vor allen Dingen Stufe drei und höher." „das ist meine Art mich zu wehren." der Master nickte. „Kannst du mir irgendwas darüber sagen, dass meine Tochter auf einmal aufgehört hat bei jedem Blitz zu schreien?" Kenji zog eine Braue hoch. „Was soll ich darüber wissen?" „Kaya. Du magst sie." „ist das eine Feststellung?" der Master lächelte. „Ich habe sie zu dem Mädchen geschickt. Master, sie ist wirklich liebevoll und kümmert sich gerne." „es geht mir gar nicht darum, dass sie ein Succubus ist. Wenn Anna sie mag ist es okay. Mein Problem ist, dass du ihr Erlaubnisse erteilst, die ich nicht gegeben habe." Kenji sah betreten zu Boden. „Aber vielleicht ist es besser so. Du hast den Gott- Sucher gehört. Es wird schwierig werden. Du wirst ab jetzt immer bei mir sein, unscheinbar, aber immer wachsam. Ich werde dir jetzt eine wichtige Frage stellen. Wirst du meine Familie beschützen wenn es hart auf hart kommt?" „Sie sagen das als würde ich nicht zu ihrer Familie gehören." schmunzelte Kenji.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 18, 2021 ⏰

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