Party, Alkohol, Kuss, Liebe? - 1

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9. Juli 2018
956 Wörter

Zu dieser Geschichte habe ich insgesamt 5 Parts geschrieben und -meiner Meinung nach- ist es eine große Steigerung zum letzten Kapitel. Dieses Mal habe ich auch eine mehr oder weniger vernünftige Beschreibung geschrieben:

Kim, Jaiden und eine Party.
Diese eine Party, oder besser gesagt dieses eine Spiel, hat sie zu etwas gebracht, dass sie sich hätte niemals träumen lassen.

Die Satzstellung und Wortwahl ist etwas merkwürdig, aber ich denke, man versteht die Idee, die ich hatte. Es ist eine von diesen 0815-"Beliebter Typ, auf den alle stehen, außer ein Mädchen, verliebt sich in dieses eine Mädchen, nachdem sie sich auf einer Party näher gekommen sind, und sie werden glücklich und heiraten"-Geschichten. Also viel Spaß dabei!

Ich war gerade auf dem Weg zu einer Party, aber nicht irgendeine Party, die Party von Jaiden. Jaiden Smith. Dieser Name hört sich im ersten Moment vielleicht etwas seltsam, merkwürdig und vielleicht auch zu durchschnittlich an, aber das war die Person, hinter diesem Namen, ganz und gar nicht.

Jaiden war der beliebteste Junge des 12. Jahrgangs, wenn nicht sogar der ganzen Schule. Alle weiblichen und auch ein paar männliche Schüler himmelten ihn an, als wenn er ein Gott wäre.
Ich hingegen konnte nicht verstehen, was sie so toll an ihm fanden. Klar, er hatte einen gut gebauten Körper mit nicht wenig trainierten Muskel, aber auch andere aus der Oberstufe hatten eine schöne Statur. Als Beispiel könnte man Jake nehmen. Er ist der beste Freund von Jaiden und ebenso bekannt, dennoch wird er nur halb so sehr begehrt.

Vielleicht lag es an Jaidens Unerreichbarkeit. Es waren zwar viele Bettgeschichten über ihn in Umlauf, aber keiner hatte es je selbst miterlebt.
Ich glaubte fest daran, dass alle diese Geschichten nur Geblöff und Geschwätz der anderen Leute waren. Sie erzählten diese nur um Aufmerksamkeit zu bekommen. Bei den ersten hatte dies auch noch gut geklappt, aber mittlerweile war es fast normal, dass Jaiden jeden zweiten Tag eine andere hatte. Wenn nun eine mit ihrer angeblich wahren Geschichte ankam, wurde sie meist nur kurz von ihren Freunden bestaunt, aber auch die fanden ihre Freundin spätestens nach einer Woche wieder langweilig.

Jede Woche war es das selbe, eine erzählte ihre Geschichte und sie hatte kurz Aufmerksamkeit. Alles wiederholte sich Woche um Woche, Monat um Monat, Jahr um Jahr.
Seit drei Jahren immer das selbe und die Mädels, die sich diese Geschichten ausdachten, hatten anscheinend immer noch nicht genug.
Eine hatte es dabei besonders übertrieben, Cortney. Sie hatte jetzt schon 5 Bettgeschichten auf dem Gewissen und dennoch glaubten ihr die Leute. Einige munkelten, Cortney und Jaiden wären ein Paar, andere meinten, sie sei seine Affäre.
Viele glaubten zu wissen, wie Jaiden drauf ist. Viele dachten, sie kannten ihn. Ich glaubte, er war anders als wir es vermuteten. Ich glaubte er war anders hinter seiner Fassade.
Aber auch wenn dies der Fall sein sollte, mochte ich ihn nicht. Er hatte schon zu vielen Menschen das Leben ruiniert. Auch wenn die Geschehnisse vielleicht nicht stimmten, hatte er sie trotzdem für wahr verkauft. Da ihn alle so anhimmelten, glaubten sie ihm alles. Sie fraßen ihm aus der Hand. Es gab nur wenige Ausnahmen, wie mich und Sarah.

Es war vor etwa einem halben Jahr, Sarah war zu der Zeit noch ein sehr beliebtes Mädchen. An einem schönen Sommertag änderte das sich aber. Jaiden hatte vor der ganzen Schule erzählt, wie er Sarah in einem Stribclub gesehen hatte. Er erzählte, wie 'toll' sie sich präsentiert hatte und wie sehr ihn das angemacht hatte.
Ab da wollte keiner mehr, etwas mit Sarah zu tun haben. Alle fanden sie ekelig, beleidigten sie als Schlampe und Nutte.

Die arme Sarah tat mir schrecklich leid und da ich wusste, dass das niemals stimmen konnte, sprach ich sie darauf an und sie erklärte mir, dass das alles nur eine Lüge war. Zu diesem Zeitpunkt schlossen wir eine Freundschaft, die lange anhalten sollte. Jedenfalls hatte sie es bis jetzt getan.

Wir liefen gerade nebeneinander auf dem Gehweg. Schon von weiten hörten wir den donnernden Bass und das Geschrei der anderen. Worauf hatte ich mich da bloß eingelassen? Die halbe Schule war eingeladen und so auch wir. Zwar waren wir erst in der 10. und somit 2 Jahre jünger, aber das hatte Jaiden nicht wirklich interessiert.

Wir waren bei der Tür angekommen und wollten klingeln. Ich war mit meinem Finger beinahe am Klingelknopf, als die Tür vor unserer Nase auf gerissen wurde, glücklicher Weise ging sie nach innen auf, sonnst hätte ich wahrscheinlich jetzt ins Krankenhaus gemusst.
Vor uns stand ein circa 1,80 großer,  breitschultriger Mann. Er schaute sich suchend hinter mir um, während er seine Zähne bedrohlich fletschte. Er war sehr angespannt und man konnte ihm die Wut in den Augen ansehen.

Ich wollte ihn gerade fragen, ob er aus dem Weg gehen könnte, als er anfing zu schreien.

"Na warte, du kleine Misset! Ich krieg dich!" Und damit war er aus der Tür verschwunden. Er lief an uns vorbei, auf einen etwas kleineren Jungen zu. Dieser war in eine Art Schockstarre verfallen, doch kurz bevor der Kräftige bei ihm war, lief er los.
Wenige Sekunden später waren sie in der Nacht verschwunden. Obwohl es erst 20 Uhr war, konnte man kaum noch was sehen. Mir war noch nie aufgefallen, dass es im Winter wirklich schon so früh dunkel wurde.

Ich erwachte aus meinen Tagträumen als Sarah etwas sagte.

"Was war denn das?" Ich konnte daraufhin nur mit den Schultern zucken. Ich wusste es selbst nicht.

Sarah zog mich ins Haus, welches schon die ganze Zeit offen stand, und ging direkt durch den überfüllten Flur in Richtung Bar. Das war typisch Sarah, kaum waren wir hier, musste sie schon was zu trinken haben.
Während sie sich also ihr heiß geliebtes Getränk holte, schaute ich mich im Raum um. Wir waren gerade anscheinend in der Küche. Hier war es im Gegensatz zum restlichen Haus sehr leer. Nur ein paar Leute, die schon stark angetrunken waren, standen hier herum. Alle anderen waren entweder auf der Tanzflächen im Wohnzimmer oder im Garten. Auch dieser war riesig. Das ganze Haus ähnelte eher einer Villa. Mich wunderte es wenig, dass Jaidens Eltern ihren Sohn hier feiern ließen, da diese sowieso genug Geld besaßen um alles wieder sauber machen zu lassen und um sämtliche Gegenstände zu ersetzen.

Als Sarah endlich ihren Drink in der Hand hatte, gingen wir auf die Tanzfläche und ließen unsere Hüften etwas kreisen, immer darauf bedacht mit keinen grabschenden Händen in Berührung zu kommen.

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