~Just a Dream~

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~Tim PoV~

Die Sonne scheint mir ins Gesicht. Blinzelnd setzte ich mich auf und schaue mich um. Ich liege auf einer Decke auf einer Wiese. Es ist irgendwie warm, ich trage eine kurze Hose und mein Lieblingsshirt. Lachen dringt an mein Ohr, ein Lachen, dass alles in mir warm werden lässt. Mir geht das Herz auf, als ich schließlich sehen kann, wer bei mir sitzt und mich aus grünen Augen angrinst.

"Na, bist du auch mal wach?" lacht Jan. Ich muss ebenfalls lachen und nicke. Eine Sekunde später quietsche ich auf, Gisela hat mir in den Arm gebissen. "Oh, hoppala Tim, sorry!" grinst Jan. "Bin ich so zum Anbeißen?" gebe ich lachend zurück. Für einen ganz kurzen Moment sehen wir uns in die Augen und alles andere rückt für mich in den Hintergrund. Es gibt nur Jan und mich.

"Lächel mich nicht so verführerisch an, ich garantiere für nichts!" meint Jan und wackelt mit den Augenbrauen. Ich muss wieder lachen, der Moment ist vorbei. Aber...warte mal, WAS??? Seit wann reden wir denn so miteinander...die Spannung war ja schon regelrecht greifbar. Irgendetwas stimmt hier nicht...

Jan steht auf und geht ein Stück in Richtung des Waldes hinter der Wiese. "Komm mit, ich will dir was zeigen." Ich rappele mich auf und folge ihm in Richtung Wald. Langsam wird es dunkler und es weht ein leichter Wind. Ich sehe zu Jan und bemerke, dass er stehen geblieben ist und nach oben in den Himmel schaut. Auch ich tue es ihm gleich und sehe in den Himmel. Dunkle Wolken ziehen auf, es wird auf einmal stürmisch.

Was passiert hier nur?

"Oh", kommt es von Jan, aber seine Stimme ist kein bisschen mehr fröhlich sondern klingt seltsam hohl. Ich will ein paar Schritte auf ihn zugehen, aber ich kann mich nicht vom Fleck bewegen. Ich bin wie festgewachsen. "Tim, Hilfe!"
Ich sehe zu Jan und mir entfährt ein Schrei, als ich sehe wie er von innen heraus anfängt zu bluten. "Er hat innere Blutungen", höre ich plötzlich die Stimme des Arztes wieder in meinem Kopf.

Ich versuche alles um zu ihm zu gelangen, aber egal wie sehr ich mich auch anstrenge, es gelingt mir nicht ein einziger Schritt. Ich kann ihn doch nicht im Stich lassen....
Jan weint und seine Hilferufe gehen mir bis ins Mark. "Tim, bitte...bitte hilf mir..."

Es sind Jans letzte geflüsterte Worte, bevor er sich in Luft auflöst. Dann ist er fort und ich....ich schreie um mein Leben und fahre mit einem weiteren Aufschrei aus dem Schlaf. Ein Traum, es war nur ein Traum. Es ist noch dunkel draußen, ich habe nichtmal 2 Stunden geschlafen und trotzdem beschließe ich, dass ich nicht mehr schlafen werde. Ich will nicht noch so einen Traum und wenn ich meine Augen schließe, sehe ich wieder die Bilder vom Unfall vor mir.

Die nächsten Stunden verbringe ich damit, ziellos durch meine Wohnung zu laufen ohne irgendwas zu tun. Ich will zu Jan, aber bis zur Besuchszeit ist es noch eine Ewigkeit hin. Irgendwann mache ich mir etwas zu essen und einen Kaffee, aber mich fühle mich nicht besser. Nachdem ich auch noch duschen war, will ich mich schonmal fertig machen. Da fällt mir etwas ins Auge...

Jans Hoodie. Er hat ihn bei seinem letzten Besuch hier vergessen. Kurz zögere ich, doch dann ziehe ich ihn mir über den Kopf. Jan ist zwar kleiner als ich, aber es ist mir egal. Ich will mich irgendwie wieder mit Jan verbunden fühlen, nachdem ich gestern im Krankenhaus das Gefühl hatte so unendlich weit weg von ihm zu sein. Und tatsächlich hilft es mir, es fühlt sicher besser an. Nicht gut, aber besser.

Es klingelt und ich fahre zusammen, ich war in Gedanken so bei Jan, dass ich hier wahrscheinlich schon 20 Minuten nur so rumstehe. Ich gehe an die Tür und sehe Marion. Schnell öffne ich ihr. Sie sieht mich an, sieht dass ich Jans Hoodie trage und ihr Blick wird weich. Ich glaube sie kann mittlerweile jedes meiner Gefühle lesen also versuche ich auch gar nicht erst sie zu verstecken.

"Ich wollte dich nicht alleine fahren lassen, komm wir fahren zu Jan." Ich glaube so schnell habe ich mich noch nie fertig gemacht. Keine 5 Minuten später sitzen wir im Auto. Wir reden nicht viel, aber mir entgeht trotzdem nicht, wie fertig Marion aussieht. Kurz bevor wir ankommen sieht Marion mich an. "Ich habe gerade deinen Eltern geschrieben wo du bist. Du siehst wirklich fertig aus."

Dankbar lächele ich sie an, meine Eltern habe ich in Sorge um Jan total vergessen, aber da wir eh gefühlt alle eine Familie sind ist es nicht ganz so schlimm, dass sie es von Marion erfahren mussten. Mein Lächeln sieht wahrscheinlich eher aus wie eine von Giselas Grimassen, aber Marion versteht es trotzdem. Auf dem Parkplatz angekommen kriecht die Angst in mir hoch.

Was wird mich erwarten? Marion legt mir noch einmal die Hand auf den Arm. "Tim, es ist ok, dass du Angst hast. Die habe ich auch. Du liebst ihn sehr oder?"
Ist das wirklich so offensichtlich? Ergeben nicke ich. Sie drückt meinen Arm und sagt: "Es ist schön, dass du es tust. Ich bin sicher er wird es spüren, wenn du bei ihm bist! Und mich als Mutter freut das natürlich auch."

Wir machen uns auf den Weg zur Intensivstation. Dort angekommen desinfiziere ich mir die Hände. "Ich warte hier auf dich, lass dir Zeit. Ich war vorhin schon bei ihm", sagt Marion zu mir.

Dankbar nicke ich. Die werde ich brauchen. Ich gehe auf Jans Zimmer zu. Doch kurz bevor ich die Klinke drücken kann, muss ich mich wappnen. Darin liegt mein Jan. Mein bester Freund. Ich kenne ihn, aber ich habe Angst, dass es nicht mehr so ist wenn ich dieses Zimmer betrete. Ich habe eine Heidenangst vor dem was mich erwartet...Kurz schließe ich die Augen, dann öffne ich die Tür und gehe zu Jan ins Zimmer....

~
~It was only just a dream....~
Jaaaa, von mir kommt auch mal wieder was. Irgendwie hatte ich eine Schreibblockade, aber jetzt geht's weiter. Das Kapitel ist nur so eine Art Übergang und ich bin nicht so ganz zufrieden... kleines Trashkapitel, sorry :(
Hoffe es ist trotzdem ok...
Bis denne
Emma :)

~I wish you were here with me ~❤Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt