Wie man sich bettet, so liegt man...

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(Yokohama Bay Bridge, Donnerstag 21:20 Uhr)

Gentrificius fiel.
Und neben ihm sein Gegner.
Der andere Mann versuchte noch im Flug ihn zu packen, aber der Blonde währte den Angriff ab.
Dann knallten die beiden Körper auf das Wasser, dass sich wie ein dunkles Brett unter der Brücke ausstreckte.
Die plötzliche Kälte erreichte jede Stelle der beiden Gestalten und ließ sie für einen kurzen Moment betäubt zurück.

Orientierungslos fand sich der Blonde unter Wasser wieder. Die Augen konnte er nicht öffnen.
Er wusste weder wo oben, noch unten ist und ließ sich nur treiben.
Langsam stellte sich wieder ein Gleichgewicht ein und eine unbekannte Macht drückte ihn in die Richtung der Luft.
Der Sauerstoff in seiner Lunge nahm immer weiter ab, doch nun hatte er die Oberfläche fast erreicht.
Gierig schnappte sein Mund nach der erfrischenden Luft und die Lungen füllten sich.

Doch eine Hand packte ihn am Fußknöchel und riss den erschöpften Gentrificius erneut unter Wasser.
Sein Anzug hatte viel von dem Wasser aufgesogen und wurde von Sekunde zu Sekunde immer schwerer.
Hätte er einen Teil seiner Fähigkeit nicht eben vor dem Kampf aufgebraucht, hätte er sich jetzt damit befreien können.
Stattdessen bemerkte der Blonde nun, wie er immer weiter von der Oberfläche weggezehrt wurde.

Doch Gentrificius konnte hier und jetzt nicht einfach sein Schicksal akzeptieren!
Er musste kämpfen!!

Mit letzter Kraft hielt er gegen den Schraubstockgriff an und versuchte sich im kalten Wasser nach oben zu manövrieren.
Auch sein Gegner litt unter Luftknappheit, Kälte und sinkender Kraft.
Die Hand an seinem Fuß löste sich und der blonde Mann kam der Nacht außerhalb des Meeres immer näher.
Dann brach sein Kopf zwischen den Wellen hervor und sie trugen ihn in Richtung Hafen davon.

Das nasse Haar und die Kleidung klebten wie eine zweite Haut an seinem Körper.
Eine sehr kalte Haut!
Und der kühle Nachtwind traf die Feuchtigkeit mit der Kraft kleiner Nadeln.
Elendig kroch der stellvertretende Anführer der MedienMafia über eine steinerne Hafenmauer an Land und starrte zum Himmel hinauf.
Dort erkannte er gerade noch, wie zwei Gestalten am Himmel tanzten.
Dann fielen ihm die Augen erschöpft zu.

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(Büro der Bewaffneten Detektive, Freitag 8:00 Uhr)

Es war eine chaotische Nacht gewesen.
Fukuzawa war das dritte Mal in seiner gesamten Laufbahn als Chef der Detektei dazu gezwungen gewesen alle Angestellten nach Dienstschluss zum Dienst rufen zu müssen.
Mürrisch starrte er auf den sich schämenden Atsushi Nakajima und die in Schockstarre gefallene Kyouka Izumi.

Auf Kunikidas Bürotisch saß Dazai und schaufelte sich einen Kartoffelchip mit Käsegeschmack nach dem anderen in den Mund.
Die fettigen Krümmel landeten dabei auf Kunikidas wertvollen Ordnern und hinterließen gelbe Fettflecken.
Ranpo Edogawa stand neben dem Mann in Papierbandagen und knuffte den jüngeren Suizid-Fetishisten ärgerlich und hungrig in die Seite, während er lang und breit darüber lamentierte, wie richtig er doch damit gelegen hätte, gleich zur Yokohama Bay Bridge gehen zu wollen.

Yosano Akiko verließ gerade ihr Hinterzimmer, indem sie immer ihre Heilungsmaßnahmen durchführte.
Der blonde Kenji Miyazawa folgte ihr und trug lässig über die Schulter tragend eine Frau die eine kaputte Nickelbrille trug.
Fukuzawa verzog unbemerkt vor seinen Angestellten das Gesicht über die Hässlichkeit dieser Brille. Noch nie hatte er jemanden gesehen, dessen Brille so wenig zu einem passte.

Yosano humpelte erschöpft zu Atsushi und ließ sich neben ihn und Kyouka auf die Couch nieder, die eigentlich nur für Auftraggeber vorgesehen war.
Dann erklärte sie ziemlich gleichgültig die Lage:
"Bei dem Riesen konnte ich leider nichts mehr machen. Der war mausetot, als Kenji ihn mir hier angeschleppt hat.
Aber die Frau konnte ich retten. Ohne mich, hätte ihr zersplittertes Nasenbein auf ihren Frontallappen gedrückt."
Dankend nickte der Chef ihr zu, bevor er Atsushi wieder missgünstig ansah.

Bungo Stray Dogs - New TimesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt