Weil ich es geplant habe!

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(Büro der Bewaffneten Detektive, Samstag 13:04 Uhr)

Der kleine Junge schob sich sein blaues Hütchen mit der gelben Schleife zurecht, bevor er die hölzerne Tür im Treppenhaus öffnete.
Zum ersten Mal sah Q das Innere des Büros.
Die Wände waren sandfarbend gestrichen und in der Mitte befanden sich mehrere Tische mit Computern, Büchern, Topfrettich und Süßkram.
In der Nähe der Tür machte der Junge ein rotes Sofa aus.
Außerdem führten jeweils noch drei andere Türen im Raum woanders hin.
Von diesen Türen öffnete sich nun eine und ein magerer Junge mit weißen Haaren und einem herunterhängenden Gürtel lief panisch heraus.

Den Jungen kannte Q bereits von einer Mission auf einem Bahnhof. Damals hatte er ihn mit seiner Fähigkeit verflucht, war aber von Dazai aufgehalten worden.
Sowohl glückliche, als auch hasserfüllte Gefühle kamen bei dem Beobachter auf, doch eine weitere Person folgte dem Jungen eilig durch die Tür und Qs Gefühle verrauchten wieder.
Es war eine Frau gekleidet in eine weiße Bluse mit schwarzen Rock und einem goldenen Schmetterling im Haar. Ihr Gesicht war von Wut verzehrt.
Beide Mitglieder der Detektei bemerkten ihren Beobachter in der Tür nicht.

Die Frau zog hinter ihrem Rücken eine Peitsche hervor und ließ sie mit einem lauten Knall schmerzhaft um das Bein ihres Kollegen sausen.
Mit einem Schrei ging der Weißhaarige zu Boden und wurde wie ein Fisch an der Angel zu der Ärztin gezogen.
Ihr vorher wütendes Gesicht war nun einem amüsierten Gesichtsausdruck mit offensichtlichen Hintergedanken gewichen.
Mit leichter Singsangstimme fing die Frau an zu sprechen: "Astsuhi, du willst dich doch nicht etwa aus dem Staub machen?
Mir ist da so, als hättest du vergessen mir zu sagen, dass du MEINEN Lieblingsschuh kaput gemacht hast, oder?"

Ihr Kopf war schräg zur Seite gelehnt und die Zähne im Mund funkelten gefährlich.
"Du musst doch "schreckliche" Schmerzen haben? Kunikida hat mir erzählt, wie du mit deinem Fuß auf den spitzen Absatz getreten bist!
Das muss eine tiefe Wunde nach sich gezogen haben.
Lass mich dich behandeln! Nebenbei können wir ja über deine Wiedergutmachung in Form eines Laufboten sprechen!"

Der Junge am anderen Ende der Peitsche miaute panisch wie eine Katze auf und verkrallte sich mit seinen Finger, die plötzlich zu Krallen wurden am Boden des Büros.
Immer noch unbemerkt hatte sich Q an die beiden herangeschlichen und stolperte nun von hinten gegen die Ärztin.
Reflexartig drehte sich die Frau um und fing den Jungen mit ihren Armen auf.
"Vorsichtig junger Mann! Wer bist denn du?"

Yosano bemerkte an ihrem schwarzen Handschuh, mit dem sie den Jungen aufgefangen hatte, Blut.
Und dann war sie auch schon im Bann des Fluches.

In diesem Moment erkannte Atsushi seinen Gegenüber, doch es war bereits zu spät. Yosano hatte beim Auffangen mehrere Rasierklingen, die sich Q an seinen Armen befestigt hat, in das Fleisch des Jungen gedrückt und ihn dadurch verletzt.
In den Augen der Frau spielten sich neue Wahnvorstellungen ab, die sie an ihre Vergangenheit erinnerten.

Sie zog kräftig an der Peitsche und schleuderte den Weißhaarigen damit in die Bürotische, wo dieser bewusstlos liegen blieb.
Dann sah sie sich weiter panisch um und schlug auf die Luft ein.

"Nummer eins habe ich damit schon! Onkelchen wird stolz auf mich sein", frohlockte Q und zog seine gruselige Puppe aus seiner Tragetasche.
In positiver Stimmung knuddelte er den abscheulichen Gegenstand.

Plötzlich wurde die Tür zum Büro hinter ihm aufgeschlagen und ein Dazai mit wilder, unordentlicher Frisur stürmte herein.
Als er Q sah, winkte ihm der Junge spöttisch zu und streckte dem Suizid-Fetischisten seine Zunge heraus.
Dann zerbrachen alle Fenster und Schlingen aus Metall nahmen dem Puppenbesitzer die Puppe ab und zogen den Jungen aus dem Fenster.

Bungo Stray Dogs - New TimesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt