Special-Kapitel: Weihnachten

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(Anwesen der Libertate, Donnerstag 6:47 Uhr)

Der Blonde bewegte sich leise, aber schnell durch die Zimmer des Hauses und traf zahlreiche Vorbereitungen.
Mit einem Lächeln im Gesicht schob er einen großen Teller voller Süßigkeiten, die seine Schwester liebte, unter den geschmückten Weihnachtsbaum.
Dann verschwand er in seinem Zimmer. Aber nur, um mit einem schön verpackten Geschenk zurück zukehren. Auch dieses verstaute er unter dem Baum.

Lilithian lag schlafend auf der Couch im Wohnzimmer. Beim gestrigen Filmabend war sie sehr früh eingenickt. Und wenn Gentrificius Schwester einmal schlief, weckte er sie nur äußerst ungern.
Also hatter er eine kuschelige und warme Decke geholt und die Schwarzhaarige wie eine Sushirolle darin eingemummelt.

Der Blonde hob seinen Kopf, um den Raum wieder zu verlassen. Dabei kam er aber unglücklich gegen eine Weihnachtskugel.
Ein leises "Kliiiing" erschallte.
Sofort waren zwei graue Augen auf den Mann gerichtet.
Lilithian war erwacht.

Vor Müdigkeit gähnend zog die Frau ihre Decke bei Seite und setzte sich im Schneidersitz hin.
"Du hast mich wach gemacht...", flüsterte sie schläfrig vor sich hin.
Dann sahen sich ihre Augen im Zimmer um. Als sie das Geschenk unter dem Baum erblickte, kicherte sie und sprang hellwach hoch.
Im nächsten Augenblick war sie zurück und schob ein anderes Geschenk unter den Baum, während sie mit einem Teller Kekse balancierte.

"Für heute Abend", grinste sie und stopfte ihrem Bruder einen der Kekse in den Mund.
"Die habe ich extra so gebacken, wie du sie magst!"
Gentrificius aß den köstlichen Keks und zog seine Schwester für eine dicke Umarmung zu sich heran.
"Danke! Heute Abend ist Heiligabend, wenn wir zurück sind!"
Lilithian trat mit ihrem Fuß vor Freude auf.
"Kann es kaum erwarten!"

Dann fiel ihr ein komischer Wulst unter dem roten Hemd ihres Bruders auf.
"Was ist das?"
Sie schnappte sich den Blonden und zog das Hemd hoch.
Darunter hatte Gentrificius zahlreiche Gegenstände wie Messer, Gabeln, Magnete, einen Salzstreuer und Notfallhandys mit Kabelbinder, Klebeband oder mit Seilen festgemacht.

Verwirrt ging Lilithian einen Schritt rückwärts. "Was soll das denn?"
Der Blonde verzog beschämt sein Gesicht.
"Du weißt doch, dass wir nur heute zum Weihnachtsbesuch hier sind. Morgen Abend müssen wir ja schon in Italien sein, wo wir uns eines der Besten Hotels gebucht haben.
Kompletter Luxus über Weihnachten mit meiner Schwester!"

Die Schwarzhaarige nickte.
Soweit konnte sie noch folgen.
Dieses Weihnachten wollten die beiden Geschwister sich richtig etwas gönnen. Die Zombie-Invasion und der anschließende Kampf gegen Lessing und sein verrücktes Experiment waren noch nicht so lange her.
Sie hatten sich diesen Urlaub vollkommen verdient!

"Aber du weißt ja auch, dass die Detektei und dein Chuuya uns nicht einfach gehen lassen, wenn wir heute nicht zu der "Vor-Weihnachtsabend-Feier" kommen...
Wer hat sich überhaupt diesen lächerlichen Namen ausgedacht?"

Lilithian lachte.
Die größten Befähigten-Organisationen hatten die beiden Deutschen sehr ins Herz geschlossen.
"Den Namen hat sich Kunikida für uns ausgedacht. Damit wir einen Grund haben zu kommen."

Der junge Mann setzte sich auf die Couch, wo sich seine Schwester auch hingesetzt hatte.
"Kunikida? Echt?" Er wäre der Letzte gewesen, von dem er das erwartet hätte.
"Na egal. Auf jeden Fall musste ich... Vorkehrungen treffen, wenn wir da nachher hingehen."

Endlich hatte Lilithian es geschnallt.
"Ach, das sind Verteidigungsmittel?!?
Sag das doch gleich. Du bist ja auf alles vorbereitet! Sogar Magneten, auch wenn ich nicht wüsste wie dir die helfen könnten..."
Der Blonde musste schmunzeln.
"Man kann auf diese Frau nie komplett vorbereitet sein. Von Halloween habe ich immer noch Albträume. Also habe ich alles mitgenommen, was irgendwie nützlich sein könnte!"

Bungo Stray Dogs - New TimesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt