14

97 6 1
                                    

Ein Monat später

"Wir werden alle gemeinsam gehen, nur ihr zwei bleibt hier und passt auf das Schiff auf." Yoongi nickte seinen zwei vertrauten Crewmitgliedern zu, ehe er sich an einem Seil auf den feinen Sand gleiten ließ.

Zwei weitere Tage waren vergangen und sie hatten endlich die geheime verborgene Insel erreicht, die einen Schatz versprach. Das Schiff war in einer Bucht angelegt, die von hohen Palmen und weißem Strand umgeben war. Die Sonne stand hoch am Himmel und ließ die Insel noch friedlicher wirken.

„Folgt mir!" befahl Yoongi und war der erste, der mit entschlossenen Schritten auf den dichten Urwald zuschritt, der sich direkt an den weißen Sandstrand anschloss. Ranken, Wurzeln und hohe Gewächse hinderten die Mannschaft am Vorankommen. Dazu kam noch die unerträgliche Hitze und schwüle Luft, die mit vielen kleinen Insekten versetzt war, welche nicht aufhörten, Yoongi und die Anderen anzugreifen.

Genervt wedelte Yoongi mit seiner Hand um seinen Kopf und hechelte. „Alles gut?" Jimin hatte zu ihm aufgeschlossen und blickte ihn fragend – beinahe besorgt – an, doch Yoongi nickte nur knapp und begann, sich seinen Weg weiter zu erkämpfen. Jimin blieb neben ihm, doch sagte er nichts, sondern genoss einfach nur die Stille, die sich zum ersten Mal friedlich zwischen ihnen anfühlte.

Der Urwald war still, nur die Vögel zwitscherten und die Bäume raschelten im Wind, bis plötzlich ein Schrei die Luft durchzog.

Der Schrei kam nicht weit von Yoongi entfernt und als er sich umdrehte, sah er, wie Jimin hoch an einem Baum Kopfüber baumelte; sein eines Bein in einer Schlinge gefangen, die eindeutig von Menschen erbaut wurde.

Er blickte sich panisch um und entdeckte noch weitere Fallen.

„Lauft zurück zum Schiff! Ich befreie Jimin. Wenn wir in 3 Tagen nicht wieder da sind, fahrt ihr von dieser Insel weg!" rief Yoongi den Weg hinab, wo der Rest seiner Mannschaft stehengeblieben war und in Schock Jimin anstarrte, der vergeblich gegen die Schlinge kämpfte.

„LOS!" Damit liefen alle zurück zum Schiff; Jungkook wurde protestierend von Namjoon mitgezogen.

„Hör auf, dich gegen die Schlinge zu wehren! Wenn du sie löst, dann fällst du runter und bist höchstwahrscheinlich tot!" rief Yoongi zu Jimin hinauf, der ihm jedoch nur einen gestressten Blick zuwarf. „Was soll ich sonst tun? Hier einfach weiter abhängen?"

Leise fluchte Yoongi unter seinem Atem und suchte die umliegenden Bäume nach dem Seil ab, das Jimin hoch in der Luft hielt. „Hier, ich hab's!!"

„Y-yoongi... Lauf!" Verdutzt drehte sich Yoongi um. „Was? Wieso sollte ich-" Und da sah er auch die kaum erkannbaren Menschen, die sich ihnen langsam und unscheinbar genähert hatten. Yoongi zückte sein Schwert und hielt es den Fremden entgegen, doch ihm war klar, dass er es mit so vielen nicht aufnehmen konnte. Er stellte sich unter Jimin, der ängstlich umher zappelte und spürte kurz darauf einen kleinen Piekser in seiner rechten Wade.

„Ah.." murmelte er und schüttelte den Kopf, da sein Blick verschwamm.

„W-was?" stammelte er noch, bevor ihm schwarz vor Augen wurde und er bewusstlos ins Gras fiel.

...

Sein Kopf dröhnte, als er wieder zu Bewusstsein kam. Seine Augenlider fühlten sich schwer an und er hatte Schwierigkeiten, seine Augen überhaupt offen zu halten. Mit einem Grummeln drehte er sich auf den Rücken und starrte an die Decke. Eine Decke. Ruckartig setzte er sich auf und musste kurz die Augen schließen, da sich plötzlich alles drehte. Ihm wurde übel, doch konnte er sich beruhigen und sah sich um.

Er war umgeben von Steinwänden, die zu einer Seite offen waren. Neben ihm war eine Tür in das Gestein eingelassen. Sein Blick glitt zu einer weiteren Person, die zusammengesackt etwas entfernt von ihm lag. Auf seinen Knien krabbelte er über das raue und kalte Gestein und drehte die Person so, dass er ihr ins Gesicht schauen konnte.

Lost at sea - ym, germ.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt