8 ;; namjin - dusk till dawn

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╰──➤ 8 ;; namjin - dusk till dawn

┊❥ seokjin x namjoon
┊❥ pov narrator
┊❥ 1212 words
┊❥ a/n: trying smth different, peace.

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Zärtlich nahm er die gepflegte Hand in seine, beugte sich langsam zu ihr herunter und hauchte einen sanften Kuss auf deren Rücken. Als die Lippen des am Boden Knieenden die weiche Haut berührten, schien ein gleißender Blitz durch den Körper des Mannes, der auf dem riesigen Himmelbett saß, gejagt zu werden. Seine Nackenhaare stellten sich auf, sein Herz raste, das Atmen fiel ihm schwer.

Mit großen Augen schaute Namjoon auf die schwarze Haarpracht hinab, bewunderte, wie so oft, die leichten Wellen. Als der junge Mann vor ihm dann auch noch den Blick hob, ihn warm anlächelte, schien er sich gar nicht mehr beruhigen zu können.

Innerlich zumindest. Außerhalb behielt er die gelassene Haltung, die stets ein Teil von ihm war.

Schon seit Namjoon denken konnte, war Seokjin an seiner Seite. Als Sohn des Königspaares war er geboren worden, mit dem hübschen Schwarzhaarigen, der, nachdem er im jungen Alter beide Elternteile durch eine Seuche verloren hatte, aufgewachsen. Seither diente er Namjoon.

Alles hatten sie zusammen erlebt. Sie hatten gemeinsam gespielt, gemeinsam Namjoons ersten Ball besucht, gemeinsam alle nötigen Fähigkeiten, die ein zukünftiger König zu haben bräuchte, erlernt. Seokjin war auch schon da gewesen, als Namjoon im zarten Alter von vierzehn Jahren der Herrscher dieses Landes geworden war. Er war da gewesen, als eine weitere Seuche die Dörfer heimgesucht hatte, er war da gewesen, als Namjoon offiziell gekrönt worden war. Er war da gewesen, er war immer und bei allem da gewesen, bis zum heutigen Tage.

Mittlerweile war der König vierundzwanzig Jahre alt, Seokjin zwei Jahre älter. Keine Sekunde waren sie dem jeweils anderen von der Seite gewichen.

Seokjin war der Grund dafür, weshalb Namjoon bis heute nicht geheiratet hatte. Niemals hatte er es zugegeben, gar seine Gefühle für seinen Diener offenbart, aber der König wusste, dass er mit niemand anderem, außer Seokjin, sein Leben verbringen wollte.

Er liebte diesen Mann, und das schon immer. Seine Gefühle für den Älteren schienen mit jedem Herzschlag mehr zu werden, auch wenn er wusste, dass es so nicht sein sollte.

Aber wie sollte er sich nicht in jemanden verlieben, der so wunderschön und einzigartig und atemberaubend war, wie Seokjin?

Dieser hegte die gleichen Gefühle für seinen König, tief verschlossen in seinem Herzen. Mit den Jahren hatte er gelernt, seine Bedürfnisse unter die des mächtigsten Mannes des Landes zu stellen, ihn bei allem zu unterstützen, für ihn da zu sein. Und damit hatte er auch gelernt, dass seine Gefühle in diesem Leben keinen Platz fanden.

Doch es war nicht schlimm für ihn. Denn er konnte trotz allem Tag für Tag bei seinem König sein.

"Kann ich noch etwas für Euch tun, Mein König?"

Seokjins Stimme war in Namjoons Ohren wie das zarte Flüstern des Windes. Still schaute er seinen Diener an, sah danach auf ihre Hände, die sich immer noch berührten, hinab.

"Namjoon", flüsterte der König dann. "Du sollst mich doch Namjoon nennen, wenn wir unter uns sind, Seokjin."

Es fiel beiden schwer, sich zurückzuhalten, wenn sie alleine waren. Wie oft war in ihnen schon der Wunsch aufgetaucht, einfach alles zu ignorieren, jegliche Normen und Wertvorstellungen, und sich lediglich ihren Sehnsüchten und Begierden hinzugeben?

Jedes Mal waren sie kurz davor und taten es dennoch nie.

Bis jetzt.

"Ich weiß nicht, Mein König", hauchte Seokjin verunsichert. Er konnte sich beherrschen, eine ruhige Fassung bewahren, aber nicht, wenn der König ihn mit diesen Augen anguckte, nicht, wenn er mit seinen schlanken Fingern über seine Haut strich und ihm damit die Luft zum Atmen nahm.

"Ich aber", entgegnete Namjoon nun, platzierte zwei seiner Finger an Seokjins Kinn und hob es an, dass dieser gezwungen war, von dem gierigen Blick seines Königs verschlungen zu werden. Der Schwarzhaarige schluckte nervös, was jener mit Freuden beobachtete, ehe er sich vorbeugte und seine Hände an Seokjins schmale Taille legte.

Namjoon führte ihn auf seinen Schoß, dass sich seine Beine links und rechts von diesem befanden und er seine Arme haltsuchend um dessen Nacken schlang. Jetzt waren sich die beiden ganz nah, so nah, dass sich ihr warmer Atem vermischte, sie den lieblichen Duft ihres Gegenübers ganz eindeutig wahrnehmen konnten.

"Mein König-"

"Namjoon", unterbrach dieser Seokjin sogleich. "Du sollst mich Namjoon nennen, Seokjin. Oder willst du etwa den Befehl deines Königs verweigern?"

Seokjin war zwiegespalten. Er hatte sich schon unzählige Male vorgestellt, wie es wäre, Namjoon berühren zu können, ihn zu spüren, voll und ganz von ihm eingenommen zu werden. Da war schon immer diese Spannung zwischen ihnen gewesen, aber niemals hätte sich der Diener auch nur zu hoffen getraut, dass etwas, wie jetzt, jemals passieren würde.

Dabei hatte Namjoon es auch schon immer gewollt.

"Sag meinen Namen, Seokjin", flüsterte der König gegen die Lippen des Schwarzhaarigen. Dessen Atem kam nur stoßweise aus seinem leicht geöffneten Mund, seine Augen huschten nervös hin und her.

"Sag ihn", raunte jener erneut, wandte dabei kein einziges Mal den Blick ab.

Seokjin hielt überrascht inne, als Namjoon seine Hand plötzlich auf seinen Nacken legte, ihm keine Chance gab, sich seinem Griff zu entwinden. Zögerlich sah er in die dunklen Augen seines Königs. Sie waren überschattet mit Lust und Liebe.

"Namjoon", hauchte Seokjin dann. Das brachte Genannten zum Lächeln.

Es wurde ganz still im Raum, man hörte nur ihre Herzen klopfen. Als wären sie eins, fanden sie einen gemeinsamen Rhythmus, schlugen im gleichen Takt, während sich die Zwei in dieser Woge voll Zuneigung verloren.

"Ich weiß nicht, was das mit uns beiden geben soll, Seokjin", äußerte der König nach einer Weile, in der er lediglich die Schönheit seines Dieners bewundert hatte, seine Bedenken. "Aber jetzt gerade will ich nicht darüber nachdenken.

Jetzt gerade will ich einfach nur dich."

Seokjin war viel zu überfordert von diesen Worten, wusste nicht, was er sagen, gar tun sollte. Er wusste nur, dass es ihm genauso ging, dass er nach all den Jahren, in denen er die ganze Liebe für seinen König hinter festen Mauern verschlossen hatte, seinen Gefühlen und Empfindungen freien Lauf lassen wollte.

Er wollte sich Namjoon hingeben, mit allem, was er hatte. Und dieses eine Mal, in dieser einen Nacht, wehrte er sich nicht dagegen.

"Ich will dich auch, Namjoon", sprach Seokjin leise, aber mit fester Stimme, mit aller Ernsthaftigkeit, die er aufbringen konnte. Dann lächelte er, was Namjoon mit Wärme füllte. Sein Diener lächelte selten, hielt sich stets unter Kontrolle.

Aber das er sich nun vollkommen öffnete, war ein gutes Zeichen.

Sanft strichen Namjoons Finger durch Seokjins Haaransatz, berührten seine Haut, während er sich dessen Gesicht immer mehr näherte, ihn dabei ganz genau beobachtete. Kurz darauf lagen seine Lippen schon auf denen des Dieners, bewegten sich zaghaft, vorsichtig.

Seokjin erwiderte den Kuss genauso unschuldig und rein, ließ die Lider zufallen, presste sich an seinen König. All die Gefühle, die er sein Leben lang gefangen gehalten hatte, kamen mit einem Mal heraus. Namjoon nahm sie alle wahr - und es fühlte sich noch besser an, als es sich in all seinen Träumen angefühlt hatte.

Diese Nacht verbrachten die Zwei bis zur Dämmerung in völliger Zweisamkeit. Sie hinterfragten nichts, ließen sich bloß von ihren Herzen treiben und gaben sich ihren Gefühlen hin.

Wie es am nächsten Tag aussehen würde, war in diesen Stunden egal.

Denn sie hatten sich endlich gefunden. Und nichts war wichtiger als das.

𝐎𝐍𝐄𝐒𝐇𝐎𝐓𝐒 | BTS/NAMJIN ONESHOTSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt