Kapitel 7: Nächtliche KLagen

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Lilly kniete vor James und drehte ihn um. Auf seinem Hemd erschienen bereits rote Flecken und auch auf seinem Rücken konnte Lilly die Wunden spüren. Seine Augen waren geschlossen und er war voll mit grünem Zaubertrank. Lilly erkannte die Farbe sofort und Tränen stiegen ihr in die Augen. Statt einem starken Gegengift hatte sie ein starkes Gift gebraut. Aber wie konnte das sein? Vor zwei Minuten war der Trank doch noch gut gewesen. Was hatte sie nur falsch gemacht? Professor Slughorn war mittlerweile da und besah sich den Zaubertrank. Die ganze Klasse sah verstört drein, nur einer nicht: Severus. "Du warst es!!!, schrie Lilly ihn an. „Du hast in meinen Zaubertrank etwas hineingemischt!" Severus lächelte nur weiter und sagte nichts. Lilly zog ihren Zauberstab, doch Slughorn hielt sie auf: "Sie müssen Mister Potter in den Krankenflügel bringen und zwar schnell!" Er beschwor eine unsichtbare Trage herauf und Lilly rannte mit James an ihrer Seite aus dem Kerker. Sie stolperte ein paar Mal, doch sie rappelte sich immer wieder auf. Als sie den Krankenflügel erreicht hatte, stieß sie die Türen auf und rief: „Madame Pomfrey!!! James... Zaubertrank.... Snape!" „Beruhigen Sie sich und erzählen sie mir alles." Doch Lilly könnte sich nicht beruhigen. Und so verabreichte Madame Pomfrey ihr einen Beruhigungstrank und machte sich daran James zu untersuchen. Erschöpft setzte sich Lilly an James Bett und beobachtete die grauhaarige Hexe. "Wird er wieder?", fragte Lilly vorsichtig und sah Madam Pomfrey direkt in die blauen Augen. "Er wird es überleben, aber es wird eine Weile dauern, bis er vollständig genesen ist.", sagte Madame Pomfrey. „Wie auch immer das passiert ist, das gebraute Gift ist sehr effektiv." Lilly sah sie endgeistert an. „Ich meine natürlich das Gift an sich, nicht die Art und Weise wie es benutzt wurde. Mr. Potter wird einige Narben davontragen, aber es ist nichts, was ich nicht kurieren könnte. Dieser Zaubertrank hat einige Adern zerstört und an manchen Stellen die Haut verätzt, doch in ein paar Tagen sollte er wieder auf den Beinen sein." Lilly fiel ein Stein vom Herzen. Madam Pomfrey zog James, während sie Lilly die Wirkung des Zaubertranks erklärte, das Hemd aus und es kamen einige schmerzhaft aussehende Wunden zum Vorschein. Lilly schlug die Hände vor den Mund und schloss die Augen. Sie fühlte sich schuldig. Madam Pomfrey träufelte eine bläuliche Flüssigkeit in James Wunden die langsam wieder kleiner wurden. Sie nahm seine Hand und drückte sie. Plötzlich schwangen die Türen auf und Professor Dumbledore kam herein: "Und Poppy...?", sagte er fragend. "Er wird wieder, aber er wird Narben davontragen.", sagte Madame Pomfrey, während sie Lilly ein randvolles Glas gab. "Sorgen Sie dafür, dass er es trinkt.", sagte sie. Lilly hob mit ihrem Zauberstab die durchsichtige Flüssigkeit aus dem Glas, öffnete vorsichtig seinen Mund und flößte es ihm ein." Den ganzen Tag über kamen Schüler, die nach James sehen wollten: Die Rumtreiber, Professor McGonagall, Hagrid der Wildhüter von Hogwarts und ein Mädchen aus Ravenclaw, dass Lilly nur vom Sehen kannte. Allerdings wusste Lilly, dass sie schon einmal mit James zusammen gewesen war, sich aber von ihm getrennt hatte. Das Mädchen warf ihr einen garstigen Blick zu und verschwand schnell wieder. Spät abends saß Lilly noch an James Seite und flößte ihm seine Medizin ein. Doch irgendwann fielen ihr die Augen zu. Mitten in der Nacht schreckte sie plötzlich hoch. Ihr war nicht klar, was sie geweckt hatte, doch da hörte sie ein leises Stöhnen: "Warum, Lilly? Warum hasst du mich so? Was habe ich nur falsch gemacht?" Lilly erschreckte sich fürchterlich. James hatte anscheinend einen Albtraum. Von ihr. Lilly betrachtete ihn und da merkte sie, dass Tränen über seine Wangen liefen. Es war ein schrecklicher Anblick und Lilly brach es das Herz. „Ich hasse dich nicht James, ich mag dich, sogar sehr. Wenn ich dir das nur sagen könnte, wenn du wach wärst." James, drehte sich immer noch unruhig im Schlaf und murmelte etwas vor sich hin. Zögernd legte sie sich neben ihn und umarmte ihn. Sofort entspannte er sich. Sein Atem ging wieder ruhiger. Nach einiger Zeit fielen ihr die Augen zu und sie schlief an James geschmiegt ein.

Jily ~Hinter den MauernWo Geschichten leben. Entdecke jetzt