Als James erwachte, hörte er aufgebrachte Stimmen: "Nein, natürlich nicht! Warum sollte ich dich auch verraten haben? Du hast mir ja nur das Herz gebrochen und meinen Freund vergiftet!", das war Lilly und sie redete so sarkastisch. "Lilly, wie oft denn noch? Es tut mir wirklich leid! Aber seit wann ist DER dein Freund?", das war Schniefelus. Redeten die beiden etwa über ihn? "James ist ein viel besser Freund als du es je warst!!!" Das war wieder Lilly. Meinte sie das ernst? Mochte sie ihn doch lieber als sie zugeben wollte? "Gut, wenn du dich jetzt mit solchen Leuten abgibst, SCHLAMMBLUT!" Er hörte Schritte, die sich langsam entfernten. Nein! Niemand beleidigte Lilly ungestraft. Langsam öffnete James die Augen und blinzelte. Dort war Schniefelus. Mühsam, so schnell es ihm möglich war, erhob James sich, wankte kurz und zog seinen Zauberstab. "James, was machst du da?", hörte er Lilly rufen, doch das war ihm egal. Dass einzige was er wollte, war Rache! Snape drehte sich um und blickte ihn hasserfüllt an: "Wenn du noch einen Schritt weitergehst, wirst du es bereuen!" sagte er und deutete mit dem Zauberstab auf Lilly. James ließ den Zauberstab wieder sinken. Das Lilly verletzt wurde, konnte er nicht riskieren. "So ein Angsthase!!! Ich dachte James Potter lässt sich durch nichts aufhalten.", rief Snape höhnisch. "Halt dich ja fern von ihr!", schrie James. Snape lachte nur spöttisch und knallte die Türen zu. Sobald Snape draußen war, fing James an zu schwanken und stürzte zu Boden. "James!", schrillte Lillys Stimme durch den Raum. Sie rannte zu ihm und half ihm auf die Füße. "Danke, das war sehr mutig", sagte Lilly. "Hast du das ernst gemeint, was du eben gesagt hast?", fragte James. Lilly wusste nicht, was sie sagen sollte und starrte verlegen zu Boden.
James war schon seit mehreren Tagen aus dem Krankenflügel entlassen worden und auch der Streit mit Severus war einige Tage her. Soweit sie wusste hatte Snape als Strafe eine Verwarnung und Nachsitzen bis zum Ende des Jahres bekommen. Als Lilly nach einigen Tagen in die große Halle kam um zu frühstücken, traute sie ihren Augen kaum. Inmitten der anderen Gryffindor-Schüler direkt neben Ann saß Marlene McKinnon. Sie war in Lillys Jahrgang und genauso wie Ann seit dem ersten Schuljahr ihre beste Freundin. Warum sie erst nach Schuljahresbeginn kam, wusste Lilly nicht genau, weil Marlene in ihren Briefen nichts erwähnt hatte. Das Einzige, was sie geschrieben hatte, war, dass es mit einem Familienproblem zusammenhing. Marlene hatte blonde Haare und war die Kleinste in ihrem Jahrgang. Ihre Augen waren ultramarineblau mit kleinen pinkfarbenen Sprenkeln. Marlene trug meistens blaue Kleidung. Ihre blonden glatten Haare hatte sie häufig zu einer aufwendigen Flechtfrisur gebunden. Zusammen mit ihr und Ann waren sie die Besten im Jahrgang. Lilly rannte auf sie zu und umarmte sie. "Marls, ich bin so froh, dass du endlich wieder da bist!!!" rief sie "Das ist schön Lilly, aber kannst du mich loslassen, ich kriege keine Luft mehr!" quetschte Marlene hervor. "Tschuldige, Marls, was hat dich denn solange aufgehalten?", fragte Lilly interessiert. "Das kann ich euch hier nicht sagen.", erwiderten Marls leise. "Ich erzähle es euch nach dem Unterricht." "Aber...", mischte sich Ann ein. "Keine Diskussion!", zischte Marls, die schon immer ein Sturkopf gewesen war und sich nie von irgendwem die Meinung sagen ließ.
Lilly stöhnte, jetzt musste sie erst den ganzen Unterricht ertragen, bevor Marlene ihnen erzählte, was los war. Zuerst hatten sie Geschichte der Zauberei. Normalerweise waren Lilly und Remus die einzigen, die Bins Unterricht folgen konnten, doch heute schweiften Lillys Gedanken immer wieder ab. Als es zu Verwandlung klingelte, warfen Ann und Lilly Marlene immer wieder verstohlene Blicke zu, sagten aber nichts. In den beiden Unterrichtsstunden mit McGonagall fing sich Lilly öfters tadelnde Blicke ein, als sie Marlene anstupste um sie zum Reden zu bringen. Auch in Zaubertränke versuchten Ann und sie vergeblich mit Marlene zu reden. Als es endlich klingelte, rasten Ann und Lilly gefolgt von Marlene zu der Schulsprecherwohnung. "Was machen wir hier?" fragte Marlene. Da fiel es Lilly wieder ein, sie hatte Marlene ja gar nicht erzählt, dass sie Schulsprecherin geworden war. "Also...", druckste Lilly herum, ich und James sind..." "Was? James Potter ist Schülersprecher? Wie viel hat Dumbledore denn getrunken?", platze Marlene dazwischen. "Wissen wir auch nicht so genau." antwortete Ann. "Aber es müssen um die vier Fässer Feuerwhiskey gewesen sein." Sie gingen hinein und Marlene staunte: "Wow, das ist echt schön hier!" "Kommt mit nach oben.", sagte Lilly und musste sich ein Kichern verkneifen, als sie Marlenes große Augen sah. "Wow, dein Zimmer ist ja riesig!", staunte sie und sah sich um. „Ist es nicht nervig James Potter den halben Tag um sich zu haben?" fragte Marlene dann interessiert. Da fiel es Lilly wieder ein, sie hatte Marlene auch nicht gesagt, was zwischen ihr und James lief, aber das musste sie ja nicht jetzt sofort erfahren. "Och, ist eigentlich gar nicht so schlimm.", sagte Lily nur und setzte sich gemeinsam mit Marlene auf ihr Bett. Nur Ann blieb unruhig stehen. "Also was hat dich aufgehalten?" Das Lächeln, das gerade noch auf Marlenes Gesicht zu sehen war, verschwand abrupt und Tränen sammelten sich in ihren Augen. "Was ist denn los, Marls?" fragte Ann sofort und Marlene begann zu erzählen: "Als wir am Gleis 9/3 Viertel angekommen sind, stand niemand meiner Familie da, um mich abzuholen. Wisst ihr noch?" "Ja, wir wollten dich nach Hause begleiten, aber du hast gesagt, dass du schon alleine zurechtkommst." erwiderte Lilly. Marlene schluckte schwer und fuhr dann fort: "Als ich zuhause ankam, schien alles wie immer, nur, dass es ruhiger war als sonst. Ich ging hinein und dort sah ich sie tot auf dem Boden liegen." Marlenes Stimme brach und eine Träne rann über ihre Wange. Lilly sah bestürzt drein und Ann ließ sich geschockt neben Marlene auf das Bett sinken. Lilly legte mitfühlend ihren Arm um sie und zitternd fuhr Marlene fort: "Meine Mum, Dad und Elisa. Plötzlich kamen mehrere Gestalten in schwarzen Umhängen aus dem Schatten heraus und griffen mich an. Ein Todesfluch rauschte knapp an mir vorbei, doch direkt danach wurde ich nach hinten geschleudert und verlor das Bewusstsein. Die Zauberer müssen gedacht haben, der Todesfluch hätte mich getroffen, denn ich erwachte zwei Wochen später im Sankt Mungo." Marlene unterbrach sich mit mittlerweile Tränen überströmten Gesicht. Auch Lilly und Ann liefen die Tränen über ihre Wangen. Sie hatten Mr. und Mrs. McKinnon gekannt und auch Marlenes kleine Schwester Elisa. Lilly und Ann umarmten Marlene ganz fest. Mehrere Minuten verstrichen, in denen jede seinen Gedanken nachhing. "Warum hast du uns das nicht schon früher erzählt?" fragte Ann schließlich. "Die Auroren denken, dass die Todesser versuchen unsere ganze Familie los zu werden. Deshalb musste ich so unauffällig wie möglich bleiben. Meine Großeltern hatten sie schon in Sicherheit gebracht und mich haben sie dann später in das Versteck gebracht. Sie sah ziemlich erschöpft aus. "Hey Marls, wir sind immer für dich da und du kannst uns immer alles erzählen. In Hogwarts bist du sicher. Voldemort ist nah, aber wir haben uns. Lass dir so viel Zeit wie du brauchst. Wenn du eine Aufheiterung brauchst, ich hätte da eine." sagte Ann plötzlich. "Was denn?" fragte Marlene interessiert. "Unsere Lilly hier hat ein Date mit... James Potter!!!" "Was!!!" kreischte Marlene das es sicher bis zum Nordpol zu hören war. "Also, stammelte Lilly. „Ich..." "Das ist ja großartig!!!, seufzte Marlene. „Wann?" "Nächste Woche." antwortete Ann wie selbstverständlich. "Nächste Woche schon!?", rief Lilly plötzlich völlig fassungslos. Die Trauer war wie weggeblasen. "Das heißt also, du schläfst nicht mehr in unserem Schlafsaal?", fragte Marlene schließlich. "Nein, aber wir treffen uns natürlich weiterhin.", sagte Lilly, die Marlenes Sorge sofort verstand. "Also, wie soll dein Date mit James verlaufen?", fragte Marls voller Tatendrang und sie machten sich daran Pläne zu schmieden.
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Jily ~Hinter den Mauern
FanfictionEs ist das siebte und letzte Schuljahr in Hogwarts. Voldemort gewinnt immer mehr Macht und lässt auch die junge Liebe zwischen James und Lilly nicht auf sich beruhen. Was wenn sich ein anderes Mädchen zwischen sie drängt und aus einer Kleinigkeit e...