Weltenverschlinger (Hobbit ff)

17. Kapitel Wahrheit

Dieses Kapitel widme ich @MarleneCosic, dafür das sie mir meinen ersten Vote gegeben hat.

Thorin

Meine Gefährten feierten laut in der Höhle, sobald die wütende Elbin gegangen war. Sie würde schon wieder kommen. Und selbst wenn schon. Der Elbenwein, den wir in einem der Regale gefunden hatten, schmeckte wirklich gut. Pfeiferauchend saß ich auf einem der Hocker und beobachtete wie meine Freunde eine Essensschlacht veranstalteten. Ich musste lächeln.

Doch auf einmal kamen Fili und Kili in die Höhle gestürzt. Die beiden sahen dezent verstört aus... "Was ist denn mit Euch beiden los?", fragte ich sie. "Ihr wolltet doch nur zum Weiher und Kili's Wunde auswaschen, oder?" "Ja, das stimmt, aber am See war sie!", antwortete Fili. "Die Elbin? Hat sie Euch etwas getan oder warum seht ihr so verschreckt aus?", schaltete sich Dwalin ein. "Ja..., nein... Ich, äh...",stammelte Kili. "Was Kili sagen will, ist das sie gerade beim Baden war!" Die Anderen fingen an zu lachen. Fili wurde doch tatsächlich leicht rosa um die Nasenspitze! "Was ist denn so schlimm daran?", lache ich,"Diese Elbin sieht doch schon gut aus, oder nicht?" Die beiden wurden noch röter. "Nein, das ist es nicht", erklärte Fili,"sie stand so dass wir nur ihren Rücken sahen." Dass die sich so aufführen, das ist doch lächerlich! "Es war dunkel so dunkel dass wir zuerst gar nichts gesehen haben, aber dann kam der Mond heraus und schien auf sie", sagte Kili mit leerem Blick, sodass ich mir langsam doch echt wieder Sorgen machte. "Ihre Haut war voller Narben, Thorin. Nicht nur hier und da, sondern wirklich überall! Sie muss grausam gefoltert worden sein, denn kein Fleckchen Haut war nicht zerstört! Es war grauenvoll!" Zum Ende wurde er immer leiser. Am Ende war es so still, dass man eine Nadel hätte fallen hören. Meine Freunde waren erstarrt. "Seid ihr euch sicher?", hakte ich bei meinen Neffen nach. Die Beiden nickten nur traumatisiert. Ich würde immer nachdenklicher. Wenn die beiden sich so aufführten, musste es wirklich schlimm gewesen sein, denn normalerweise waren sie echt hartgesotten! Das wussten auch meine Gefährten, und Unruhe machte sich auf ihren Gesichtern breit. Sie begannen zu tuscheln, während Balin auf meine Neffen zutrat. "Kommt schon, Jungs, das wird wieder."

Doch um das Chaos perfekt zu machen, stürmte die Elbin, inzwischen wieder voll angezogen, in die Höhle hinein. Mit ihrem Killerblick ging sie auf Kili und Fili zu. "Habt ihr beiden euren Freunden gleich alles erzählen müssen?", fragte sie mit einem verächtlichem Blick auf uns. Die beiden Angesprochenen kauerten sich zusammen. Die beiden waren ja total verängstigt! Kurz bevor sie meine Neffen erreichte, packte ich sie am Arm und hielt sie fest. Dann riss ich ihr den Handschuh von der Hand und schob ihren Ärmel nach oben. Ich musste wissen ob Kili die Wahrheit gesagt hatte! Und tatsächlich, über das ganze Handgelenk zog sich ein Geflecht aus Narben! Weiter oben konnte ich den Anfang einer Brandwunde erahnen. Meine Gefährten reckten neugierig ihre Köpfe, nur um sie dann angewidert wieder abzuwenden. "Wer?", war das einzige was ich sagte. "Das geht euch nichts an", fauchte die Elbin. Sie wandte sich ab, jedoch nicht ohne Kili und Fili einen scharfen Blick zuzuwerfen, und legte sich auf das Bett, welches hinten in der Höhle stand. "Ihr solltet auch schlafen. Hier braucht ihr keine Wache aufzustellen. Kein Ork oder Elb kennt diesen Ort. Und hört auf euch in meine Angelegenheiten einzumischen!", sagte sie ehe sie die Augen schloss und einschlief.

Also richteten wir unser Nachtlager her. In einem der Regale hatten wir Felle gefunden, die wir am Boden ausbreiteten. Das würde die beste Nacht seit Wochen werden! Mit einem zufriedenem Schnaufen ließ ich mich auf die Felle fallen. Gerade wollte ich einschlafen, als Dwalin auf mich zutrat. "Willst du wirklich keine Wache aufstellen, Thorin?", fragte er misstrauisch. An seinem Blick sah ich dass er der Elbin kein Wort glaubte. "Ja, diese Nacht schlafen wir alle. Ich weiß nicht wieso, aber ich vertraue ihr." Mit diesen Worten schloss ich endgültig meine Augen und drivtete weg.