fifteen

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Am nächsten Tag traf ich mich mit Max. Wir hatten uns zum Mittagessen verabredet. Das Restaurant erreichte ich relativ schnell mit der U-Bahn. Es war klein, aber sehr gemütlich. 

Er saß schon an einem Tisch und wartete auf mich, das konnte ich durch die Scheibe sehen. Ich atmete einmal tief durch bevor ich das Restaurant betrat. Als ich vor ihm stand, begrüßte er mich mit einer Umarmung.

"Heii, na hast du den Weg gut gefunden?"

Ich nickte. "Ja, kein Problem. Wie geht es Kate?" Ich konnte nicht anders, ich musste sofort mit der Tür ins Haus fallen.

Er lächelte leicht. "Ganz okay, denke ich. Sie wirkt sehr nachdenklich und will nicht reden, zumindest nicht mit mir."

Ich seufzte. "Mit mir erst recht nicht, immerhin habe ich ihr diese dumme Frage gestellt."

Max überlegte kurz. "Vielleicht ist das aber gar nicht so schlecht, also das sie jetzt darüber nachdenkt. Weißt du, ich habe schon länger das Gefühl, dass etwas nicht stimmt." Er stützte sein Kinn auf seiner Hand ab. "Mum und Dad hatten Kate oft mit David verkuppeln wollen, doch sie hat immer abgelehnt. Und dann? Dann warst du weg und sie war auf einmal mit ihm zusammen. Ich dachte, sie will sich nur ablenken, aber das ist jetzt schon so lange her. Wenn sie ihn wirklich liebt, warum verhält sie sich dann nicht auch so? Abgesehen davon, sehe ich genau wie sie dich anschaut.."

Ein Kellner kam und unterbrach Max in seinem Redefluss, wir bestellten und er verschwand wieder.

"Das klingt schon ziemlich komisch.." Gab ich nachdenklich wieder. "Aber was soll ich da machen? Sie ist immerhin mit ihm verlobt.."

"Ich weiß auch nicht. Das kam alles so schnell. Sie ist einfach nicht sie selbst."

"Vielleicht müssen wir sie daran erinnern." Gab ich in Gedanken versunken wieder.

Wir wurden unterbrochen als der Kellner erneut an unseren Tisch kam und unsere Getränke sowie unser Essen vor uns abstellte. Eigentlich hatte ich gar keinen Hunger, ich stocherte in meinem Salat rum und dachte über den gestrigen Abend nach. Hätte ich Kate nicht darauf ansprechen sollen? Was war nur passiert, früher hat sie in allem das Positive gesehen. Sie war doch diejenige, die mich in die richtige Richtung geführt und betont hat, wie wichtig es war, dass man seinen Weg geht - ohne äußere Einflüsse..

Wir unterhielten uns noch ein wenig und gingen anschließend in einem Park um die Ecke spazieren. Als es gegen späten Nachmittag zu regnen begann, fragte Max mich, ob ich noch mit zu ihm - also zu Kate und David nach Haus gehen wollte. Er selbst wohnte auch nicht in London und verbrachte gerade nur ein paar Tage seines Urlaubs hier, da er nicht im Hotel schlafen wollte, bot seine Schwester ihm das Gästezimmer an. Unschlüssig stimmte ich ihm zu.

-

"Und du bist dir sicher, dass das eine gute Idee ist?", fragte ich nun zum zehnten mal unsicher als wir vor dem Eingang des Hauses standen.

"Keine Angst, ich beschütze dich schon."

Ich verdrehte die Augen. "Ich meine es ernst."

Doch er schloss einfach die Tür auf, ohne auf mich zu reagieren. Drinnen empfing uns eine angenehme Wärme. Wir hingen unsere Mäntel an die Garderobe und gingen anschließend ins Wohnzimmer, in dem Kate auf dem Sofa saß.

Als wir den Raum betraten, schaute sie verwirrt in meine Richtung, doch bevor ich mich erklären konnte, sprach Max; "Ich habe Olivia zufällig in der Stadt getroffen und zum Abendessen eingeladen, das ist doch kein Problem, oder?" Mit einem schiefen Lächeln schaute er zu seiner Schwester, welche ihren Blick nun von mir abwandte und ihrem Bruder in die Augen sah.

Olivia & KateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt