One Year

Kapitel 4

Ella's Sicht

,,Was bist du denn bitte für eine Schlampe? Auf der Beerdigung deines besten Freundes gleich mit dem nächst besten Typen rummachen oder was?"

Die nervige und viel zu hohe Stimme meiner ehemaligen besten Freundin dringt zu mir und ich erschrecke mich etwas zu dolle. Mit dem Kopf weiche ich zurück und knalle direkt gegen die Wand.

,,Fuck! Was willst du denn jetzt von mir?! Als ob ich mit ihm rummachen würde...Ich bin ja nicht du und hab schon gleich nachdem mein Freund Tod ist den nächsten!"

Vor mir steht ein komplett verwirrter Junge, dessen Namen ich nicht einmal kenne und Lou, die mich mit Wut verzerrtem Gesicht anschaut. Da hab ich wohl einen wunden Punkt getroffen. Was ich mich nur frage ist, wer der Idiot ist, der mit ihr zusammen ist.

Vielleicht der, der sie vom anderen des Saales beobachtet...Auch bekannt, als dein liebenswerter Ex-Freund.

WAS?!

,,Was willst du damit bitte andeuten? Dass ich Arch betrogen hätte oder einfach so schnell über seinen Tod hinweg komme?! DU HAST SIE DOCH NICHT MEHR ALLE!!"

Zum Ende hin wird sie immer lauter und schreit mich an. Damit zieht sie die gesamte Aufmerksamkeit auf uns. Na super...Wie ich das liebe.

,,Ja, genau das möchte ich damit sagen! Du hast dich nicht einmal bei mir gemeldet! Außerdem habe ich gestern Abend noch einmal auf Insta geguckt und gesehen, dass du mich aus heiterem Himmel geblockt und alle unseren gemeinsamen Bilder gelöscht. Was sagst du dazu, hm?"

,,Du hast dich doch selber nicht gemeldet und woher willst du bitte wissen, dass ich schon wen neues habe?! Du bist doch einfach nur neidisch, dass Dustin sich von dir getrennt hat und eine neue hat. Aber, wer kann es ihm schon verübeln, bei deinem Aussehen? Du kannst froh sein, dass du überhaupt jemanden, als guten Freund hast oder hattest...Jetzt hast du gar keinen mehr. Du bist einfach nur ein erbärmliches Mädchen, dass immer im Mittelpunkt stehen und auf die Mitleidstour macht, damit sie beachtet wird!"

,,Was ist denn dein Problem jetzt?!"

,,Was mein Problem ist Süße? Das bist ganz einfach DU! Denn DU hast mir meinen Freund genommen und auch sonst nimmst du mir immer alles weg! DU MACHST MIR IMMER ALLES KAPUTT UND FRAGST MICH JETZT, WAS MEIN PROBLEM IST?!"

Während sie das sagt, kommt sie immer weiter auf mich zu, sodass ich jetzt wieder mit dem Rücken zur Wand stehe und sie mir gefährlich nah ist. Sie beugt sich vor und flüstert mir die Worte ins Ohr.

,,Du bist einfach immer da, wenn mal etwas gut läuft und zerstörst es mir. Das wird ab jetzt nicht mehr so sein...Ella Sophie Meyer ich werde ab jetzt dein Leben zerstören und damit habe ich auch schon angefangen! Bereite dich auf deinen Untergang vor!"

Am Ende lacht sie noch gruselig, sodass sich meine Gänsehaut noch verstärkt. Dann dreht sie sich um und verschwindet zur anderen Seite des Raumes, wo Dustin steht.

Was meint sie mit, ich habe schon angefangen dein Leben zu zerstören?

Das sie deinen Freund dazu gebracht hat sich von dir zu trennen und ich bin mir sicher, dass sie Arch auch aufhalten wollte zu dir zu fahren.

Wie kann man nur so krank sein?! Was habe ich bei ihr denn bitte alles zerstört?! Ich kann nicht mehr...Ich muss an die frische Luft.

Ich will gerade gehen, als ich plötzlich einen Arm um meine Taille spüre, der mich daran hindert zu gehen. Er zieht mich zu sich an den Körper und gibt mir eine Umarmung. Mir ist gar nicht aufgefallen, dass der mysteriöse Junge von vorhin immer noch da steht. Dieser Junge riecht wirklich gut, aber ich wette er hat eine Freundin. Ich sehe ängstlich und ein bisschen neckisch nach oben in das Gesicht, des Jungen.

,,Wie heißt denn mein Retter in der Not? Das würde mich interessieren, da er ja meinen Namen auch kennt."

Er schmunzelt und öffnet den Mund, um zu antworten, als ein bildhübsches Mädchen, dass ungefähr 4 Jahre älter ist, als ich auf uns zu gerannt kommt und dem Jungen, den ich auch so 4 Jahre älter, als mich schätzen würde eine klatscht. Danach dreht sie sich mit einem warmen und herzlichen Lächeln zu mir und nimmt mich in den Arm. Sie ist etwas kleiner, als ich und auch ziemlich zierlich, hat dunkelblonde Haare und grüne Augen. Sie würde perfekt zu dem Jungen passen, der hinter ihr steht und uns lächelnd beobachtet. Also eher achtet er auf das perfekte Mädchen vor mir.

,,Du musst Ella sein. Ich freue mich dich endlich kennenlernen zu dürfen. Ich bin Lisa und der Typ hinter mir ist Stephan, mein Mann. Arch hat immer sehr viel von dir erzählt. Du bist wirklich wunderschön."

Ihre Stimme ist Engelsgleich, der kann man Stundenlang zuhören und bekommt keinen Ohrenkrebs. Sie schaut mich liebevoll an und meint das wunderschön ernst, das sehe ich in ihren Augen. Aber meinte sie gerade, dass sie ihrem Mann eine Ohrfeige gegeben hat?! Bei dem Gedanken muss ich schmunzeln, was sie auch bemerkt und anfängt noch mehr zu lächeln.

,,Es freut mich auch dich kennenzulernen. Hast du deinem Mann gerade wirklich eine Ohrfeige gegeben? Du bist auch wunderschön, noch hübscher, als ich."

Sie schaut zu ihrem Mann und lächelt. Dann zwinkert sie mir zu und sagt leise zu mir,

,,Naja, also manchmal braucht er das, wenn er zum Beispiel mal wieder wie versteinert daneben steht und zusieht, wie ein so hübsches Mädchen, wie du angeschrien wird. Er hätte sich vor dich stellen sollen und sich für dich einsetzten sollen...Aber du hast es ja auch ohne ihn geschafft. Willst du dich zu uns setzen? Wir sind nicht so viele, weil nicht alle aus Amerika kommen konnten. Und dann bin ich nicht allein mit den 3 Chaoten."

Bei dem letzten Satz müssen wir beide lachen und unter diesem lachen stimme ich ihr zu, dass ich mich zu ihnen setze. Ich bin mir sicher, dass ich mich mit ihr und den anderen gut verstehe. In meinen Gedanken merke ich gar nicht, dass Lisa sich zu Stephan umdreht und schon anfängt ihm eine Standpauke zu halten. Es sieht wirklich lustig aus, wie die kleine zierliche Frau, den großen starken Mann so anmeckert, dass er sich daraufhin 10 Mal entschuldigt, bis sie zufrieden ist.

,,Kommst du Ella? Ich möchte dir die anderen beiden noch vorstellen."

Sie greift nach meiner Hand und zieht mich zu ihrem Tisch. Dort treffe ich auf ein Paar Augen, die einen grünstich haben und auf eines, dass blau ist. Na super, hätte ich mir ja denken können, dass die verwandt sind...Naja, aber Lisa lasse ich jetzt nicht im Stich.