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Changbin PoV

Chan und Felix lachten viel. Ich konnte sie durch meine Kopfhörer hören, was allerdings auch kein Wunder war, da keine Musik über die Kopfhörer lief. Ich trug sie eigentlich nur, um Chan's Stimme besser ausblenden zu können. Doch wie gesagt funktionierte das nicht besonders gut. Ihre Gespräche waren jedoch interessanter als erwartet. Von Chan hätte ich nicht gedacht, dass er so interessant sein kann. Ich hielt ihn eher für eine dieser billigen Kopien, doch vielleicht gehörte er doch nicht in die Schublade, in die ich ihn haben wollte.

"Binnieeeeee", jammerte Felix, der neben Chan auf dem Bett saß, in einer Stimmlage, die sich hoch war, dass es mich wunderte, dass er überhaupt so reden konnte. Für gewöhnlich war seine Stimme eher tief, was zwar nicht wirklich zu seinem Aussehen passte, aber trotzdem ziemlich cool war.

"Was denn, Lixie?", fragte ich, nahm meine Kopfhörer ab und drehte mich auf dem Schreibtischstuhl zu ihm und Chan.

"Wir wollen einen Film sehen. Nervt dich das zu sehr, wenn du an deinen Songs arbeitest?", fragte er ein wenig zurückhaltend.

"Nein, nein, keine Sorge. Ich hab eh gleich alles fertig, was ich fertig haben will. Wenn ihr mir noch 10 Minuten gebt schaue ich mit.", antwortete ich, "Sucht ihr euch solange einfach einen Film raus."

"Okay.", meinte Felix und begann mit Chan über den Film, den wir schauen würden, zu diskutieren. Ich machte in der Zeit noch fertig, was ich fertig machen wollte, speicherte alles ab und ging zu den anderen beiden ins Bett.

"Wofür habt ihr euch entschieden?", fragte ich die beiden.

"Hachiko.", antwortete Chan.

"Worum geht es in dem Film?"

"Es ist ein trauriger Hundefilm.", meinte Felix. "Wer zuerst weint, muss den anderen Essen kaufen."

"Da bin ich dabei. Auch wenn ich vermutlich spätestens dann anfange zu heulen, wenn Felix heult."

"Wieso spätestens dann?", fragte Felix verwirrt.

"Ich kann dich einfach nicht heulen sehen."

"Naww... Wer hätte gedacht, dass du so süß sein kannst?", fragte Felix und drückte mir einen zärtlichen Kuss auf die Lippen, den ich erwiderte.

"Wow. So schnell wird man das fünfte Rad am Wagen.", lachte Chan, weshalb Felix sich aus dem Kuss löste und ihm ein Kissen ins Gesicht warf.

"Kannst ja mitmachen. Statt des Hundefilms einfach ein Dreier.", scherzte ich und erntete schockierte Blicke von Felix und Chan, die mich in Gelächter ausbrechen ließen.

"Ihr solltet eure Gesichter mal sehen. Einfach nur schön... ", lachte ich. Die anderen beiden drehten ihre Köpfe zueinander und stiegen dann gleichzeitig mit in mein Lachen ein, als sie sich gegenseitig sahen.

"Da hat die Jungfrau aber einen rausgehauen.", meinte Felix und ich sah ihn mit einem strafenden Blick an, während Chan nur noch mehr lachte.

"Jetzt mach mal nicht einen auf erfahren, nur weil du einmal was mit einem Mädchen hattest, ja? Dein Hintern ist genauso jungfräulich wie der von Changbin."

"Man, Chan. Du Verräter. Du solltest auf meiner Seite sein und nicht auf Changbin's. Wir sind beste Freunde!"

"Dann solltest du auch auf meiner Seite stehen. Wir sind beste Freunde.", grinste Chan und Felix sah ihn genervt an.

"Müsst ihr euch gegen mich verschwören?", fragte er.

"Nicht beleidigt sein, Baby."

Ich legte meine Lippen auf seine und küsste ihn gefühlvoll, was er erwiderte. Ich hatte das Gefühl, dass ich ihn so lange küsste, dass Chan sich eigentlich wieder beschweren hätte müssen, doch dieses Mal sagte er nichts, also machten wir einfach weiter, bis Felix sich aus dem Kuss löste.

"Changbin?"

"Ja, Felix?"

"Ich liebe dich."

"Ich liebe dich auch."

Wir küssten uns wieder und mein ganzer Körper füllte sich mit Glücksgefühlen. Es gab auf dieser Welt einfach nichts besseres, als Felix Lippen auf meinen spüren zu dürfen.

"Tut mir wirklich leid euch Turteltaubel stören zu müssen, aber ich muss nach Hause. Meine Mutter hat mir eben noch geschrieben, weil wir heute Abend essen gehen wollen und ich vorher nochmal nach Hause kommen soll.", unterbrach uns Chan.

"Du gehst schon? Sehen wir uns den Film dann nochmal wann anders zusammen an?", fragte Felix.

"Nein, nein, sieh ihn dir ruhig heute noch mit Changbin zusammen an.", Chan Zwang sich zu einem Lächeln, was ihm zwar ganz gut gelang, doch der verletzte Ausdruck in seinen Augen verriet, dass er sich eigentlich darauf gefreut hatte, ihn mit Felix gemeinsam zu sehen. Vermutlich hoffte er, dass Felix einfach dann nicht so traurig sein würde, dass die beiden ihn heute nicht gesehen hatten. Wenn ja, dann war er vielleicht doch ein anderer Mensch, als ich dachte. Dann war er jemand, der nur wollte, dass alle um ihn herum glücklich waren, auch wenn er selbst es nicht war.

"Wie wäre es damit, wenn wir uns einfach am Wochenende treffen und einen Filmabend mit unseren Freunden machen? Ich lade Minho und Jisung ein und du lädst Chan, Hyunjin, Jeongin und Seungmin ein. Dann hat am Ende auch keiner das Gefühl, dass er über bleibt.", schlug ich vor. "Im Wohnzimmer ist auch Platz genug für uns alle."

"Klingt gut. Meinst du deine Eltern erlauben das?"

"Bestimmt. Die freuen sich, wenn ich endlich nicht mehr alleine meine Zeit verbringe. Chan, was sagst du dazu?"

"Bin dabei. Die Anderen finden die Idee bestimmt auch gut."

"Sehr gut. Dann frag ich nachher meine Eltern und wir besprechen alles morgen in der Schule.", meinte ich, woraufhin Chan und Felix beide nickten. Dann gingen wir gemeinsam in den Flur, wo Chan sich seine Schuhe anzog.

Die Tür öffnete sich und meine Mutter kam rein. Sie setzte gerade dazu an, uns lauthals mitzuteilen, dass sie wieder zu Hause war, als sie jedoch bemerkte, dass wir direkt im Flur standen.

"Oh, hallo.", begrüßte sie uns.

"Hi, Mama."

"Hallo, Jiwoo."

"Guten Tag, Misses Seo."

"Huch... Wer bist du denn? Auch einer von Changbin's neuen Freunden?", fragte sie Chan irritiert.

"Ich bin Bang Christopher Chan, aber Chan reicht. Ich bin Felix' bester Freund."

"Na dann, freut mich dich kennen zu lernen, Chan. Ich bin Jiwoo. Felix hat einen echt guten Einfluss auf Changbin, so wie es aussieht. Erst hatte er jahrelang nicht einen Besucher und jetzt bringt er jeden Tag wen neues mit. Gestern war dieses süße, aber irgendwie auch ein wenig versaute Pärchen hier."

"Ja, aber Jisung und Minho hab ich ohne die Hilfe von Felix gefunden."

"Auch wieder wahr.", meinte sie. "Naja, so wie es aussieht, wollte Chan ja leider schon wieder gehen, also will ich ihn nicht länger aufhalten. Auf Wiedersehen."

Chan verabschiedete sich ebenfalls von ihr und sie verschwand daraufhin im Wohnzimmer. Dann verabschiedete er sich mit einer Umarmung von Felix und mit einem einfachen "Bis Morgen" von mir.

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Be you, Be them || Changlix Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt