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Changbin PoV

"Entspann dich, Lix. Ich hab Angst, dass du mir vor Aufregung gleich umfällst."

Der Australier und ich waren gerade in der Stadt unterwegs, da ich Felix noch ein Geburtstagsgeschenk bereiten wollte. Ich war allerdings noch nicht dazu gekommen es abzuholen, da wir gestern noch den ganzen Abend mit Jisung und Minho verbracht hatten und es vorher noch nicht fertig war. Deshalb hatte ich das Geschenk auch schon im Internet ausgesucht, da ich keine Zeit gehabt hatte es direkt in der Geschäftsstelle in Auftrag zu geben. Nun war mein Plan es mit Felix gemeinsam abzuholen, der es kaum erwarten konnte.

"Ich fall nicht um. Ich hab viel zu viel Energie dafür.", meinte er mit einem breiten Lächeln im Gesicht.

"Ja, das merke ich.", lachte ich und nahm die Hand des Jüngeren in meine. Er verschränkte unsere Finger miteinander und begann glücklich unsere Hände vor- und zurück zu schwingen.

"Heute ist einfach ein guter Tag."

"Mein wundervoller Freund hat Geburtstag. Wie sollte dann heute ein schlechter Tag sein?"

"Du bist manchmal echt zu süß, weißt du das?"

"Bin ich gar nicht...", grummelte ich.

"Natürlich nicht. Du bist das Böse in Person."

"Eben."

"Dein Mampfaxo-Kuscheltier?"

"Hey, kein Wort gegen Gyu. Er ist Vizepräsident meiner Dunkelheitsallianz und Vorsitzender des Schachklubs. Du solltest ihn besser respektieren."

"Es tut mir leid. Ich hab nichts gesagt.", lachte er und gab mir einen kurzen Kuss, doch ich beließ es nicht bei einem sondern gab ihm noch einen weiteren, längeren Kuss, ehe wir weiter gingen. Vor einem Schmuckgeschäft blieben wir stehen.

Ich hielt Felix die Tür auf und dann betraten wir nacheinander das kleine Geschäft, in dem sich außer uns nur noch eine Frau mit ihrer Tochter befand. Drinnen fand meine Hand wieder den Weg zu der von Felix.

"Guten Tag. Wie kann ich Ihnen weiterhelfen?", begrüßte uns eine Verkäuferin, die gerade aus dem hinteren Teil des Geschäfts kam.

"Hallo, ich hatte etwas in Auftrag gegeben auf den Namen Seo Changbin und mir wurde gesagt, dass ich das heute abholen kann."

Felix neben mir würde immer hibbeliger und ich bekam Angst, dass er vor Freude die ganze Stadt zusammen schreien würde, sobald er sah, was ich gekauft hatte.

Die Mitarbeiterin tippte etwas in den Computer ein, ehe sie mit einem "Einen Augenblick bitte." wieder im hinteren Teil des Geschäfts verschwand.

"Binnie, was hast du gekauft? Ich will es jetzt wissen.", jammerte Felix.

"Siehst du gleich, Baby. Nur eine Frage: Was würdest du lieber bei dir tragen: meinen Namen oder deinen?"

"Deinen."

"Das hab ich gehofft, sonst hätten wir gleich ein Problem."

Die Verkäuferin kam mit einer breiten Schatulle zurück, in der das Geschenk sein musste.

Ich bezahlte es, wir gingen raus, wo wir uns auf eine Bank setzten, und ich gab Felix die Schatulle.

"Mach es auf, Lix.", bat ich ihn. Sobald er sehen konnte, was sich in der Box befand, fiel er mir um den Hals.

"Die sind toll, Changbinnie. Danke."

In der Box waren zwei silberne Ringe mit einem schwarzen Streifen in der Mitte, auf den in weiß unsere Initialen standen.

"Ich liebe dich~", kam es von ihm und ich wusste, dass er es ehrlich meinte. Genau das war eines der schönsten Gefühle, die ich je gefühlt hatte.

"Ich liebe dich auch, Lix."

Liebevoll begann ich damit, ihn zu küssen, was er genauso erwiderte. Da wir jedoch in der Öffentlichkeit waren, wollte ich nicht, dass es eskalierte und löste mich deshalb aus dem Kuss.

"Darf ich?", fragte ich, nahm seine Hand in meine eine Hand und den Ring in die andere, was ihn leise kichern ließ.

"Natürlich darfst du."

Ich steckte ihm seinen Ring an und dann mir meinen.

"Ich will dir auch etwas so Schönes an deinem Geburtstag schenken.", meinte Felix. "Ich hab sogar schon eine Idee."

"Dann wirst du dich noch ein wenig gedulden müssen. Ich hab am 11. August Geburtstag."

"Aber das ist erst wieder nächstes Jahr!"

"Ich hab doch gesagt, dass du dich gedulden musst."

"Dann bekommst du es halt schon zu Weihnachten und zu deinem Geburtstag organisiere ich dir ein Date."

"Gerne. Aber jetzt lass uns erstmal zu meinem. Ich bekomme langsam Hunger."

"Ich auch."

Wir machten uns Hand in Hand auf den Weg zum Pfannkuchenhaus, wo Felix essen wollte. Sobald wir das kleine, gemütliche Restaurant betraten, wurden wir in Empfang genommen und bekamen unseren Tisch gezeigt, der an einem der Fenster lag. Trotz der Fenster, die Licht herein ließen, wirkte der ganze Raum ziemlich dunkel, was vermutlich durch die Einrichtung aus dunklem Holz so wirkte. Der Raum wurde allerdings auch nur von ein paar älter aussehenden Lampen beleuchtet und hatte dadurch etwas wirklich gemütliches und schönes an sich, sodass man sich gleich wohl fühlte. Es hatte nicht dieses übliche strenge und übertrieben Ordentliche an sich, was mir unglaublich gut gefiel. Es war einfach ein schöner Ort und ich fragte mich, wieso ich hier solange nicht mehr gewesen war.

Mein Blick wanderte zur Decke, wo früher einmal ein Modell-Heißluftballon seine Runden gedreht hatte, doch nun stand er still. Vermutlich war er im Laufe der Zeit kaputt gegangen und ihn zu reparieren wäre zu aufwendig gewesen. Ich hatte mich noch bevor wir her gekommen waren, an ihn erinnern können. Hätte man mich gefragt, dann hätte ich ihn bis ins kleinste Detail beschreiben können. Von der Größe bis zur ausgebleichten roten Farbe war alles noch genau so, wie ich es in Erinnerung gehabt hatte.

Die Bedienung gab uns die Speisekarten, doch als ich mich für etwas entschieden hatte, wanderte mein Blick wieder zu dem still stehenden Ballon.

"Woran denkst du, Changbin?", fragte Felix, der neben mir saß und sich nun ebenfalls für etwas zu Essen entschieden hatte. Wir hatten unser Essen auch bereits bestellt und mussten nur noch warten, bis es fertig war.

"Ich hab mich nur an etwas erinnert."

"Magst du mir erzählen an was?", fragte er und mal wieder spürte ich sein ehrliches Interesse an mir.

"Siehst du den Ballon da oben?", fragte ich und er folgte meinem Blick ehe er nickte.

"Wenn wir hier früher mit Freunden meiner Eltern waren, hab ich ihn immer angesehen, während wir gewartet haben. Ich fand es faszinierend, wie er seine Runden drehte, ohne auch nur einmal stehen zu bleiben oder seine Bahn zu verlassen. Natürlich war mir klar, dass er an der Decke befestigt ist und seine Bahn nicht verlassen konnte, aber mir wurde trotzdem nie langweilig, wenn ich ihn beobachtet habe. Es hatte immer etwas Faszinierendes an sich. Und jetzt steht er da einfach nur und bewegt sich nicht mehr. Ich war einfach zu lange nicht mehr hier."

"So ändern sich Dinge mit der Zeit. Ich war bis jetzt erst einmal hier, aber es ist mir trotzdem im Gedächtnis geblieben. Verrückt eigentlich. Immerhin war ich 8 Jahre alt, als ich zuletzt hier war."

"Die Orte, an denen man sich wohl fühlt, merkt man sich vermutlich einfach am besten."

"Ja, das stimmt. Deshalb wollte ich auch mit dir hier hin. Wie sagt Chan immer so schön: Good food. Good people. Good life. Und mit dir hab ich das alles."

"Ich mit dir auch."

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Be you, Be them || Changlix Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt