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Changbin PoV

Ich hatte den restlichen Freitag und Samstag Morgen damit verbracht, mein Zimmer aufzuräumen und ein wenig herzurichten, damit es nicht so unordentlich aussah, wenn Felix kam. Meine Mutter hatte das ganze Geschehen mit amüsierter Miene betrachtet und mir dann geholfen, weil es ja ihre Aufgabe als gute Mutter war, mir in Sachen Liebe zu helfen. Sie hatte sogar angeboten, dass sie extra sein Lieblingsessen für ihn kochen würde. Allerdings war die erste Schwierigkeit dabei gewesen, dass ich keine Ahnung hatte, was sein Lieblingsessen war. Also hatten wir uns einfach auf Pasta geeinigt. Jeder mochte Pasta und meine Mutter konnte ihn auch noch beim Abendessen fragen, was er gerne aß.

Nun saß ich nervös auf meinem Bett und traute mich kaum, eine App auf meinem Handy zu öffnen, da ich das Gefühl hatte, dass Felix jeden Moment klingeln könnte.

Ich ging also in die Küche, um etwas zu trinken, da mein Hals langsam trocken wurde.

"Mama, ist Felix schon da?", fragte ich, noch während ich die Treppen hinunter lief und wirkte dabei eher wie ein kleines Kind als wie ein 18-jähriger Junge.

"Nein, ist er nicht. Denkst du nicht, dass ich dir Bescheid gegeben hätte, wenn er hier wäre?", fragte sie, als ich in die Küche ging und ein paar Schlücke trank.

"Ich hätte eher gedacht, dass du ihn in den Keller einsperrst und mit Panzertape an einen Stuhl fesselst, damit du ihn in Ruhe ausfragen kannst.", antwortete ich.

"Nein, das ist meine Aufgabe.", meinte mein Vater dazu und keine Sekunde später klingelte es an der Tür.

Ich atmete einmal tief durch und ging dann los, um Felix die Tür zu öffnen.

"Hi, Felix. Komm rein.", begrüßte ich ihn mit einem kleinen Lächeln.

"Hey.", begrüßte er mich und schenkte mir ebenfalls ein Lächeln.

"Zieh dir einfach die Schuhe aus und dann gehen wir hoch. Meine Eltern sind heute auch beide da."

Ern nickte und tat, was ich gesagt hatte. In meinem Zimmer angekommen setzte er sich auf mein Bett und wirkte noch ein bisschen verloren.

"Hast du Lust auf etwas Bestimmtes?", fragte ich ihn und ließ mich neben ihn fallen.

"Hm... Da wir uns besser kennen lernen wollten, wäre es doch interessant, wenn wir dieses Fragenspiel spielen, wo man sich immer gegenseitig eine Frage stellt und der andere sie ehrlich beantworten muss. Es ist zwar nicht besonders kreativ, aber vielleicht könnte das recht spannend werden."

"Klingt gut. Wenn es langweilig werden sollte, dann können wir ja immer noch aufhören. Stell du zuerst eine Frage, Felix."

"Okay... Fangen wir langweilig an. Was ist deine Lieblingsfarbe?"

"Die meisten würden denken, dass es schwarz ist, aber es ist rot.", antwortete ich. "Ich bin dran. Wann hast du Geburtstag?"

"Am 15. September."

"Das ist schon in ein paar Tagen!"

"Ich weiß.", sagte er und schmunzelte. "Kommst du mich besuchen und wir feiern zusammen rein?"

"Wenn du das willst, klar. Wünscht du dir etwas Bestimmtes von mir?"

"Einen Kuss...", sagte er ein wenig schüchtern und mit einem Lächeln. Mein Bauch begann aufgeregt zu kribbeln.

"Von mir?", fragte ich überrascht und er nickte. "Du kannst so viele Küsse von mir haben, wie du willst. Dafür musst du es mir einfach nur sagen oder es einfach machen."

"Würdest du erwidern?"

"Ja, würde ich. Willst du es tun?"

"Ja. Ich will wissen, wie es sich anfühlt. Das Gefühl, das ich hab, wenn ich bei dir bin, ist neu, aber es gefällt mir sehr."

"Mir gefällt es auch."

Ich legte eine Hand an seine Wange und drehte sein Gesicht vorsichtig zu mir. Wir kamen uns beide langsam immer näher.

"Es ist aufregend, oder?", hauchte ich und sah auf seine Lippen.

"Das ist es. Denkst du dieses Gefühl ist Liebe?"

"Ich weiß es nicht, aber wir könnten es herausfinden."

Es waren nur noch wenige Zentimeter, die meine Lippen von denen von Felix trennten und ich konnte spüren, wie mein Herz in meinem Brustkorb raste und jeden Moment zu explodieren schien.

"Das könnten wir.", antwortete er und dann trafen sanft meine Lippen auf seine. Sie schmiegen sich aneinander und fühlten sich so unglaublich gut an und passten so perfekt zusammen. Wir wussten instinktiv, wie wir sie bewegen mussten, damit sie miteinander harmonierten. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass ich jemals wieder jemanden anderen küssen würde. Dieses Gefühl wollte ich nie wieder verlieren oder durch ein anderes ersetzen. Es war einfach perfekt.

"Lix? Ich hab noch eine letzte Frage. Auch wenn sie eigentlich ziemlich voreilig ist, weil wir uns beide mit diesem Gefühl nicht sicher sind.", sagte ich, als ich much dazu durchringen konnte, den Kuss zu lösen. Mit meinem Gesicht blieb ich dennoch nahe bei seinem.

"Welche?"

"Willst du mein fester Freund sein?", fragte ich mit einem Lächeln und sah auf seine Lippen, auf denen sich das gleiche Lächeln abbildete.

"Ja, will ich.", antwortete er und küsste mich wieder.

Den ganzen restlichen Tag verbrachten wir damit, uns zu unterhalten und kleinere Zärtlichkeiten auszutauschen, was ich sehr genoss.

Meinen Eltern erzählte ich das beim Abendessen und natürlich musste meine Mutter ihn sofort nach seinen zehn Lieblingsgerichten ausfragen, damit sie wusste, was sie kochen konnte, wenn er wieder zu Besuch kam. Felix schien zwar erst ein wenig überfordert zu sein, doch kam dann recht gut mit der Art meiner Mutter zurecht und sie schienen sich zu verstehen. Auch mein Vater schien Felix zu mögen. Aber wie hätte er Felix auch nicht mögen können? Felix war etwas besonderes. Er war anders. So wie ich.

Nun hatte dieser schöne Tag jedoch sein Ende gefunden und Felix stand vor meiner Tür, um sich von mir zu verabschieden. Seine Mutter unterhielt sich in der Zeit draußen mit seiner Mutter und die beiden amüsierten sich dabei prächtig.

"Na komm, Felix. Wir müssen langsam wirklich los.", meinte seine Mutter nach ein paar Minuten.

"Okay. Bis Morgen, Binnie.", sagte er und ich musste bei meinem Spitznamen lächeln.

"Bis Morgen, Lix.", antwortete ich und er küsste mich noch einmal. Mein ganzer Körper kribbelte und schien von Glück durchströmt zu werden.

Als er ging, winkte ich ihm noch hinterher. Vielleicht, ganz vielleicht, war dieses Gefühl, das wir beide füreinander hatten, wirklich die große Liebe.

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Be you, Be them || Changlix Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt