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„Woher kennst du Kayden?" höre ich Jackson's Engelsstimme. 


Dabei merke ich, dass alle im Raum bis auf Jackson verschwunden sind. Ich kann mich mit dem Gedanken, dass Kayden nachher hier mit meinen Freunden feiert, nicht so ganz anfreunden. 


Wenn er so über mich urteilte wie heute Morgen, wie kommt es dann, dass er mit solchen Leuten nun feiern will?

Ich denke mal, dass Jackson ihn vorgewarnt haben muss. Ich meine: Wir wohnen in einem Viertel wo jedes Haus danach schreit, dass hier nur Menschen wohnen die nun mal wohlhabend sind und das er sich ziemlich den Mund aufgerissen hat, wie verwöhnt Millionäre doch sind, bin ich ziemlich erstaunt, dass er dennoch hier her kommen will.

Ich kann mir vorstellen, dass Kayden nicht gerade so arm ist, wie eine Kirchenmaus. Sein Vater betreibt doch ebenfalls ein Unternehmen und für seine Arbeit bekommt er nun sicherlich auch nicht wenig. Warum ich mich darüber tierisch aufrege ist, weil ich nicht nachvollziehen kann, wie ein Mensch über eine Person so einen Urteil bilden kann ohne diese zu kennen.

Ich wurde erzogen, Geld nicht an die große Glocke zu hängen. Ich kenne die Zahlen auf dem Konto meines Vaters nicht, ich wurde nie so sehr verwöhnt, wie manch andere in dieser Gegend. Wir haben genug Bekannte wo die Kinder alles bekamen, bevor die Sachen überhaupt auf dem Markt kamen, Sie brauchten nicht mal was sagen und schon war es für die Eltern eine Selbstverständlichkeit die Sachen für die Kinder zu kaufen.

Kayden studiert, er sieht nicht so aus als hätte er hart für die Studiengebühren gearbeitet. Es sei denn, er hat ein Stipendium erhalten aber um ehrlich zu sein, sieht er auch nicht so aus als hätte er hart für ein Stipendium gearbeitet.

„Was studiert er überhaupt?" schoss mir durch den Kopf. Dabei bemerke ich, das ich über ihn bis auf seinen Namen, das er studiert und das sein Vater unser Baumhausarchitekt war, nichts über ihn weiß.

Bevor ich weiter in meinem Kopf philosophiere spricht Jackson erneut: „Er ist echt ein guter Freund. Ich habe schon ein paar mal mit ihm rumgehangen und mit ihm kann man echt, ohne schwul zu klingen, reden." Er spricht weiter, wahrscheinlich hat er gemerkt, dass ich auf die erste frage nicht antworte. Er lacht und sieht dabei seine Hände an. Ich muss Lächeln.

"Du hast ein schönes Lächeln." sagt er leise so leise, dass ich es dennoch hören kann.

Ich merke wie heiß mein Kopf wird und drehe mich leicht vom ihm weg. Komplimente höre ich nicht so oft, wenn nur von meinen Tanten. Bevor überhaupt gegrüßt wird, gibt es erst einmal ein Kompliment und selbst da komme ich nicht mit klar. Ich weiß nicht, wie man auf sowas reagiert. Muss ich es zurückgeben? Danke sagen und nett lächeln? Ignorieren? Lachen und das Gegenteil sagen? - Ich bin für: rot anlaufen und stottern so wie jetzt auch: "Ehm, ja was? nein, erzähl nicht sowas." 

Er lacht. Wieso lacht er? Habe ich was lustiges gesagt? 

Um sein Blick von mir abzuwenden, gehe ich um die Kücheninsel rum.

"Mit Kayden hatte ich keinen guten Start." fing ich an. 

"Vielleicht ist diese mini Party ja eine gute Chance ihn besser kennenzulernen?" fragt Jackson mich mit einem fragenden Blick. 

"Will ich das denn unbedingt?" frage ich lachend, er stimmt mit ein. 

"Er ist echt in Ordnung, glaub mir."

Ich bin großer Fan von Menschen die gute Eigenschaften von anderen Menschen weiter geben. Es gibt so viel Hass und Neid auf der Welt, dass solche kleinen Dinge, mich echt zum Lächeln bringen.

Warum reden wir überhaupt über Kayden? Ich habe heute definitiv viel zu viele Gedanken an Kayden verschwendet.

„achja? Bis jetzt konnte ich mir kein gutes Bild von ihm machen." sage ich achselzuckend und nehme ein Stück Erdbeere in den Mund.

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