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Percy P.o.V

Als ich aufwachte, musste ich erst einmal gegen das Sonnenlicht anblinzeln, dass durch die vielen Fenster hereinfiel. Das hier war vermutlich dieses Camp, von dem Phoebe gesprochen hatte, denn das Letzte, woran ich mich erinnere, ist, dass ich in ihren Armen eingeschlafen war, während wir gestern Abend auf dem Weg hier her waren. Ich lag auf einem weichen Sofa und man hatte mich mit einer weichen Decke zugedeckt. Ich durfte es wirklich nicht zur Gewohnheit werden lassen, an mir unbekannten Orten aufzuwachen. Langsam kletterte ich von dem viel zu hohen Sofa, das mir fast bis zum Kinn reichte. Da es im restlichen Raum nicht weiter als einen Schreibtisch, einen Kamin und einen Tigerkopf an der Wand gab, ging ich sofort auf die hölzerne Tür zu, die allem Anschein nach, nach draußen führte. Wenn ich einfach nur hier drinnen blieb und wartete, würde ich nie mehr über dieses mir bisher unbekannte Camp erfahren. Mit einiger Anstrengung schaffte ich es schlussendlich die Klinke zu erreichen und die Tür zu öffnen. Vor mir erstreckte sich eine weitläufige Grünfläche voller unterschiedlicher Bauten, die ich so noch nie gesehen hatte und Jugendlichen, die umherliefen und ihren eigenen Beschäftigungen nachgingen. Über Allem lag eine friedliche und ausgelassene Atmosphäre. Zu meiner Linken erstreckte sich das Meer mit einem breiten Sandstrand davor und zu meiner Rechten wurde die restliche Welt von einem dichten Wald abgeschirmt. Ich zuckte zusammen als plötzlich jemand seine Hand auf meine Schulter legte und drehte mich zu der Person um. Neben mir stand ein Zentaur. Wie auch über die anderen Monster, denen ich schon oft auf den Straßen begegnet war, hatte ich in den griechischen Sagen, die mir immer gegeben hatte, über Zentauren gelesen. Doch im Gegensatz zu den anderen Monstern strahlte er keine angriffslustige oder feindliche Aura aus. Er schien freundlicher zu sein als die meisten Menschen, die ich in meinem bisherigen Leben getroffen hatte. Ich entspannte mich ein wenig in dem Wissen, dass er mir nichts tun würde. Da erkannte ich weshalb er meine Aufmerksamkeit haben wollte. Er wollte mit mir reden. Phoebe schien ihm also bereits im Vorfeld von meinem Handicap erzählt zu haben. So konnte ich mir die ganze Erklärerei ersparen, die ich sonst immer machen musste, wenn ich neue Leute traf. Nicht, dass ich viele kannte oder neu traf. Bevor ich die Jägerinnen traf, konnte ich meinen Bekanntenkreis an den Händen abzählen. Ich sah den Zentauren direkt an und nickte ihm kurz zu, um ihm zu signalisieren, dass er meine volle Aufmerksamkeit hatte. „Mein Name ist Chiron und ich bin der Campleiter von Camp Half-Blood. Die Jägerinnen der Artemis haben dich gefunden und hierhergebracht, so weit wie ich informiert bin, haben sie dir weder erklärt warum sie dich hier her gebracht haben, noch was genau due bist, oder?" Ich nickte wieder, dieses Mal zur Bestätigung seiner Aussage, und wollte schon anfangen zu zeigen, doch stoppte. „Wenn du dir deswegen Sorgen machst, kann ich dich beruhigen. Ich beherrsche ASL und habe auch einige Bücher mit Anleitungen, um es zu lernen, für die restlichen Camper, damit ihr euch auch verständigen könnt." Er schenkte mir ein beruhigendes Lächeln und es erfüllte seinen Zweck. Ich würde also keinen allzu großen Schwierigkeiten haben mich hier einzuleben. Hoffentlich würden sie mich aber nicht irgendwann von hier fortschicken, weil sie sich nicht länger um mich kümmern konnten, denn wenn ich eines wussten dann, dass ich nie wieder zu Gabe zurückkehren wollte und könnte. „Ich führe dich erst einmal im ganzen Camp herum und dir dabei alles erklären, was du über uns und auch dich wissen musst. Einverstanden?" Ich folgte ihm weiter ins Campinnere. Vielleicht würde ich hier endlich ein neues Zuhause finden, nachdem mir meines mit dem Tod meiner Mutter genommen wurde. Ich konnte es im Moment nur hoffen, doch ich war zuversichtlich.

A/N

Die lange Pause tut mir Leid, doch in letzter Zeit wurde ich zu viel von anderen Geschichten abgelenkt, die ich in näherer Zukunft ebenfalls hochladen werde.

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Poor KidWo Geschichten leben. Entdecke jetzt