Kapitel 19

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21.06.2020

Christina

Am nächsten Morgen werde ich durch das konstante Piepsen meines Handyweckers aus den Träumen gerissen. Noch im Halbschlaf strecke ich mich danach, um diesem nervigen Geräusch endlich ein Ende zu bereiten. Erst jetzt fällt mir auf, dass Luca ja wieder bei mir ist, der seinen Arm fest um meine Hüfte geschlungen hat und mich dicht bei sich hält. Grinsend löse ich seinen Arm ein Stückchen von mir, damit ich überhaupt an mein Handy dran komme, bevor ich mich dann umdrehe und meinen Freund beobachte. Offensichtlich hat er nicht sonderlich viel vom Klingeln meines Weckers mitbekommen, denn seine Augen sind noch geschlossen und er atmet völlig ruhig. Am liebsten würde ich ihn einfach schlafen lassen und ihn weiterhin anschauen, aber das geht leider nicht. Wir müssen uns dringend auf den Weg in den Fernsehgarten machen und wenn wir zu spät sind, reißen uns India und Cyril die Köpfe ab. Bei dem Gedanken an India, legt sich erneut ein Lächeln auf meine Lippen. Nachdem sie gestern die Bestätigung bekommen hat, dass Luca und ich wirklich zusammen sind, war sie den restlichen Tag völlig aus dem Häuschen. Sie hat von nichts anderem mehr gesprochen, als dass sie es von Anfang an gewusst hat und sie absolut der Meinung ist, dass ihre Choreos auch nicht ganz unschuldig daran waren. Wahrscheinlich hat sie sogar ein bisschen Recht. Indias Choreos für uns waren schon immer sehr vertraut und intim, weshalb wir uns vor allem im Training immer wahnsinnig nahe gekommen sind. Das hat uns allerdings nicht sonderlich viel ausgemacht. Im Gegenteil.
Lächelnd streiche ich Luca seine Haare aus dem Gesicht und beginne ihm sanfte Küsse auf die Wange zu hauchen. „Luca.", flüstere ich leise, in der Hoffnung dass er aufwachen wird. „Schatz. Wir müssen aufstehen." Meine Hand krault durch seine verstrubbelten Haare, während ich jetzt vorsichtig meine Lippen auf seine lege. Tatsächlich beginnt Luca langsam zu zucken und ich beobachte ihn dabei, wie er verschlafen seine Augen öffnet. „Guten Morgen.", grinse ich ihm entgegen, worauf Luca mit einem tiefen Brummen antwortet. Schwerfällig hebt er seinen Arm und zieht mich dicht an seinen Brustkorb, während er sein Gesicht in meinen Haaren vergräbt. „Morgn.", nuschelt er mit total verschlafener Stimme, was mir eine Gänsehaut auf die Arme treibt. Ich liebe seine Stimme und vor allem morgens bin ich ihr völlig verfallen. Sanft drücke ich Luca weitere Küsse auf die Schläfe, während er mich einfach nur fest umklammert. „Ich würde ja liebend gerne mit dir hier liegen bleiben, aber ich fürchte wir sind einen Kopf kürzer, wenn wir nicht in einer halben Stunde abfahrbereit vor dem Hotel stehen.", murmle ich jetzt leise in Lucas Ohr, was ihm ein tiefes Seufzen entlockt. „Ich will nicht.", murrt er eingeschnappt, als ich jetzt weniger erfolgreich versuche ihn von mir wegzudrücken. „Erst will ich noch einen Kuss. Ich muss schließlich den ganzen Morgen einen Sicherheitsabstand zu dir einhalten.", grinst Luca mich breit an und ich verdrehe lachend die Augen. „Okay, einer." Lucas funkelnde Augen nach meinen Worten, lösen ein heftiges Kribbeln in meinem Bauch aus und schon ganz automatisch bewegt sich mein Kopf zu seinem. Lächelnd streiche ich ihm noch einmal über die Wange, bevor ich meine Lippen zärtlich auf seine lege.

Aus dem versprochenen Kuss wurden vielleicht auch zwei oder drei, was unseren Zeitplan ein bisschen durcheinander gebracht hat. Jedenfalls flitzen wir jetzt mittlerweile beide hektisch durch das Hotelzimmer und werfen unsere restlichen Sachen in die geöffneten Koffer. „Schatz? Kannst du mir mein Handtuch aus dem Bad mitbringen?", rufe ich gerade in Richtung Badezimmer und keine zwei Sekunden später wird es dunkel um mich herum. Mir entfährt ein spitzer Schrei und ich ziehe ruckartig das Handtuch von meinem Kopf. Sofort fällt mein Blick auf einen, sich vor lachen krümmenden Luca, der in der Badezimmertür steht und sich am Türrahmen abstützt. „Du Arsch.", verschränke ich gespielt beleidigt meine Arme vor der Brust, was mir nicht sonderlich gut gelingt. Viel zu süß ist Lucas Anblick der sich nach Luft ringend den Bauch hält. „Sorry. Das war nicht geplant, aber das sah wirklich wahnsinnig lustig aus.", japst er und kommt immer noch leise lachend auf mich zu. „Du hast deinem Spitznamen alle Ehre gemacht.", streicht er mir jetzt lächelnd die abstehenden Haare aus dem Gesicht und lässt sich dann kurzerhand neben mich auf den Boden plumpsen, um seine Sachen ebenfalls im Koffer zu verstauen. „Wieso?", erkundige ich mich, während ich eine weitere störrische Haarsträhne aus meinem Gesicht puste und das Handtuch fein säuberlich in den Koffer lege. „Du sahst wirklich aus wie ein aufgeschrecktes Reh.", kichert Luca neben mir und ich werfe ihm einen skeptischen Blick zu. „Hey. Das war süß.", bemerkt Luca meine Skepsis und rutscht näher an mich heran. „Ich liebe Rehe. Und wenn sie einen aus großen brauen Augen anschauen, sind sie noch viel süßer als sonst eh schon.", flüstert er leise, während er mit seinem Daumen über meine Wange streicht. Lächelnd lehne ich meinen Kopf in seine große Hand und Luca haucht mir einen schnellen Kuss auf die Nasenspitze. „Und jetzt los. Rehe ohne Kopf mag ich nämlich gar nicht und ich befürchte ebenfalls, dass uns das gleich bevorstehen wird, wenn wir uns jetzt nicht schleunigst auf den Weg machen.", erklärt Luca hektisch und springt schon wieder auf, um die fertig gepackten Koffer zur Türe zu schieben. Ich bleibe mit schnell klopfendem Herzen noch ein paar Sekunden sitzen, bevor auch ich wieder zurechnungsfähig bin und schleunigst aufstehe.

Dangerous LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt