Kapitel 6
Raphael Ragucci
„Wir können doch nicht darüber steigen! Du weißt, dass das Einbruch ist?"
Ich lachte, sah Ella zu, wie sie lässig über die blaue Absperrung stieg, als hätte sie Dieses schon tausende Male gemacht.
„Hast du etwa Schiss? Langweiler!" Sie sprach leise, hüpfte auf der anderen Seite von dem Geländer herunter und grinste mich frech an. „Sei leise und uns schnappt niemand. Hier sind weder Überwachungskameras noch Sicherheitsleute.", meinte sie und ergeben seufzte ich, ehe ich zu ihr kam und über das Geländer kletterte. Das war doch auch der Witz schlechthin, es lud quasi dazu ein, nachts ins Freibad einzubrechen.
Es war um Mitternacht herum, wir hatten uns erst spät getroffen, da sie noch in der Tanke arbeiten musste. Waren ein wenig spazieren gewesen, ehe sie auf die Idee gekommen war, schwimmen zu gehen. Nachts, im geschlossenen Freibad. Wie zwei Teenager, aber warum nicht? War nicht irgendwie jeder schon mal nachts ins Freibad eingestiegen?
Eigentlich waren wir zu alt für solchen Blödsinn. Aber wann hatte ich das Letzte mal etwas so Dämliches gemacht? Seit ich vor zwei oder drei Jahren das letzte Mal Koks gezogen hatte eigentlich nicht mehr. Denn ich hielt mich für einen reifen, ernsten Mann. Multimillionär, Manager, Geschäftsmann. Ernsthaftigkeit und eine gewisse Eleganz waren meine Markenzeichen und es passte so gar nicht zu mir, kindisch irgendwo einzubrechen.
Aber die schöne Ella hatte mich mit ihrem frechen Charme überredet.
„Du hast ja tatsächlich Schiss.", wisperte sie, als sie sich zu mir herumdrehte. Ich sprang auf den Boden, machte ein paar Schritte auf sie zu, griff ihren Arm und sah ihr in die Augen.
„Niemals.", sagte ich ernst.
„Dann komm jetzt endlich!" Übermütig nahm sie meine Hand und zog mich mit sich. Der Himmel war wie bei unserem letzen Spaziergang sternenklar, der Halbmond erhellte die Dunkelheit silbern. Die Grillen zirpten, ab und zu hörte man einen Vogel rufen. Das Freibad war eher klein, ein großes Becken und die Highlights waren eine kleine Rutsche und ein Einmeterbrett. Ich zog kurz die Augenbrauen hoch, Ella ließ meine Hand los und streifte sich ihre weißen Senakers von den Füßen und den schwarzen Blouson herunter.
Natürlich hatten wir keine Schwimmsachen mit. Aber...
Sie war definitiv eine miese Bombe. Sie trug eine enge, helle ripped Jeans, die sie sich ungeniert von den Hüften streifte, während sie meinen Blick keine Sekunde lang brach. Ihr Lächeln wurde von frech zu verführerisch, ihr langes Haar fiel ihr seidig über die gebräunten Schultern.
„Was ist?", fragte sie mit Unschuldsmiene. Sie trug nur noch einen weißen Spitzenbody, stand halb zu mir gedreht und gab mir damit den Blick auf ihren Wahnsinnsarsch frei. Die Stimmung zwischen uns hatte sich innerhalb von Sekunden geändert, wir wussten beide, wie das alles endete. War zuvor noch alles locker gewesen, hatte sich eine Spannung zwischen uns aufgeladen und ich wollte sie.
„Mach weiter.", forderte ich, hörte, dass meine Stimme tiefer und rauer klang als zuvor. Ich sah ihr zu, wie sie sich langsam die Hand zwischen die Beine schob, die Knöpfe ihres Bodys öffnete und meine Triebe meldeten sich. Fast enttäusch war ich, als sie die weiße Spitze auszog und darunter noch einen winzigen String trug. Ich lief auf sie zu, sie griff in den Saum meines Shirts, legte ihren Kopf in den Nacken. Ihre eigentlich blauen Augen schimmerten dunkel.
„Den auch.", sagte ich rau, harkte meinen Finger in den Bund ihres Strings und zog ihn herunter. Er glitt an ihren langen Beinen hinab, sie stieg aus dem winzigen Stück Stoff heraus und stand völlig nackt und bildschön vor mir. Ich ließ meinen Blick an ihr herunter gleiten, in meiner Jeans wurde es eng. Ella kam näher, streckte sich zu mir hoch, ihre Lippen nur noch einen Millimeter von den meinen entfernt, ich spürte ihren Atem auf meiner Haut. Mit den Händen strich ich fest über ihre Kurven, zog sie an mich. Sie wollte mich küssen, doch im letzten Moment wehrte ich ab. So nahe waren wir uns nicht.
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Call me Mary / RAF Camora
Fiksi PenggemarSommer 2020. Der Sommer nach dem Zenit. Der Sommer, in dem nichts so läuft, wie er es geplant hat. Raphael will raus. Raus aus seinem Leben als RAF Camora. Zeit für sich. Zeit, um zu sich selbst zurück zu finden. Und er geht. Gefühlt ans Ende der W...