Kapitel 3

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Lily

Die erste Woche war so schnell vergangen, dass keiner von uns so recht mitbekam, dass schon wieder Freitag war und in wenigen Stunden das erste Wochenende in Hogwarts anstand. Am zweiten Tag, wurde uns und allen Vertrauensschülern berichtet, dass wir uns am Samstagnachmittag treffen sollten, damit Potter und ich den neuen Vertrauensschülern die Regeln erklären konnten und wir einen Plan ausarbeiten konnten, wer wann die Gänge bewachen ginge.

Was eine Freude mit Potter zusammen arbeiten zu dürfen. Nicht.

Zu meiner Überraschung hatte Snape mich darum gebeten nach dem Mittagessen mit mir reden zu können und ohne wirklich darüber nachzudenken, hatte ich zu gesagt. Immerhin wollte ich wissen, was er mir zu sagen hatte und deshalb standen wir unten vor den Kerkern und ich versuchte mir verständlich zu machen, wieso er von mir verlangte mich von meinen Mädchen fernzuhalten.

„Wieso willst du das denn?", meine Stimme wurde langsam lauter und hallte durch den sonst so leeren Flur. „Du kannst doch nicht verlangen, dass ich mich von meinen Freundinnen fernhalte, weil sie vielleicht ein zwei Mal mit den Rumtreibern reden?", dabei verzog ich leicht das Gesicht und versuchte aus seinem Gesicht zu lesen, was sein Problem war. Immerhin war er es, der mich daran erinnert hatte, dass ich keine reinblütige Hexe war.

Mein langes, rotes Haar fiel mir Strähnchen artig ins Gesicht, weil ich wie wild mit meinen Händen vor meinem Gesicht herumfuchtelte. „Lily", sagte Snape sanft und trat einen Schritt auf mich zu. Ich schritt automatisch einen Schritt zurück. Er sollte mir nicht zu nahekommen, das stand außer Frage. Und dass er dies nicht zu verstehen schien, ließ mich wütend werden.

„Lily, es ist doch nur zu deinem besten!", nun war auch Snape lauter geworden und es schien fast so, als würde es jeder im Schloss hören, was er ihr zu sagen hatte. „Die wollen dich doch nur ins Bett kriegen", verwundert sah ich an, konnte ich keinen klaren Gedanken fassen, denn das war eine bodenlose Unterstellung, die er da anstellte. „Ich will dich nur vor ihnen schützen", sagte er wieder sanfter und trat nochmals ein paar Schritte auf mich zu. Ich hob meine Hände, um ihn so von mir halten zu können. „Komm mir nicht zu nah, Snape", fachte ich und versuchte nicht zu angewidert zu gucken. Wo war denn Potter, wenn man ihn mal brauchte? Hatte ich mich das gerade ernsthaft gefragt? Jetzt gerade schien mir alles recht zu sein, um von Snape weg zu kommen, selbst Potter.

„Seit sechs Jahren liegst du mir in den Ohren, dass ich mich von allen fernhalten soll. Und für was? Damit ich nur mit dir rede? Aber wir sind nicht einmal mehr befreundet, Snape", keuchte ich leicht außer Atem, denn ich hatte wohl etwas den Atem angehalten, als ich versuchte ihn so weit wie möglich von mir zu halten. „Komm mir nicht zu nah", flüsterte ich nochmals bitten und sah ihn ebenso flehend an.

„Evans, wir könnten wieder Freunde sein. Du könntest mit uns herumhängen", fügte er nach einer Weile, in der wir uns gegenüber standen, nach und ich sah ihn einfach entsetzt an. Ich sollte mich mit seinen Todesser Freunde anfreunden? Niemals im Leben. Und er spürte meine Abneigung, das sah ich an seinen dunklen Augen. „Oder bist du nur bereit für deine komischen Typen bereit zu sein?" Was in Merlins Schuhen, hatte er da gerade gesagt? „Was?", murmelte ich fragend und versuchte nicht zu verwirrt zu klingen.

„Wie ich das schon sage, Evans. Machts Spaß mit diesem Lupin in den Stunden zu verschwinden? Kein Wunder, dass Potter dich aufgegeben hat", lachte er bitter und ich sah ihn weiterhin ungläubig an, auch wenn ich nicht verheimlichen konnte, dass sich Tränen in meinen Augen bildeten. Ich wollte nicht vor ihm weinen, das musste ich wirklich verhindern. Ich versuchte zu realisieren, was Severus Snape gerade von sich gab, immerhin war er bis vor zwei Jahren mein bester Freund gewesen und auch der, der mich in die Zauberwelt gebracht hat. Für ihn war ich nie Abnormal gewesen, bis zur fünften Klasse, wo er sich mehr und mehr mit den Slytherin Jungs anfreundete und er sein wahres Ich zeigte.

We have had the time of our lives || 𝐌𝐀𝐑𝐀𝐔𝐃𝐄𝐑𝐒 𝐄𝐑𝐀Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt