Gerade eben fühlte ich mich noch erschöpft und kraftlos. Aber der Gedanke, dass gerade eventuell ein weiterer Schüler erschossen wurde, überflutete mich förmlich mit neuer Energie. Voller Tatendrang setzte ich mich in Bewegung und steuerte auf die Tür zu. Ich schmiegte meinen Körper an das Holz und legte mein Ohr daran, um mögliche Schritte wahrzunehmen. Die Luft schien rein zu sein. Ich zögerte für den Bruchteil einer Sekunde, aber bevor ich mir mögliche Szenarien ausmalen konnte, habe ich die Tür bereits einen Spalt geöffnet. Ich lugte hindurch und konnte niemanden sehen. Während ich den Gang herunterlief, bildete ich mir ein, dass die Wände immer näher kommen würden und im Begriff wären, mich zu zerquetschen.
Wäre deine Mutter damals bloß nicht so leichtsinnig gewesen, dann hätte sie dich, du undankbares Stück nicht an der Backe gehabt! Und da waren sie schon wieder. Die Gedanken, die ich versuchte in eine tief verborgene Schublade in meinem Kopf zu stopfen, mit der Hoffnung sie unter keinen Umständen wieder öffnen zu müssen. Meine Lehrerin hatte recht, wäre meine Mutter vor 17 Jahren nicht nachts alleine betrunken nach Hause gegangen, dann würde sie vielleicht noch Leben.
Der Abend war aus ihrer Erzählung heraus zu urteilen ein totaler Reinfall gewesen. Die nächste Bahn, die sie nach Hause bringen sollte, würde in 4 Minuten kommen. Deshalb entschied sie sich die Abkürzung durch den schmalen unbeleuchteten Weg neben dem Park zu nehmen. Um zu ihrer damaligen Wohnung zu gelangen, musste sie eine Station von dort aus mit der S-Bahn fahren, diese erreichte sie aber nie. Als sie über den unbeleuchteten Schotterweg lief, hörte sie ein Geräusch in den Tiefen des nahegelegenen Waldes. Sie redete sich ein, dass es sich dabei um ein Tier handelte und ging weiter, mit dem Gedanken sich beeilen zu müssen, um die Bahn nicht zu verpassen, da die Nächste erst in einer Stunde kommen würde. Sie hörte erneut ein Rascheln, dieses Mal war es aber um einiges lauter und näher. Plötzlich fasste ihr jemand ruckartig von hinten um den Mund und zog sie rückwärts. Sie stolperte einige Meter und fiel daraufhin unsanft auf den Boden. Sie rang nach Luft und ihr Herz in ihrer Brust schlug unkontrollierbar schnell. Meine Mutter lebte in dem Irrglauben, dass Vergewaltigungen so unwahrscheinlich sind, wie ein Sechser im Lotto, aber sie täuschte sich gewaltig. Sie lag auf dem mit Tannennadeln übersäten Boden, die sich in ihre nackte Haut bohrten. Sie trug ein schwarzes kurzes Kleid mit großem Rückenausschnitt und ein Paar schwarzer High Heels, die sie sich letztens mit einer Freundin im Einkaufszentrum gekauft hatte. Einen kurzen Augenblick später beugte sich eine schwarze männlichen Silhouette über sie. Sie konnte seinen gierigen Blick spüren, der ihren Körper von oben bis unten musterte. Er kniete sich vor sie hin und stütze seine linke Hand direkt neben ihrem Gesicht ab und umfasste mit seinen rechten Fingern ihr Gesicht und strich über ihre Schläfe hin zu ihren Wangenknochen. Normalerweise gefiel es ihr, wenn Männer sie so berührten, aber in diesem Moment widerte es sie nur an. Seine rechte Hand verließ ihr Gesicht und strich an ihrem Hals entlang. Er umfasste ihren Kehlkopf, bohrte seine Fingernägel in die Haut ihres Halses und raubte ihr für einen kurzen Augenblick die Luft zum Atmen. Es fühlte sich wie eine Ewigkeit an, bis er seinen Griff lockerte und sie hörbar nach Luft rang. Alles in ihrem Kopf schrie danach, dass sie sich wehren und die Flucht ergreifen sollte, aber sie lag weiterhin dort wie in Trance. Sie konnte keines ihrer Glieder bewegen, ihre Stimme steckte in den Tiefen ihres Rachens fest und schaffte es nicht an die Oberfläche.
Der Mann richtete sich auf und legte seine Hand auf ihren nackten Rücken um sie ein Stück aufzurichten. Sie vernahm wie sich ihr Kleid lockerte und er den Reißverschluss bis unten hin öffnete. Er streifte ihre Träger über ihre Schulter, sodass man die Spitze ihres BHs sah. Hastig zog er an ihrem Kleid, bis es nachgab und über ihre Schenkel rutschte. Nun lag sie in Unterwäsche vor ihm. Er fing an mit seinen Händen Kreise über ihren Bauch zu fahren und wanderte mit seinen Fingern bis zu ihren Rippen, die er alle einzeln nach zog. Sein Verlangen schien Überhand zu nehmen und er krallte sich in ihre Schulter, um sie ein Stück hochzuziehen, damit er sich Zugang zu der Öffnung ihres BHs verschaffen konnte. Mit einem Klick gab der Verschluss nach und fiel ihr in den Schoss. Er griff zwischen ihre Beine, fasste den BH am Träger, um ihn hinter sich in die Dunkelheit zu werfen. Für kurze Zeit erwachte sie aus ihrer Starre auf und probierte sich zu wehren, wurde daraufhin aber mit einem festen Schlag bestraft, der sie zu Boden trieb.
Mit einer schnellen Bewegung zog er ihr letztes Kleidungsstück von ihrem Körper. Nun lag sie vollkommen nackt und regungslos vor ihm. Er setzte sich auf sie und sie konnte die Beule in seiner Hose spüren, die den Stoff gewaltig zum Spannen brachte. Erneut streichelte er über ihre weiche haut und ließ sie erschaudern.
Der Punkt war gekommen, an dem er komplett die Kontrolle über sich selbst verlor. Er hatte bisher jede Hürde erfolgreich gemeistert und würde jetzt zum Höhepunkt seiner grausamen Tat kommen. Mit schnellen Bewegungen schelte er sich aus seiner Hose, griff in ihr blondes Haar und stieß sich in ihre Mitte.
Meine Mutter blickte ein letztes Mal in seine saphirblauen Augen, bis ihr schwarz vor Augen wurde und sie in sich zusammensackte.
Ein altes Ehepaar fand sie am nächsten Tag im Park und brachte sie zur Polizei, damit sie eine Anzeige erstatten konnte. Leider wurde ihr Peiniger nie gefunden.
Und dann kam der Schock - sie war schwanger. In jener Nacht wurde sie geschwängert. Sie trug das Kind eines Vergewaltigers in sich. Mein Vater war ein Vergewaltiger.
Meine Mutter suchte sich psychologische Hilfe, um diese Nacht zu vergessen und damit abschließen zu können, was sich aber als absolut unmöglich erwies. Es zerbrach mir das Herz, dass sie jedes Mal, wenn sie mich ansah, ihn sah. Sie hätte es, mit mir an ihrer Seite, nie geschafft, diese Nacht zu verarbeiten. Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn ich diese Welt verlassen hätte und nicht sie. Ich hätte es im Gegensatz zu ihr verdient.
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Fall- Wenn du fällst, dann fällst du mit dem Gedanken, dass dich niemand fängt.
RomanceTrigger Warnung Nach Außen hin scheine ich zu schweigen, währenddessen aber alles in mir schreit. Von Kapitel zu Kapitel wirst du tiefer in die Gedanken eines Mädchens gerissen, die tagtäglich in ihrer eigenen Welt ums Überleben kämpft. Ihr Leben is...