»HIER SPRICHT DER ZODIAC.«
Die amerikanische Großstadt San Francisco wird von einer Reihe von Morden erschüttert und versetzt die Stadt in Angst und Schrecken, doch der Polizei fehlen handfeste Hinweise auf den Täter - bis Briefe bei lokalen Zeitung...
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DETECTIVE ERIC PAXTON trank bereits die vierte Tasse Kaffee an diesem Morgen. Grund hierfür lag weniger an der Qualität des Kaffees des San Francisco Police Departments, welche absolut grauenvoll war, sondern vielmehr daran, dass sie in dem Mordfall noch kein Stück weitergekommen waren, und die Medien liefen heiß. Es war ein weiterer Punkt auf der Liste der ungelösten Fälle, die immer länger wurde, seid José Santiago zum Chief befördert worden und damit den alten Chief Tanner Cartwright in den Ruhestand verabschiedet hatte.
Paxtons Büro glich einem Bombeneinschlag. Die Pinnwand hinter ihm war voll mit Stadtkarten, Abzeichen, Tatort Fotos und Ergebnissen der Spurensicherung von seinen aktuellen Fällen, daneben hingen Bilder von ihm, seiner Frau und seinen Arbeitskollegen in schwarzen Holzrahmen. Das Chaos an Papieren, welches auf seinem Mahagoni Schreibtisch begann, hatte sich längst auf die Kommode und seinen Aktenschrank ausgebreitet.
Er sammelte die obersten Blätter, stapelte sie aufeinander und heftete sie in einem der Ordner ab, bevor er diesen aufschlug.
„FALLBERICHT
POLICE DEPARTMENT SAN FRANCISCO
Art des Falls: Homozid
Opfer: Colton Felder, 32
Keine Hinweise auf Diebstahl oder sexuelle Übergriffe"
Die braunen Augen überflogen sicherlich allein diesem Morgen schon das fünfte oder sechste Mal die Seite, doch auch jetzt tauchten keine neuen Informationen wie aus dem Nichts auf, die ihm hätten weiterhelfen können. Der Fall war ein Disaster – keine Tatzeugen, soweit keine verwertbaren Spuren, und die Ergebnisse des Labors standen noch aus.
„Detective?"
Die vertraute Stimme seiner Kollegin Colby ließ ihn hochschrecken. Ihr blondes Haar fiel ihr um die Schultern, das sie sich nun aus dem Gesicht strich. Statt einen ihrer Hosenanzüge trug sie heute zur Abwechslung mal ein weißes Hemd mit einem langen, schwarzen Rock, was sie deutlich jünger wirken ließ als ihre sonstige Kleiderwahl. Ohnehin hatte sich Gillian Colby für ihre angehenden 50 Jahre verdammt gut gehalten, dass musste auch er zugeben.
„Ich habe Neuigkeiten", sagte Colby und nahm auf dem Stuhl gegenüber dem Detective Platz. „Die Spurenanalyse hat uns endlich ihre Ergebnisse geschickt."
Eric Paxton erkannte schon an der Mimik seiner Kollegin, dass diese nicht allzu viel Neues hervorgebracht hatte und seufzte.
„Irgendwas Brauchbares, oder brauch ich mir das gar nicht erst weiter durchlesen?", schnalzte er und fuhr sich über den Hinterkopf.
„Eine gute und eine schlechte Nachricht", sagte Colby, schlug die Beine übereinander und reichte ihm den Ordner. Paxton musste erstmal einige Papiere beiseiteschieben, um auf seinem Schreibtisch Platz zu machen.
