Sirius Tochter

6.

Außer Atem stürmte ich in Remus Büro. Das laute Knallen der Tür ließ ihn zusammenzucken.

,,Remus er... ich... wir... und dann.. war ich weg..." brabbelte ich stotternt vor mich her.

,,Warte was? Ich hab kein Wort verstanden. Jetzt beruhig dich doch erstmal." Er wies mir mit seiner Hand an mich auf einen Stuhl zu setzten.

,,Ich kann mich jetzt nicht beruhigen. Verstehst du nicht. George hat mich gesehen. Ich bin in seinen Armen einfach verschwunden. Er denkt sicher ich hab mich einfach aufgelöst bei unserem Kuss. So sah zumindest sein Blick dann aus." Ich redete so schnell, dass ich selbst kaum merkte was ich sagte. Remus Augen weiteten sich.

,,Warte Kuss?.. Ihr habt euch geküsst?" Sofort stand ich auf und schlug ihn auf den rechten Arm.

,,Das spielt doch jetzt keine Rolle! Ich bin dann einfach verschwunden! Er hat gesehen wie ich mich in Luft aufgelöst habe!" aufgeregt wedelte ich wild mit den Armen rum.

,,Lina?" Ich reagierte nicht. ,,Lina!?!" Seine Stimme wurde lauter.

,,Jetzt beruhig dich mal. Ich hab da eine Idee. Versuch ihm heute einfach aus dem Weg zu gehen. Ich regele das mit ihm schon irgendwie. Ich nehme einfach morgen in seinen Unterricht das Thema Metamorphmagus durch. Du gehört ja quasi in diese Kategorie." Er zuckte mit den Schultern. Leicht überfordert sah ich ihn an.

,,Glaubst du das klappt. Was ist wenn er es weiter erzählt?" Meine Hände wanderten schon fast automatisch an meinen Kopf um ihn zu halten.

,,Oh Merlin kannst du dich jetzt bitte mal beruhigen! Sonst hört es noch ganz Hogwarts. Er wird schon nichts erzählen. Scheinbar mag er dich ja. Sonst wäre es ja gar nicht dazu gekommen." Er wies mir wieder mit der Hand den Platz vor ihm hin und sah mich mit einem strengen Blick an. Mein verzweifelter Blick suchte seinen. Er war nun schon ruhiger und setze sich vor mich hin an auf seinen Schreibtisch.

,,Du versuchst dich heute bitte einfach fern von ihm zu halten okay? Ich werde sehen was sich morgen machen lässt. Komm am besten nach dem Unterricht direkt zu mir." Nickend sah ich zu Boden. Hatte ich es mir jetzt mit George verscherzt? Hält er mich jetzt auch für einen Freak wie die meisten anderen hier? Niedergeschlagen verabschiedete ich mich von Remus. Dieser umarmte mich und nickte mir aufmunternd zu. Vorsichtig blickte ich aus der Tür des Büros. Niemand war zu sehen. Es war erst schon später Nachmittag. Ich wollte nicht in die Schlafsäle. Ich hatte zu große Angst George könnte vor dem Gemeinschaftsraum auf mich warten. Also lief ich zur peitschenden Weide. Vielleicht war mein Vater da. Zum Glück wusste ich wie man sie ablenkte.

,,Rictusempra!" rief ich. Sofort fing sie an mit den Ästen zu wackeln und es sah so aus als wurde sie lachen. Amüsiert davon ging ich in den dunklen Gang.

,,Lumos!" Aus meinen Zauberstab kam ein grelles Licht welches mir den Weg in die heulende Hütte zeigte. Es war staubig hier. Alles knackste und quietschte.

,,Dad? Bist du hier?" Schritte hinter mir brachten mich zum Zusammenzucken. Ein großer Schwarzer Hund lief direkt auf mich zu und schaute mich finster an. Ich wusste natürlich dass es mein Vater war. Remus hatte mir alles über seine Animagus-Fähigkeiten erzählt. Gespielt ängstlich schaute ich den großen Hund an und ging einige Schritte zurück. Ich stieß gegen eine Wand und von ihr fiel ein Bild herunter. Der Hund kam immer näher auf mich zu, da spannte ich meinen Körper an und dieser fing an sich langsam aufzulösen. Hinter meinen Vater tauchte ich leise wieder auf. Ich sah wie der Hund verwirrt auf meinen verschwindenen Körper sah. Ich muss schon sagen, es war wirklich komisch sich selbst, verschwinden zu sehen. Ich löste mich schließlich komplett auf und der Hund drehte sich vorsichtig um.

,,Buh!" Erschrocken wich mein Vater einige Schritte zurück und prallte auch gegen die hinter ihm liegende Wand. Ich kugelte mich vor lachen. Aus dem Hund vor mir wurde wieder ein Mensch, welcher mich böse anfunkelte. Sein böser Blick wandte sich jedoch schnell in ein freudiges Lachen um. Er nahm mich fest in den Arm. Freudig umarmte ich ihn auch.