Angst vor Übergriffen

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Die Tür ging auf.
"Ich wollte nur wissen ob bei dir alles in Ordnung ist, dachte gerade ich hätte vorhin dich mit irgendjemanden reden hören..."
"Ich? Mit jemanden reden?"
"Ja, es klang nach einer männlichen Stimme...", forschte Alex, der inzwischen in das Zimmer getreten war weiter nach.
"Ach, vielleicht verwechselst du das gerade, habe vorhin ein Video auf YouTube gesehen", erwiderte Lea freudig gespielt.
"Und du bist ganz sicher alleine", fragte Alex misstrauisch weiter nach. Eine kurze Stille legte sich ein.
"Du siehst ja, ich bin ganz alleine hier auf dem Bett".
"Na gut. Dann lern mal schön weiter und sei fleißig", lachte Alex und verschwand aus dem Raum, die Tür hinter sich zuziehend.
Ich hatte das ganze Gespräch über die Luft angehalten und zeitweise Angst gehabt, mein Herzschlag könne gehört werden. Ich hatte vielleicht nur 2 Sekunden Zeit gehabt mich schnell an die Seite des großen Kleiderschranks zu stellen, sodass man mich von der Tür aus nicht direkt sehen konnte. Wäre Alex aber noch weiter in das Zimmer getreten, hätte er mich unweigerlich entdeckt.
Als ich Alex' Anwesenheit in weiterer Entfernung vermutete, brach ein erleichtertes "Danke" aus mir heraus. Lea schaute mich nicht an und starrte im Gegenzug auf ihre Bettdecke. Ich wiederholte meine Worte: "Danke! Danke, dass du mich nicht verraten hast und sogar deinen Bruder angelogen hast..."
"Angelogen?", fragte Lea und schaute mich verwirrt an.
"Na, du hast doch gesagt, dass du alleine bist...", wiederholte ich ihre vorhin gesprochenen Worte.
"Ich hab gesagt, dass ich alleine auf dem Bett sitze, was auch der Wahrheit entspricht", korrigierte mich Lea, was mich zum schmunzeln brachte. Sie war schon süß!
"Du hättest einfach sagen können, dass ich hier sei und ich dich belästigen würde... Das wäre für dich das einfachste gewesen", platze es voller Dankbarkeit aus mir heraus. Sie reagierte nicht.
Doch nun wurde mir auch wieder bewusst, aus welchen Grund ich eigentlich hierher, über den doch recht ungewöhnlichen Weg gekommen war.
"Lea", ergriff ich wieder das Wort.
"Ich bin nicht gekommen um dich zu belästigen oder eines sexuellen Grundes wegen. Ich kann verstehen, wenn du nicht mehr mich als deinen Freund haben willst. Ich kann verstehen, wenn du mir nicht mehr vertraust und Angst vor mir hast. Ich kann verstehen, wenn du in Zukunft nichts mit mir zutun haben willst. Wenn du mir nicht mehr vertrauen kannst und mich nicht mehr als deinen Freund haben willst, werde ich deine Entschuldigung akzeptieren. Auch... Auch wenn es mir schwer fallen wird. Aber ich verspreche dir, ich würde dich nicht mehr belästigen, so, wie ich es in der Vergangenheit bereits oft genug getan hatte, was wahrscheinlich auch der Grund für dein fehlendes Vertrauen ist", erklärte ich ihr offen. Es schmerzte sehr, diese Worte über die Lippen zu bringen und ihr regelrecht de Vorschlag zu bringen unsere Beziehung zu beenden.
"Tinus... Sag das bitte nicht", antwortete sie und in ihrer Stimme war ihre Trauer deutlich hörbar.
"Du bist mir doch auch wichtig und ich will dich nicht als Freund verlieren". Diese Worte waren wie Balsam für mein verletztes Herz. Ich näherte mich ihr an und legte meine Hand behutsam auf ihr Schulter. Sie blickte mir tief in meine Augen. Langsam näherte sich mein Gesicht ihrem an, bis sich der Spalt unserer Münder schloss.
Ich spürte ein leichtes Zittern ihrer Lippen und als wir uns lösten, erkannte ich, dass sie in Tränen ausgebrochen war, oder vielmehr wieder weinte.
"Martinus, ich will nicht, dass du mit mir Schluss machst! Ich will nicht, dass du jemals wieder davon sprichst. Ich habe Angst, dass ich dir nicht genüge, wenn ich nicht direkt mit dir ins Bett steige und für dich mache was du verlangst. Aber ich habe auch vor dem einen Moment Angst, wenn du es machst", sprudelte es aus ihr in Tränen heraus. "Ich hab Angst, dass du mir wehtust und es mit mir nicht ernst meinst. Ich will nicht, dass du mich nur für deinen Spaß ausnutzt, ich will, dass du es ernst meinst".
Ich legte meinen Arm um sie und drückte ihr Gesicht gegen meine Brust, während wir uns auf die Bettkante setzten und ich sie zu trösten versuchte.
Ich spürte ihren warmen Körper, der an mich gepresst war.
Für einen kurzen Moment überkam mich ein Gedanke. Vielleicht für einen Bruchteil einer Sekunde dachte ich daran, diese Situation auszunutzen und ihre Wehrlosigkeit auszunutzen um meinen Spaß zu haben und genau das zutun, wovor sie Angst hatte.
Ich kniff meine Augen zusammen und riss mich zusammen. Ich hätte mich am liebsten geohrfeigt, überhaupt an sowas zu denken. Aber ich fand den Gedanken, trotz allem erregend, genau das zutun, wovor sie Angst hatte.
Doch mein klarer Verstand sagte mir, dass ich diese triebhaften Gedanken, die meine sadistische Ader ausprägten, niemals unsetzen dürfte, ohne dieses Mädchen zu zerstören und nebenbei gewaltige Probleme zu verursachen.
"Alles ist gut, Babe", hauchte ich ihr ins Ohr, worauf sie zu lächeln begann. Ich sah es zwar nicht, doch hörte ich sie wie bei einen ermunterten Lächeln ausatmen.
"Mach dir keine Sorgen Babe, du ahnst garnicht, was ich noch alles mit dir vorhabe. Ich bin noch lange nicht mit dir fertig", flüsterte ich ihr ins Ohr und versuchte so bedrohlich wie möglich zu klingen.
Lea drehte daraufhin ihren Kopf und blickte, mich musternd, zu mir hoch. Sie versuchte meinen Blick zu deuten, doch ich konnte nicht lange ernst bleiben und fing an zu lachen. Sie erwiderte mit einem leichten Lachen. "Zumindest ist es mir gelungen dich aufzumuntern", lachte ich ihr leise ins Gesicht.
Sie löste ihren Kopf von meiner Brust und ich sah ihr in ihre wunderschönen, wieder
aufleuchtenden Augen. Vorsichtig wischte ich ihr mit dem Finger ihre, noch von Tränen nasse Wange. "Du bist so süß, wenn du geweint hast. Vielleicht sollte ich dich doch nächstens quälen und danach trösten, damit du mir diesen wunderschönen Blick schenkst", meinte ich mit einem Augenzwinkern.
Ich blieb noch ein bisschen bei ihr, bis ich mich schließlich, über den gleichen Weg wie zuvor, aus ihrem Zimmer schlich, denn ich wollte jegliche Begegnung mit Alex vermeiden.

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Hupsala😂
Nochmal gut gegangen...
Aber könnt ihr euch vorstellen, dass Martinus sich so mit seiner Freundin zufrieden gibt....?

Mal sehen was im nächsten Teil passiert.

~ 1028 Wörter

Martinus Sexy Bad Fuckboy (Marcus & Martinus)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt