Kapitel 1

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"Buongiorno Luna", weckte mich mein Vater aus dem Albtraum. Ich zitterte am ganzen Körper als ich mich aufrichtete.
"Wieder der Traum von dem Unfall", fragte mich Dad, ich nickte.
"Am besten gehst du schon unter die Dusche. Ich mache uns Frühstück und fange damit an die Kisten vor die Türe zu stellen wenn Tante Samira und Onkel Josh kommen."

Der große Umzug von dem Dad seit Monaten nach dem Tod von Mom sprach war endlich gekommen, doch ich wollte nicht gehen. Ich verlor all meine Freunde und wer weiß ob sie mich denn irgendwann einmal in New Orleans besuchen würden? Was wenn sie mich vergessen?

Unter der Dusche hörte ich von unten die Klingel läuten. Tante Samira war gekommen. Ich verbrachte noch etwas Zeit mit dem Haare waschen und sang leise vor mir das Lied "Shallow" her. Tante Samira alleine zu begegnen war ziemlich beängstigend. Jedes mal wenn sie mich sah drückte sie mich so fest an sich, dass ich beinahe mit einer Atemmaske wiederbelebt wurde. Wenn Onkel Josh da war konnte ich mich schnell in seine Arme fliehen, oder ich bekleckere meine Hände so, dass Samira mich nicht anfassen wird.

Als ich mit Duschen fertig war hörte ich von unten ein Auto Hupen. Onkel Josh war gekommen. Ich zog mich an und rannte die Treppe hinunter in Joshs Arme.
"Hey alle zusammen", begrüßte er die Familie und schmiegte sich in meine Arme.
"Meine Luna. Du bist ja ganz schön gewachsen. Das letzte mal muss ewig her sein."
Hinter Josh bemerkte ich noch einen Mann. Er war dunkelhäutig und hatte eine beinahe Glatze.
"Oh darf ich vorstellen. Das hier ist Marcel, ein sehr guter Freund von mir. Ich dachte ich bringe ihn mit, damit er Euch beim Transport helfen könnte".
Dad war begeistert und reichte Marcel die Hand. Auch ich wollte höflich erscheinen und ihn begrüßen.

Draußen auf der Veranda unterhielten sich alle blendend. Ich wollte nicht unbedingt reden und kümmerte mich um den Nudelauflauf. Als der im Ofen war lief ich hinauf in mein Zimmer und kramte ein Familienfoto aus eine meiner Kisten. Es zeigte Mom und Dad auf ihrer Hochzeit als sie gerade mit mir im 4. Monat schwanger war. Tränen liefen mir über meine Augen. Da klopfte es an der Tür. Es war Josh. " Darf ich mich zu dir setzen?"
"Sicher komm herein". Er sah auf das Foto und hatte wie ich Tränen in den Augen. Ich vermisse meine Schwester auch Luna. Ich kann dir nicht sagen wie sehr, aber ich fühle deinen Schmerz."
Ich umarmte Josh und bächelte seine Jacke dabei voll.
"Wie wird es in New Orleans sein? Ist es besser als hier?"
"Es ist atemberaubend. Ich war einmal mit deiner Mom dort als sie anfing eines ihrer Alben dort aufzunehmen. Sie spielte jede Nacht auf den Straßen, viele wollten eine Zugabe bekommen, auch ich."
Ein Lächeln überkam mich. Jetzt sind schon 3 Monate vergangen. Es fühlte sich an als wäre es erst gestern passiert.
"Ob ich je wieder lachen werde, oder neue Freunde finden könnte?"
"Ganz bestimmt irgendwann. Am ersten Tag welche zu finden ist reine Glückssache. Aber mach dir keinen Kopf wenn es nicht sofort passiert."

Unten piepte etwas sehr laut: "Der Feueralarm", riefen wir und rannten hinunter in die Küche, wo Dad bereits den Auflauf aus dem Ofen holte und in den Müll warf.
"Du hast Die Zeit nicht eingestellt. Jetzt ist es verbrannt", meckerte Dad. Ich bekam wieder ein mulmiges Gefühl und rannte aus der Türe heraus, hinunter zum Strand.
Ich wollte ein letztes mal den Sand zwischen meinen Zehen spüren und das sprudelnde Wasser das mich versuchte zu überreden ein letztes mal zu schwimmen. Doch ich konnte es nicht. Da hupte ein Auto hinter mir. Der klein Laster von Marcel stand am Parkplatz und Marcel winkte mich zu ihm. Verschreckt sah ich auf die Uhr.
Ich hatte 2 Stunden im Sand verbracht. Jetzt kam auch mein Dad angefahren. Ich lief auf ihn zu und in seine Arme hinein. "Tut mir leid das ich so ausgerastet bin. Das mit dem Wecker ist mir auch mal passiert. Wir holen uns unterwegs was okay?"

Ich umarmte ihn ganz fest und stieg zu ihm in den Wagen ein. Marcel und Josh fuhren vor uns und wisen uns den Weg nach New Orleans.

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