Kapitel 4

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"NEIN, NEIN NEIN. MOM BLEIB STEHEN!"
"Luna, Luna wach auf", rief Dad und schüttelte mich am Oberkörper. Mit Tränen in den Augen nahm er mich in die Arme.
"Ich weiß wie dir zumute ist. Ich wäre auch geschockt gewesen wenn ich an deiner Stelle dabei gewesen wäre."
Dad legte mich wieder sanft zurück ins Bett. Die Uhr zeigte, dass es 6 Uhr morgens war und doch war noch nicht die Sonne aufgegangen.
"Wie wäre es, wenn wir zusammen heute zu diesem Treffen gehen von dem Klaus uns beiden erzählt hat. Dafür gehöre ich morgen ganz dir. Ich hab frei bekommen für Mittwoch und Samstag. Was sagst du?"
"Einverstanden."

Ich bekam von Dad Frühstück ans Bett und er legte sich zu mir dazu. Danach zog ich mir warme Sachen an, denn draußen war Herbstwetter und dafür bekam ich eine rote Mütze und einen schwarzen Mantel.
Wir fuhren zusammen zu dieser Schule von der Klaus erzählt hatte. Die High School von New Orleans.
Dort in einem Nebengebäude stand die Eingangstüre weit offen. Eine Frau kam heraus und lief auf uns zu.
"Mr. Taylor?"
"Ja richtig, sie sind Ms. Kenner, richtig."
"Ja genau. Und das ist dann wohl ihre Tochter."
Ms Kenner reichte mir ihre Hand. Ich nahm sie an und wir gingen zusammen ins Gebäude. Ms Kenner ging vor und drinnen sah sie uns nur an und dabei auf unsere Füße. Ich dachte mir nichts und ging einfach durch. Dad stand jedoch draußen. "Ich kann nicht mit hinein kommen, die Arbeit ruft nach mir. Ich hole Luna später wieder ab."
Damit ging er einfach, ohne ein Wort des Abschiedes. Ms. Kenner sah ihn finster an, doch Dad konnte das nicht sehen da er schon wieder im Auto war und davon fuhr.

In einem kleinen Klassenzimmer setzte ich mich nach hinten in die Ecke. Die meisten Mädchen und Jungs tuschelten und sahen zu mir nach hinten. Einige lachten und spickten öfter zu mir rüber.

"Okay, guten Morgen zusammen. Da wir heute wieder ein paar neue bekommen haben möchte ich, dass diese einmal aufstehen und etwas von sich erzählen.
Wir starten mit dir Luna."

"Ist ja wie im Kindergarten", beschwerte sich ein Junge flüsternd vor mir. Auch er saß alleine und vergrub seinen Kopf in den Armen."
"Cooper, auch dich meine ich damit. Los aufstehen", forderte Ms. Kenner. Angewidert stand Cooper auf blieb lässig stehen.
Dann sah Ms. Kenner wieder zu mir hinüber.
"Also dann Luna. Du kannst anfangen."
"Über  ... über was soll ich denn erzählen." Der Raum lachte los und ich war sofort eingeschüchtert.
"Erzähl von deiner BH Größe und deinem Liebesleben. Das interessiert hier die meisten", mischte sich ein Mädchen in der 2. Reihe ein.
"April, du bist still. Ich will jetzt nur Luna hören, sonst niemanden."
"Was ist das überhaupt für ein Name - Luna? Den Namen hat sie wohl bekommen, weil sie zu oft LULU machen musste. Hat den deine Mom etwa ausgesucht, weil sie dachte das du so ihr kleines Mädchen bleiben wirst."
April fand gefallen daran mich fertig zu machen und der ganze Klassenraum lachte, bis auf Cooper. Der sah besorgt zu mir hinüber und wollte eben einschreiten als ich weinend den Raum verließ. Ich knallte die Türe zu, packte meine Schuhe, Mantel,Mütze und lief aus dem Gebäude hinüber in den Wald. Ich ignorierte die Rufe von Ms. Kenner dabei und lief einfach weiter.

Als ich genug hin und her gerannt bin setzte ich mich auf einen dicken Felsen und weinte vor mir hin. Wie April mich runtergezogen hatte war einfach gemein gewesen. Sie besaß kein Herz und genoss alles was sie über mich gesagt hatte. Die anderen lachten mit ihr mit. So sollte mein Leben nicht aussehen.
Ich zog die Handschuhe aus meinem Mantel. So ein Mist, mein Handy lag noch im Klassenzimmer!
Ich stand auf und wollte wieder umkehren, aber aus welcher Richtung bin ich gekommen?

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