Kapitel 3

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Zuhause angekommen war ich stinksauer auf Dad, da er wieder eine Entscheidung hinter meinem Rücken getroffen hatte.
Ich zog mich um und ging ins Bett schlafen. Die Türe konnte ich von innen absperren und an der Türe hing das Schild Draußen bleiben.

Ich sang vor mir ein Schlaflied her, dass ich mit Mom immer gesungen hatte wenn ich Angst hatte das mich ein Monster heimsuchen würde.
Jetzt war es nur noch da um mich zu beruhigen.

In der Früh rief ich nach Dad, doch er war nirgendwo zu finden. Stattdessen lag ein Zettel auf dem Esstisch

Bin auf dem Weg zur Arbeit.
Kann spät werden.
Warte nicht mit dem Essen auf mich.
Dad.

Im Kühlschrank lagen 2 Boxen mit chinesischen Nudeln für uns beide die ich mir warm machen sollte.
Noch war es 10 Uhr früh. Ich beschloss daher auf die Straße zu gehen und alleine das French Quota zu erkunden.

Auf einem großen Marktplatz standen viele Stände umher und ich fand Gefallen an jedem einzelnen. Ich hatte noch mein Taschengeld eingesteckt und holte etwas frisches Obst und ein paar Kartoffeln. Dann sah ich mich weiter um und als ich einem Mann Platz machen wollte rämpelte ich dabei jemanden von hinten an.
Es war dieser Kerl von gestern an der Bar, dieser Klaus.
"Oh es tut mir schrecklich leid. Ist alles in Ordnung", entschuldigte ich mich und half ihm auf.

"Alles in Ordnung. Hey wir kennen uns doch von gestern. Du bist doch Luna."
"Stimmt und sie sind Klaus."
Er grinste und wir beide gingen durch den Markt.
"Bist du alleine hier", fragte er mich. "Mein Dad ist arbeiten und die Schule fängt erst in 2 Wochen an."
"Verstehe. Das bedeutet aber doch, dass du dann ganz alleine bist. Du hast noch keine Freunde oder?"
Das war ein bischen zu hart. Ich stoppte und setzte mich auf den steinernen Rand von einem Brunnen.
"Tut mir leid. Ich wollte dich nicht-",
"Ich schon okay. Ich wollte ja auch nicht hier her ziehen. Ich hatte in Italien alle meine Freunde und jetzt hab ich nicht mal einen mehr."
Klaus reichte mir ein Tuch an dem ich meine Tränen abwischen konnte. Dankend reichte ich es ihm wieder.
"Du kannst es behalten. Ich denke das brauchst du dringender als ich."
Ich nahm es wieder an mich und steckte es in meine Hosentasche.
"Wie alt bist du?"
"19, gerade geworden vor 2 Wochen."
"Dann gratuliere ich dir nachträglich zum Geburtstag."
Er reichte mir seine Hand und ich spürte, das es etwas an ihm gab auf das ich mich verlassen konnte. Also als könnte ich ihm alles erzählen.

"Niklaus. Da bist du ja. Wer ist das", fragte ein Mann der dazu kam und mich freundlich anlächelte.
"Luna, darf ich dir meinen Bruder Elijah vorstellen. Elijah das ist Luna Taylor. Unsere neuen Nachbarn die 2 Straßen weiter wohnen."
"Freut mich sehr", begrüßte Elijah und reichte mir seine Hand. Das ich an dem Tag so oft die Hand geschüttelt bekam fand ich ziemlich merkwürdig aber auch toll. Es ist als hätte ich schon Freunde gefunden, nur sind diese maximal 20 Jahre älter als ich. Ob ich auch Glück habe wenn ich Leute treffe die so alt sind wie ich?

Elijah und Klaus verabschiedeten sich von mir und gingen nach Hause. Ich blieb noch ein bischen zurück und lief durch die Straßen der Musiker.

Zuhause wieder angekommen schnappte ich mir meine Nudeln und wärmte sie mir in der Mikrowelle vor. Solange lief ich zum Telefon und drückte auf den AB.

"Sie haben 2 neue Nachrichten.
1. Nachricht, empfangen heute um 12.30 Uhr:
Hi Jackson hier ist John. Ich wollte nur mal fragen ob ihr gut angekommen seit und ob ich deine neue Handynummer bekomme. Die vom Telefon habe ich von Luna. Bis dann.

2. Nachricht, empfangen heute um 14.23 Uhr:
Hi Luna, hier ist Josh. Ich hab gehört das dein Dad arbeitet und wollte fragen ob ich bei dir vorbei kommen soll? Ruf mich doch mal bitte zurück. Tschau.

Keine weiteren Nachrichten. Ihre Nachrichten werden gespeichert."

Ich wollte nicht mit Josh reden. Er ist eigentlich immer jemand den ich gerne bei mir hätte, aber nur wenn ich es möchte und nicht auf Dads Empfehlung. Wütend stopfte ich mir meine Nudeln in den Hals und musste schwer schlucken nachdem ich erkannte wie viele ich im Mund hatte und wie heiß sie waren.

Im Bett starrte ich von meinem Fenster aus in die schwarze Nacht hinein. Immer wieder musste ich an Klaus denken und an seinen Bruder Elijah. Es war als kannte ich sie schon ewig und doch sind es erst 2 Tage an dem ich Klaus begegnet war.

Ich schloss die Augen und versuchte ein wenig zu schlafen.

Ich war in einem tiefen Wald. Der Weg auf dem ich rannte war endlos. Doch als ich mich umsah stand ich wieder im Parkhaus und erlebte erneut den Tag an dem Mom gestorben war.

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