Kapitel 5

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Es wurde dunkel und die Sonne schien kaum noch auf dem Weg, der immer steiniger und steiler wurde. Klar, dass ich mich verirrt hatte. Übernachten wollte ich nicht und darum lief ich immer weiter und weiter. Ich hoffte darauf ein Auto zu hören oder Wanderer, aber alles blieb stumm.
Als ich kaum noch die eigene Hand vor Augen sehen konnte hörte ich endlich etwas. Es klang als würden 2 Menschen auf mich zu kommen.
"Hallo. Ist da irgendjemand?"
Die Geräusche verstummten. Ich ging langsam in die Richtung weiter aus der sie gekommen waren. Langsam streckte ich die Hand aus und hoffte, dass sie jemand greifen würde, doch als ich einen Stein nach vorne stieß klang es als würde er hinunter fallen. Ich blieb stehen und zitterte vor Angst. Der Nebel war zu dicht. Ich sah garnichts mehr. Da waren schon wieder diese Fußgeräusche. Sie tauchten hinter mir auf. Ich drehte mich um und wartete das jemand hervor trat.
"Hallo, bitte helfen sie mir", flehte ich die Person an. Doch als ich in dem Nebel einen schwarzen Schatten entdeckte der immer größer und förmlicher wurde erstarrte ich. Aus dem Nebel trat kein Mann, keine Frau, nicht mal ein Kind. Es war ein großer schwarzer Wolf. Er knurrte mich wütend an. Ich lief langsam zurück, doch hinter mir konnte ich fühlen das der Weg zuende war. Der Wolf kam weiter auf mich zugelaufen und als er mich laut ankeifte erschrack ich und stürzte in die Tiefe.

Völlig geschwächt starrte ich nach oben. Ich war bestimmt 7 Meter gefallen. Ich hatte starke Schmerzen in den Beinen und konnte meine Hände nicht bewegen. Jede Möglichkeit zu sprechen war mir versagt, denn auch mein Rücken hatte stark was abbekommen.
Wie sollte mich so jemand finden? Ich blutete überall und in meinem Bein steckte irgendetwas drinnen. Was es auch war, es verhinderte, dass ich ausblutete. Ich fühlte eine Kälte in mir und wurde immer schwächer.
Der Nebel war nun auch hier unten angekommen und umringte mich. Da hörte ich wieder ein ständiges knacken und ein Rascheln auf dem Boden. Das muss der Wolf sein. Es waren die selben Geräusche wie oben auf dem Weg. Ich war wohl sein Abendessen für heute Nacht.
Ich konnte mich nicht wehren und ließ es einfach geschehen. Doch als meine Augenlider schwerer wurden spürte ich, wie mich etwas hoch zog und ich mit dem Bauch auf etwas weichem lag.
Dann war ich weg.

Ich wachte in einem weichen Bett auf. Doch es war nicht das Bett was ich Zuhause hatte - ich lag im Krankenhaus.

 Doch es war nicht das Bett was ich Zuhause hatte - ich lag im Krankenhaus

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Es sah aus als wäre ich auf der Intensivstation. Mein ganzer Körper war überdeckt mit Drähten. Ich versuchte mit meiner Hand den roten Knopf zu drücken der auf dem Nachttisch lag.
Keine Minute verging und sofort war die Ärztin da.
"Willkommen zurück", sagte sie und stellte sich neben mich hin.
"Wie ... wie lange liege ich schon hier", fragte ich sie immer noch völlig schwach.
"3 Tage. Ihr Vater wartet seit dem jeden Tag im Krankenhaus. Er hat sich große Sorgen um sie gemacht."
"Und ... und wie ... wie bin ich hierher gekommen?"
"Das ... das weiß ich nicht. Man hat mir gesagt ich solle mich gut um sie kümmern."
Was?! Die Ärztin wusste nicht wie ich hier in dieses Bett gekommen bin? Tolles Krankenhaus.
Die Türe öffnete sich und Dad kam zu mir hinein.
"Spatz, na endlich du bist wach", weinte er freudig und küsste mich im Gesicht.
Die Ärztin ließ uns beide alleine und kaum war die Türe zu wurde Dad auf einmal sehr ernst - und schlug mir ins Gesicht.
"Was fällt dir ein? Warum bist du davon gelaufen? REDE!!"
Er machte mir Angst mit seinem Geschrei.
"Ich ... ich wurde ... wurde gemobbt."
Dad schlug seine Hand gegen den Kopf. "Wenn man gemobbt wird Luna, dann redet man mit der Lehrerin, oder mit seinen Eltern. Man läuft nicht einfach weg und springt von einer Klippe. Was sollte das überhaupt?"
"Was denn", fragte ich.
"Sei nicht so dämlich. Warum wolltest du dich umbringen?"
"Aber ... aber das ... das wollte ich nicht. Da war ein Wolf hinter mir."
Dad lachte nur und nahm mich garnicht ernst. Jetzt entdeckte ich auch in seiner Manteltasche die kleine Whiskey Flasche. "Ein ... ein Wolf? Die gibt es hier nicht Luna. Der Wolf hätte dich sonst getötet. Also nochmal, warum wolltest du dich umbringen?"
Er war inzwischen so nah bei mir, dass sich unsere Köpfe beinahe berührten. Ich antworte wieder: " Ich hab mich nicht-", dann schlug er nochmal zu. Blut lief mir aus der Nase und Dad lief aus dem Zimmer.
Weinend blieb ich zurück und sah aus dem Fenster.

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