Am Ende war es noch eine ziemlich lange Nacht geworden, in der die drei Kollegen beisammen saßen, plauderten und tranken. Immerhin musste das Bier vernichtet werden, bevor Nedzu Wind davon bekam. Die Hausregeln, an die die Schüler sich zu halten hatten, galten schließlich auch für die Lehrer. Daher herrschte striktes Alkoholverbot auf dem Gelände der Schule. Noch waren die Regeln zum Glück nicht in Kraft getreten, aber das würde sich wohl bald ändern, sobald der Unterricht wieder losging und die Wohnheime der Schüler bezogen wurden.
Dementsprechend kam Toshinori am darauffolgenden Morgen schwer aus dem Bett. Seit Jahren hatte er keinen Tropfen getrunken und nun hatte er es ein wenig zu sehr ausgereizt. Ein kurzer Blick in den Spiegel ließ ihn ebenso erkennen, dass der Körpertausch noch immer nicht beendet war, und er den selbst angetrunkenen Kater nun auch selbst überstehen musste. Viel lieber wäre er in seinem eigenen Körper zurück, wo er mit den Schmerzen schon umgehen konnte und wusste, wo seine Grenzen waren. Sein Kopf brachte ihn um, jedoch erinnerte er sich daran, dass er gestern noch mit Tsukauchi telefoniert hatte, und sie auf die Polizeiwache kommen sollten. Es war also keine Option, sich wieder ins Bett zu verkriechen und weiter zu schlafen.
Der Einrichtungsstil von Aizawa war tatsächlich sehr minimalistisch gestaltet, wie ihm erst jetzt bei Tageslicht auffiel. Das Zimmer wirkte fast leer und Kleidungsstücke waren auch nicht sonderlich viele vorhanden. Tatsächlich schien Eraser nur den einen Anzug zu besitzen, den er für die Elternbesuche und bei der Pressekonferenz getragen hatte, seine Heldenuniform und eine Handvoll T-Shirts und zwei Hosen für die Freizeit. Toshinori selbst besaß natürlich auch nicht sonderlich viel Kleidung, vor allem nicht viel, was wirklich zu hundert Prozent passte, aber das hier war wirklich nur das Nötigste. Er griff sich etwas von der Freizeitkleidung und beschloss, duschen zu gehen, um etwas wacher und fitter zu werden und hoffte, dass die Verspannungen, die er im Rücken verspürte, sich ebenso lösten. Es war jedoch nur eine kurze und schnelle Dusche, da es Toshinori doch ein wenig unangenehm war, so sehr in die Privatsphäre seines Kollegen einzudringen.
Der Geruch von gebratenem Speck und Eiern stieg ihm in die Nase, als er danach auf die Gemeinschaftsküche zusteuerte. Die nassen Haare zusammengebunden zu einem unordentlichen Zopf, betrat er den Raum, wo die beiden jüngeren Kollegen am Tisch saßen und beide ebenso wenig wach aussahen, wie er zuvor. Am Herd stand Shota, der das Frühstück zubereitete. „Morgen", grüßte er den Älteren und musterte ihn kurz.
„Stimmt was nicht? Ich wusste nicht, was ich anziehen sollte", erklärte Toshinori und sah an dem Körper des Dunkelhaarigen hinab. Vielleicht hätte er doch lieber dessen Uniform wählen sollen.
„Schon in Ordnung. Ich war mir bei deiner Auswahl auch nicht so sicher", gab er zurück, „du solltest langsam anfangen, dir Kleidung zu kaufen, die deiner wahren Gestalt passen." Ohne ein weiteres Wort stellte Shota die Pfanne auf den Tisch und betrachtete Hizashi und Nemuri mit hochgezogener Augenbraue. Das war wohl eine lange Nacht gewesen, doch obwohl er nicht mitgetrunken hatte, hatte er ebenso wenig geschlafen. Bauchkrämpfe und andere Schmerzen hatten ihn wachgehalten. „Wir sollten gleich nach dem Frühstück los", schlug er All Might vor, der nickte und währenddessen Teller holte, damit Shota nicht die ganze Arbeit allein machen musste.
„Auchwenn du eigentlich nicht kochen kannst, dein Katerfrühstück ist immer am besten",gähnte Mic und griff nach dem Speck.
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Freaky Friday
Fanfiction[Boku No Hero Academia | My Hero Academia] "Ich schulde dir einen Drink" ~ Was mit einem harmlosen Vorschlag begann, entpuppte sich am Ende zu einem seltsamen Erlebnis. [Die Geschichte findet direkt nach den Hausbesuchen statt, die Shota und Toshin...