Wir fuhren die dunklen Straßen entlang. Ich lehnte mein Kopf an der Fensterleiste. Meine Augen tränten noch immer.
Ich schämte mich zu Jayden umzudrehen. Er kannte mich immer als die starke Violet, die nie zerbrechlich ist. Doch jetzt...kippe ich um.
Er stoppte plötzlich mitten auf der Straße. Wir waren auf einer Brücke.
„Wo sind wir?", fragte ich ihn verwirrt.
„Steig aus.", sagte er sanft und stieg aus. Ich stieg auch aus und sah mich um.
„Hier ist gar nichts, Jayden wo sind wir?"
„Das ist es ja. Hier ist absolut niemand.", sagte er.
Er kam näher.
„Ich verstehe dich."
„Tust du nicht.", sagte ich und merkte wie mein Herz wieder brach.
Er nickte.
„Oh doch und wie ich es tue.", sagte er leise.
Ich drehte mich um.
Unter uns ein großer Fluss.
„Du fühlst dich verlassen. Als ob ein Teil von dir fehlen würde doch du weißt nicht mehr welcher Teil. Du fühlst dich einsam und fragst dich, was du falsch gemacht hast. Du denkst zu viel darüber nach, und zerbrichst daran.", Jayden stellte sich neben mich hin und ich sah ihn an.
Sein Blick nach vorne und er hörte den Wellen zu.
„Du beschuldigst dich selbst. Ich hätte stattdessen sterben sollen. Er war doch viel zu jung und ein zu guter Menschen um zu sterben. Und du wachst auf und hast immer noch Hoffnung, dass er eines Tages doch wieder nach Hause kommt.", er sah mich an.
„Er hat aber nicht so einfach die Welt verlassen. Er hat etwas da gelassen.", er lächelte.
„Dich."
Eine Träne fiel mir runter.
„Dein großer Bruder Kian. Er hat zwei wunderbare und starke Menschen zurück gelassen. Ein Tag wird kommen, wo wir auch mal sterben werden. Also los, schrei hinaus.", er zeigte nach vorn.
„All diese Schmerzen die du fühlen musst. All diese Wut in dir...lass es raus Violet. Es zerfrisst dich sonst innerlich."
Ich atmete tief ein.
„Jayden hat recht. Schrei einfach. Fühle dich endlich frei.", sagte mein anderes Ich neben mir.
Der Mond war zu sehen.
Dad...
Und ich schrie.
Ich schrie so laut wie ich konnte.
Und du hattest recht Jayden.
Ich fühlte mich besser.
„Ich weiß nicht ob ich das alles schaffen kann. Ob ich genau so sein kann wie Dad.", sagte ich.
„Du wirst es schaffen Violet. Du wirst nicht so wie dein Dad, du wirst besser. Er wird zu dir zurück schauen und er wird sehen, dass du es geschafft hast. Er wird sehen, was für eine starke Tochter er hat. Wir alle glauben an dich.", er kam näher.
„Ich glaube an dich."
„Ich habe das alles was du jetzt fühlen musst, auch gefühlt. Und ich habe es gehasst. Aber es vergeht. Es vergeht und du wirst stärker.", nickte er.
Mein lebenlang hat sich keiner für mich interessiert. Wie es mir ging. Weil alle von mir erwartet haben, dass ich immer glücklich war.
Aber nein. Das war ich nicht.
DU LIEST GERADE
Legendary.
Teen Fiction„Wir haben immer Schach gespielt. Ich habe jedes Mal gewonnen...damals dachte ich es wäre nur ein Spiel, ich wusste nicht, dass er mir indirekt das Leben lehrte. Jetzt weiß ich es...", sagte ich. „Jetzt weißt du was?", fragte er mich. Ich sah den K...