Spielkind - Dner FF

Einzug

Die Sonne strahlte mir ins Gesicht, als ich aus dem Bus stieg. Ich kramte meine Sonnenbrille aus der Tasche und setzte sie mir auf. Hinter mir hörte ich meinen besten Freund Chris fluchend aus dem Bus stolpern.

"Shit is das hell hier! Die soll'n mal die Helligkeit runterdrehen, oder Kat?"

Ich sah zu ihm und nickte lachend.

Als er meine Sonnenbrille sah, ließ er seine Koffer fallen und nahm sie mir ruckartig weg, um sie aufzusetzen.

Bei dem Anblick kriegte ich schlagartig einen Lachkrampf und weinte Tränen.

Er gab sie mir zurück, hob seine Koffer auf und marschierte los in Richtung Nirgendwo.

"Weißt du wo wir hinmüssen?" fragte ich.

"Kein Plan." antwortete er stumm.

Ich sah ihn an, als ob er jemanden ermordet hat.

"Wir sind in Köln! Es wird schon jemanden geben, der und sagen kann wo wir hinmüssen!" lachte er.

Ich schubste ihn leicht und er lächelte.

Nach gefühlten acht Millionen Jahren und nachdem wir ca. 20 Leute gefragt hatten, kriegten wir von einer alten Frau eine sehr detaillierte Wegbeschreibung zu unserer Wohnung.

Im Treppenhaus stehend versuchte ich verzweifelt den Schlüssel für die Tür aus meinem Rucksack zu holen, bis Chris die kleine Tasche aufmachte und mir den Schlüssel reichte.

Ich schloss auf und lief in die Wohnung und sah mir alles an.

"Das linke Zimmer gehört mir!" schrie ich wie ein Kind, dass grade in ein Hotel kommt. Chris seuftzte und ging ins rechte.

Ich schmiss meinen Koffer und meinen Rucksack auf das Bett und ging rüber zu Chris, der nicht seine Sachen, sondern gleich sich selbst auf das Bett geworfen hatte.

"Ey!" sagte ich.

"Was is? Bock zu knuddeln?" raunte er.

Ich nickte und sprang auf sein Bett und er nahm mich fest in seine Arme.

Manchmal konnte ich es selbst nicht glauben, dass wir nicht zusammen waren.

Nicht das ich es wollen würde oder so!

Wir blieben eine Weile so liegen, bis Chris meinte, dass wir endlich mal mit dem auspacken anfangen sollten.

Also sprang ich auf und rannte in mein Zimmer.

Nachdem ich meine Sachen in vielen Schubladen und Schränken verstaut hatte, ging ich wieder zu Chris, um ihn zu fragen, ob er mit einkaufen wollte.

Er war aber immer noch damit beschäftigt auszupacken. Der Gedanke, dass er schon immer länger beim auspacken gebraucht hat als ich, brachte mich zum lächeln.

Früher auf Klassenfahrten war das sich schon immer der Fall gewesen.

Ich sagte ihm also kurz Bescheid, dass ich einkaufen bin, schnappte mir mein Longboard und Geld und lief die Treppen runter.

Am Eingang kam mir ein braunhaariger Junge entgegen. Er war extrem groß und war wahrscheinlich ungefähr so alt wie ich.

Er trug ein T-Shirt auf dem 'Joonge' stand.

Ich hatte das Gefühl, ihn irgendwo schon einmal gesehen zu haben, aber ich konnte mich nicht erinnern wo.

Ich fuhr schnell zum nächsten Laden und holte frisches Essen um zu kochen, weil ich wusste, dass Chris sonst nur Fertigzeug essen würde.