Das weitere Gespräch zog so an Donna vorbei, da sie sich damit beschäftigte ihn nicht mehr allzu oft anzuschauen.
„Gut, dann haben wir das alles geklärt!", er stand auf, reichte eine Kopie des unterschriebenen Vertrages und reichte Donna die Hand. „Hat mich gefreut, Ms Wood. Ich hoffe, Ihnen wird es bei uns gefallen." Er hielt ihre Hand fest umschlossen und sah Donna direkt in die Augen. Mr. Dietrich schien sie mit seinem Blick fesseln zu wollen - Schon wieder. Donna wollte sich von ihm lösen, doch konnte es nicht. Er brachte sie dazu, ihm standzuhalten. Sanft strich er über ihren Handrücken. Das Herz der jungen Frau begann sofort zu rasen. Ihre Knie wurden weich - schon wieder. Plötzlich klopfte es und sie sprangen auseinander. „Mr. Dietrich, Ihr Mandant wartet!", rief eine unbekannte Frau herein. Er nickte: „Ich bin hier ohnehin fertig. Schicken Sie ihn bitte rein!" Leicht errötend packte Donna ihre Sachen schnell ein und verschwand. Ohne sich von den Damen am Empfang zu verabschieden ging sie hinaus und stieg in dem Fahrstuhl.
Erst als Donna an der frischen Luft war, konnte sie wieder einen klaren Gedanken fassen. Ihr war schwindelig und in ihr flogen Schmetterlinge. Doch Donna schüttelte sie weg. Es durfte nicht sein. Es war verboten, solange sie noch keine Partnerin der Kanzlei war und das würde noch lange dauern.
Erfolgreich den Gedanken an Mr. Dietrich verdrängt, saß die junge Frau in der Bahn und sofort schlich sich der Gedanke an Derek und den ungelesenen Nachrichten auf dem Handy ein.
Als Donna in der Bahn Richtung ihres Zuhauses fuhr, kramte sie widerwillig das Handy hervor. Drei Anrufe und zehn Nachrichten verpasst. Sie öffnete zuerst die Anrufliste. Ein Anruf von ihrer Großmutter, ein Anruf kam von Lexi und ein Anruf - Himmel, von ihrem Ex. Wieder fing Donnas Herz an zu rasen, aber diesmal aus Angst. Sie strich zur Seite, um ihn zurückzurufen. Die junge Frau merkte, wie ihre Hände vor Aufregung feucht wurden und ihr Herz anfing zu rasen. Das tat es immer, wenn es um ihn ging. Er ging nach zweimaligen Klingeln ran. „Bella Donna, Süße, wie gehts dir?", fragte er. Seine Worte ekelten sie an und über ihren Rücken sauste ein kalter Schauer. „Lennox, was möchtest du von mir?", fragte Donna aufgebracht und viel zu laut. Die anderen Zuggäste sahen sie verblüfft an, da sie so laut redete. Doch das scherte Donna momentan nicht. „Ach, was bist du immer so aufgebracht?", fragte er genervt, „Als hätte ich damals dein Leben zerstört!" Die junge Frau atmete empört aus und warf ihre freie Hand in die Luft. „Was du auch hast - aber was möchtest du jetzt?", fragte sie. Donna wollte nicht mit ihm sprechen. „Dich daran erinnern, dass du deine Schulden begleichen musst. Du weißt, ich habe dir einen anderen Weg offengehalten, aber du wolltest es nicht. Also demnach warte ich nach wie vor auf die Zahlung", sagte er ruhig. Nun senkte die junge Frau ihre Lautstärke. Mir widerstrebte es zu antworten. „Ich habe dir gesagt, sobald ich endlich einen Job habe, beginne ich die Summe abzubezahlen!", sagte sie nun leise. „Abzubezahlen?", er schnalzte mit der Zunge, „Wie stellst du dir das denn vor?" „Das hatten wir geklärt! Monatlich 200€ und das zwei Jahre lang!", sagte Donna nun wieder wütend. Warum um alles in der Welt hatte er mich angerufen?, dachte sie verzweifelt, um über Dinge zu reden, die wir bereits geklärt hatten? „Das reicht mir nicht!", sagte er und unterbrach damit ihre Gedanken. Donna zuckte mit den Achseln. Händeringend überlegte sie eine andere Lösung. Die, die er mir unterbreitet hatte, kam gar nicht infrage, dachte sie erneut empört. Es war verachtend und eklig zugleich. So eklig, dass es ihre Gedanken nicht zu ließ, es in Worte zu fassen. „Ich kann es nicht anders verdammt!", sagte die junge Frau erneut aufgebracht und legte auf. Sie hatte keine Lust, sich mit ihm abzugeben. Er hatte damals ihr Leben zerstört. Sie zerstört. Als sie spürte, wie ihre Augen sich mit Tränen füllten, wischte Donna sie schnell weg und sah auf ihr Handy.
Donnas anfängliche Euphorie und gute Laune waren mit einem Mal weggewischt und Schuld daran waren zwei Männer. Die junge Frau hasste es. Als sie sich halbwegs beruhigt hatte, rief Donna Lexi zurück und erzählte ihr von dem Gespräch mit Mr. Dietrich, ließ jedoch seine Bemerkung zum Beziehungsverhältnis zwischen den Chefs und Angestellten und dass er sie ganz durcheinanderbrachte weg. Auch das Gespräch mit Lennox wollte sie ihr erst erzählen, wenn sie sich wieder trafen. Lexi sagte, dass sie das unbedingt nochmal feiern müssten. Beide einigten sich darauf, übermorgen Abend noch einmal in den Club vom letzten Mal zu gehen, da Lexis Freund - beide waren seit heute zusammen - dort als Barkeeper arbeitete. Donna verabschiedete sich von ihr und starrte erneut auf ihr Handy.
Donnas Großmutter hatte lange nicht mehr angerufen. Sie hatten nicht das beste Verhältnis. Sie war eher froh darüber, dass Donna mit 17 schon ausgezogen war. Seitdem hatten sie sich kaum gesehen oder gesprochen. Die junge Frau entschied sich dazu, ihre Großmutter zuhause anzurufen. Also blieben jetzt nur noch die Nachrichten übrig. Widerwillig wechselte Donna also zum Messenger und las sie durch. Allesamt von Derek. Er fragte, ob alles gut sei, wieso Donna sich nicht gemeldet hatte und ob sie sich wiedersehen würden. Donna schrieb, dass sie im Zug saß und ein Vertragsgespräch für die neue Arbeitsstelle als Anwältin hatte. Prompt kam eine Nachricht zurück:
Gut, das müssen wir feiern. Ich komme um acht Uhr zu dir. Mit Chips und einem Film.
Donna wägte ab. Einen Filmabend zu zweit war bei ihnen bisher zwar selten, aber für Lexi nicht ungewöhnlich, da Derek sich immer ab und an mit Donna traf. Sie vertraute ihr blind, dass Donna sich an der Abmachung hielt. Die junge Frau schrieb ihm zurück, dass das klar gehe und steckte das Handy weg. Ablenkung brauchte sie jetzt nach dem Anruf von Lennox dringend. Donna sah auf die Uhr. Noch drei Stunden blieben für sie allein.
Als die junge Frau endlich zuhause angekommen ist, ging sie direkt duschen und zog sich bequemere Sachen über. Danach setzte sie sich mit einem Glas Rotwein auf die Couch und starrte abermals ihr Handy an. Sie musste ihre Großmutter zurückrufen, komme was wolle. Also atmete sie tief aus und wählte die Nummer. „Donna, schön, dass du dich auch mal meldest", sagte meine Großmutter kalt. Donna zuckte zusammen, wie jedes Mal. Obwohl sie es von ihr kannte, konnte sie sich nicht daran gewöhnen. „Hallo Nanny", antwortete Donna leise. Sie hatte nie viel Gefühl für die junge Frau übrig. Doch sie konnte nichts dafür. Ihr Großvater hatte ihre Großmutter ihretwegen verlassen. Sie wurde der jungen Frau ungewollt nach dem Unfall ihrer Eltern als Vormund zugewiesen und er suchte das Weite. Es war seither nicht mehr viel Platz, um Donna gegenüber Liebe zu entwickeln. „Was gibts?", fragte Donna nach einer Weile der Stille. „Ich möchte dich gern besuchen, Donna!", sagte sie nun etwas sanfter. „Okay, wann denn?", fragte sie und freute sich trotz allem ein wenig. Donna wollte sie unbedingt wiedersehen. Auch wenn sie es bestimmt nicht so sehr wollte. „Morgen?" Donna nickte. „Okay", sagte sie nur. Danach erzählte sie ihrer Großmutter noch von ihrem Job und dass sie angenommen worden war. Sie gratulierte Donna und legte danach auf. Sie klang so anders als sonst, dachte die junge Frau bei sich. Sie war ruhig gewesen, nicht so rechthaberisch und kontrollierend wie sonst und dass sie Donna besuchen kommen wollte, ließ in ihr kein wohliges Gefühl ausbreiten. Irgendetwas musste dahinterstecken und das konnte nichts Gutes sein.
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Liebe/r Leser/innen,es freut mich sehr, wenn ein paar Augenpaare hier über meine Worte fliegen und (hoffentlich) mit Donna mitgefiebert wird.
Über jedes kritische Wort würde ich mich dennoch freuen.
Eure N.H.
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Cursed Tenderness | Forbidden
RomanceDonna Wood, eine fertige Juristin, hatte bisher immer Glück in der Karriere, doch Pech in der Liebe. Sie hat aufgrund ihrer Vergangenheit Mauern um sich herum errichtet, die kaum einzureißen sind. Bis sie auf ihn trifft - Kiran Dietrich. Er ist ihr...