Kapitel 3

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(Leser Sicht)

Am nächsten Tag wachte ich früh wieder auf und machte mich fertig. Heute war mein erster Tag in der Schule und ich war total aufgeregt.
Wie es dort wohl sein wird? Wie werden die anderen in der Klasse sein? Wie viele es sein werden? Hach, ich mach mir wieder zu viele Gedanken. Ich werde es ja sehen, wenn ich dort bin.
Also machte ich mich gänzlich fertig und ging los. Ich wusste zum Glück schon, wo die Schule war, also suchte ich nur noch das Klassenzimmer und ging hinein als ich es gefunden hatte.
Es saßen bereits einige im Raum und redeten miteinander, doch nun wurde es langsam ruhiger und einer nach dem anderen sah zu mir. Sofort wurde ich nervös und wusste nicht, was ich sagen sollte, da tauchte zum Glück gleich der Lehrer hinter mir auf und stellte mich den anderen vor. Dann wurde ich einem Platz zugewiesen. Ich setzte mich und der Unterricht begann.
Da der Lehrer dort weitermachte, wo die Klasse stehen geblieben ist, hatte ich etwas Probleme, hinterher zu kommen, jedoch schrieb ich mir alles wichtige auf und nahm mir vor nach dem Unterricht den Stoff vom ersten Halbjahr zu lernen. Die Stunden vergingen nur sehr langsam und ich seufzte erleichtert, als es zur großen Pause läutete.
Sofort stürmten alle Schüler aus dem Raum und verschwanden in alle Richtungen. Ich entschied mich dazu, in die Cafeteria zu gehen, sicher werde ich dort wieder auf Grell, Ronald oder Othello treffen. Die roten Haare von Grell hatte ich sofort entdeckt und ich steuerte auf den Tisch zu. Ronald war auch hier, nur Othello entdeckte ich nicht. Wahrscheinlich war er noch in seinem Labor. Ich setzte mich neben Ronald.
,,Hey Leute."
,,Hey (d/N). Na, wie war es bis jetzt in der Schule?"
Ich seufzte.
,,Es ist alles sehr anstrengend und ich verstehe überhaupt nichts. Ich muss wirklich den Stoff nachholen, den ich verpasst habe.. Das wird schwerer als ich gedacht habe."
,,Komm schon, Kopf hoch, das bekommst du schon hin. Wir helfen dir auch so gut es geht."
meinte Ronald.
,,Wirklich? Das ist wirklich nett von euch. Hat später vielleicht einer von euch Zeit? Vielleicht könnte jemand mit mir zusammen lernen."
Grell meldete sich sofort.
,,Ich habe Zeit. Aber ob ich das besser verstehe als du bezweifle ich jedoch. Ich sammle Seelen ein und verwalte keine Bücher. Aber ich kann es versuchen, ein wenig weiß ich zumindest über die Bücher bescheid."
,,Danke Grell, das ist lieb von dir."
meinte ich lächelnd und widmete mich dann dem Essen vor mir. Das taten die anderen ebenfalls. Nachdem die Pause fertig war gingen alle wieder zurück an die Arbeit oder in die Schule. Ich hatte noch zwei Unterrichtsstunden in denen ich nicht viel mehr verstand als in den Stunden davor. Als der Unterricht dann schließlich beendet war, packte ich meine Sachen und verschwand sofort. Grell stand bereits an der Eingangstür der Schule und wartete auf mich. Ich ging zu ihr.
,,Na, endlich fertig?"
fragte sie mich, noch bevor ich neben ihr stand.
,,Ja, zum Glück, das war heute sehr verwirrend für mich."
,,Willst du noch immer den verpassten Stoff lernen?"
,,Natürlich. Wo gehen wir dafür hin?"
,,Am besten dahin, wo du am meisten lesen kannst und du später mal arbeiten wirst: In die Bibliothek."
,,Klingt sinnvoll. Dann mal los."
Also gingen wir in die Bibliothek.
Wir suchten uns einige Bücher zusammen und setzten uns damit an einen der Tische. Grell fing an, mir einiges zu erzählen: Über die Shinigamis an sich, die Aufgaben und Abteilungen sowie über die Bibliothek und was es mit den Büchern auf sich hat. Dann las ich noch ein wenig in den Infobüchern, schrieb mir Notizen und stellte Grell etliche Fragen.
Schnell wurde es spät und wir waren erschöpft. Wir räumten die Bücher wieder auf und verließen die Bibliothek. Ein paar der Bücher lieh ich mir aus und nahm sie mit. Dann trat jeder seinen eigenen Weg an, Grell ging nach Hause und ich zurück in das mir zugewiesene Zimmer. Dort angekommen zog ich mich sofort um und setzte mich noch ein wenig an den Schreibtisch.
Ich las noch ein wenig in den Büchern, schrieb mir einige Notizen raus und holte dann noch mein Tagebuch hervor, das ich bereits in den ersten Tagen hier angefangen habe.

Liebes Tagebuch,
heute war der erste Tag für mich in der Schule. Ich habe kaum etwas von dem verstanden, was der Lehrer erklärt hatte, da der Rest der Klasse bereits mit dem ganzen Stoff angefangen hat.
Aber nach der Schule habe ich mich sofort mit Grell in die Bibliothek gesetzt und wir haben zusammen einige Informationen aus den Büchern geholt. Zudem hat Grell mir auch vieles selber erklärt. Das werde ich jetzt erst einmal so weiter machen, bis ich den verpassten Stoff nachgeholt habe.
Ich denke, dass ich Grell bereits sowas wie eine Freundin gefunden habe. Ich komme auch sehr gut mit Ronald und Othello klar. Mit William werde ich aber wahrscheinlich nicht wirklich warm werden.
Aber auch, wenn ich hier so schnell neue Freunde gefunden habe...
Dennoch vermisse ich Adrian...
Ich frage mich noch immer, ob er es weiß, dass ich kein Mensch, sondern nun ein Shinigami bin und jetzt hier bin. Ob es ihn überhaupt interessiert? Und was er gerade wohl macht?
Ich habe Angst, dass, wenn ich ihn endlich wieder sehen kann, er mich bereits vergessen hat oder nicht mehr sehen möchte... Was, wenn er noch immer in diesem Zustand ist? Oder er sogar eine neue Mitarbeiterin oder gar Freundin hat?

Dass ich weinte, bemerkte ich erst, als die ersten Tränen auf dem Papier landeten und die Wörter ein wenig verwischten. Ich wischte mir kurz über das Gesicht und schrieb dann weiter.

Nein, so darf ich nicht denken. Ich muss einfach glauben, dass es ihm bald besser gehen wird und er vielleicht auf mich wartet. Dafür möchte ich doch schließlich so schnell wie möglich zurück. Doch dafür muss ich eben erst diese Ausbildung hinter mich bringen. Und das wird mindestens zwei Jahre dauern, wenn nicht sogar drei Jahre.
Ist es das wirklich wert? Wird es wirklich so sein, wie ich es mir erhoffe?
..Nun, darüber sollte ich nun wirklich nicht nachdenken.
Ich werde jetzt einfach diese Ausbildung hinter mich bringen, das muss ich schließlich so oder so. Und dann werde ich weitersehen.
Aber jetzt werde ich mal schlafen gehen, es ist bereits spät und ich muss morgen wieder fit sein für den Unterricht. Ich schreibe dir morgen Abend wieder.
Bis dann.

Ich legte den Stift zur Seite, klappte das Heft zu und legte es zurück in die Schublade des Schreibtisches, dann kroch ich in mein Bett und schloss die Augen. Noch eine Weile lang dachte ich über Adrian nach, dann schlief ich letztendlich ein.

Undertaker x (Shinigami) ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt