Kapitel 2

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Bei den Mikaelsons war es am Abend sehr spät geworden. Klaus, Rebekah, Kol und Davina kamen erst nach Mitternacht beim Abattoir an. Am nächsten Morgen waren sie jedoch schon früh wach, denn die Mikaelsons erwarteten Besuch. Hope, Klaus' und Hayleys Tochter, würde für ein paar Tage nach New Orleans kommen, um ihre Familie zu besuchen. Kurz vor Mittag kam sie auch schon. „Schön dich wieder zu sehen, Hope.“, sagte Davina und daraufhin umarmten sie und Hope sich. „Wie geht es dir?“, fragte schließlich Kol, nachdem Hope auch ihn umarmt hatte. „Sehr gut!“ Dann kamen auch Klaus und Hayley dazu. „Mum! Dad! Ich freu mich so euch wieder zu sehen.“, rief Hope und kam ihren Eltern entgegen. „Wir freuen uns auch dich wieder zu sehen, mein Schatz.“, sagte Hayley liebevoll. Klaus lächelte Hope zu. „Ich hab dich vermisst.“, sagte Klaus zu seiner Tochter. „Ich dich auch, Dad.“ Danach begrüßte Hope auch ihren Onkel Elijah und ihre beiden Tanten Freya und Rebekah und umarmte sie ebenfalls. „Also. Was habe ich verpasst? Gibt es irgendwas neues in New Orleans?“, fragte Hope später. „Um ehrlich zu sein hasst du ziemlich viel verpasst in den letzten Tagen…“, fing Rebekah an. Die Mikaelsons erzählten Hope von den Geschehnissen der letzten Tage. Klaus und Kol erzählten auch von dem Mädchen Lucy, welches sie am vergangenen Abend im Rousseau's beobachtet hatten und von Klaus‘ Bekanntmachung mit Lucy davor. Dies war auch für die restlichen Mikaelsons neu. „Wieso habt ihr uns das nicht schon früher erzählt?“, fragte Rebekah empört. „Wir sind doch gestern erst sehr spät aus der Bar raus und außerdem ist es einfacher es jetzt allen zu erzählen, als jedem einzelnen.“, erklärte Klaus. „Was wenn diese Lucy wirklich ein Vampir ist und für den Mord an der Hexe des French Quarter schuldig ist?“, fragte Freya. „Das ist möglich, aber ein normaler Vampir würde doch direkt seine Opfer beißen, oder?“ „Ja schon, aber…-" In diesem Moment klopfte es an der Tür und Vincent kam herein. „Es gibt Neuigkeiten!“, sagte er. „Auf dem Lafayette-friedhof wurde eine weitere Leiche gefunden und es ist so wie beim ersten Angriff eine Hexe gewesen.“ Die Mikaelsons wollten nicht recht glauben, was sie da hörten. Noch eine Leiche konnte nichts gutes heißen. „Lass mich raten: der Leiche auf dem Lafayette-friedhof wurde, genauso wie dem ersten Opfer im French Quarter, die Kehle aufgeschlitzt?“, fragte Kol. „Nicht ganz, aber so ähnlich…dem zweiten Opfer wurde die Halsschlagader durch trennt. Ich vermute das der Täter dem Opfer einen spitzen Stein in den Hals gerammt hat, denn in der Nähe lag ein Stein, wo Blut dran war.“, erklärte Vincent. „Wir müssen uns was einfallen lassen, bevor es noch weitere Hexen in New Orleans trifft.“, sagte Davina. „Glaubst du, dass man es nur auf Hexen abgesehen hat?“, fragte Hayley. „Ja, aber ich will nicht wissen ob ich richtig liege. Denn das würde heißen, dass es noch mehr Opfer geben wird.“, antwortete Davina besorgt. „Bevor wir hier nur rumsitzen und nichts tun gehe ich jetzt zum Friedhof und sehe mir das ganze mal selber an.“, sagte Rebekah entschlossen. „Ich werde mitkommen.“, sagte Elijah. Somit machten sich Elijah und Rebekah auf den Weg zum Lafayette-friedhof. Als sie dort ankamen, gingen sie durch die Reihen der Gräber und suchten, die Stelle, wo die Hexe getötet wurde. „Hier muss es sein.“, sagte Rebekah irgendwann. Auf dem Boden vor ihnen konnte man getrocknetes Blut erkennen. Vor einem Grab lagen frische Blumen. „Die Hexe muss diese hier abgelegt haben, bevor sie schließlich überrascht wurde.“, sagte Rebekah. Zwei Gräber weiter war Esther's Grab. Zwischen ihrem und dem mit den Blumen war ein weiteres Grab. Elijah sah es sich genauer an. „Rebekah?“ „Was ist? Hast du was gefunden?“ Rebekah sah zu Elijah. Dieser sah immer noch auf das Grab. „Ruf sofort Niklaus an. Er und die anderen sollen so schnell es geht herkommen.“ Rebekah tat, was ihr Elijah gesagt hatte und zehn Minuten später kamen die restlichen Mikaelsons zusammen mit Hope und Davina. „Niklaus, du sagtest doch dieses Mädchen aus der Bar hieß Lucy, oder?“ „Ja, sie hieß Lucy Allison.“, antwortete Klaus auf Elijahs Frage. „Hast du uns alle etwa bloß hierher geschickt, damit Nik dir sagt, wie das Mädchen heißt, welches wir gestern beobachtet haben?“, fragte Kol. „Ja und Nein.“, antwortete Elijah. „Seht es euch selbst an. Vielleicht versteht ihr dann, warum ihr so schnell herkommen solltet.“ Elijah drehte sich zu dem Grab Zwischen den beiden anderen. Nun verstanden alle, was Elijah meinte. „Also entweder diese Lucy ist wirklich ein Vampir oder sie gibt sich für jemanden aus, der sie in Wirklichkeit gar nicht ist.“, sagte Elijah. Auf dem Grabstein stand der Name Lucy Allison. Geboren 1860; gestorben 1888. „Egal wer sie nun in Wirklichkeit ist. Wir sollten sie suchen. Und wenn wir sie gefunden haben stellen wir sie zur Rede.“, schlug Davina vor. „Und wie stellst du dir das bitteschön vor? Wir können schließlich nicht einfach losrennen und ganz New Orleans nach einem fünfzehn-jährigen Mädchen absuchen.“, sagte Klaus, dem offensichtlich nicht gefiel, dass ein scheinbar fünfzehn-jähriges Mädchen ihn belogen hatte ohne dass er es bemerkt hatte. „Denk doch mal nach, Nik! Die letzten zwei Male, als wir das Mädchen gesehen haben saß sie im Rousseau's. Wenn wir Glück haben, ist sie heute auch dort.“, sagte Kol. „Na, wieso stehen wir dann noch hier rum? Am besten wir gehen gleich zum Rousseau's.“, sagte Hope. „Kommt gar nicht in Frage! Du kommst mit mir zurück zum Abattoir.“, sagte Hayley. „Aber Mum!“, protestierte Hope. „Nein! Deine Mutter hat recht. Ich würde es mir nie verzeihen, wenn dir etwas passiert.“, stimmte Klaus Hayley zu. Beleidigt und enttäuscht senkte Hope den Kopf. „Es wäre vielleicht besser, wenn Hayley und Hope nicht als einzige zurück zum Abattoir gehen. Es wird reichen wenn nur ein paar von uns ins Rousseau's gehen und nach dem Mädchen suchen.“, schlug Rebekah vor. „Ich kann mit Hayley und Hope zurück zum Abattoir gehen.“, sagte Davina. „Ich komme auch mit euch.“, sagte Rebekah entschlossen. „Gut, dann gehen Elijah, Kol Freya und ich zum Rousseau's.“, sagte Klaus.
In der Bar war nichts los, bis auf einen Mann der alleine an einem der Tische saß und jemandem, der an der Bar stand. Kol hatte recht gehabt, mit seiner Vermutung, dass sie das Mädchen, welches sich als Lucy ausgegeben hatte, hier antreffen würden. Elijah ging zu dem Mann, der an dem Tisch saß und manipulierte ihn: „Gehen Sie nach Hause und kommen sie in den nächsten Stunden nicht auf die Idee hier hin zurück zu kommen.“ Der Mann stand auf und verließ die Bar. Lucy hatte die vier noch nicht bemerkt. Sie war wie immer in Gedanken versunken. „Sieh mal einer an. So schnell sieht man sich wieder.“ „Klaus…“ Lucy blickte Klaus über ihre Schulter an. „…wie ich sehe hast du jemanden mitgebracht.“, ergänzte sie. Klaus sah zu seinen Geschwistern und schaute dann wieder zu Lucy. „Ich hätte da mal eine Frage an dich…Lucy…“, begann Klaus. Lucy sah wieder vor sich auf den Tresen. „Schieß los!“, sagte sie. „Wieso hast du mich angelogen, als ich dich nach deinem Namen gefragt habe und du mir sagtest, dass dein Name Lucy Allison sei?“ Lucy lachte kurz, wurde dann aber wieder ernst. Sie drehte sich nun zu den Mikaelsons um und fragte: „Wie kommst du denn darauf? Wieso sollte ich dich anlügen?“ „Ich weiß nicht, sag du es mir.“ „Und wenn schon, was interessiert es dich, wie ich heiße?“, fragte Lucy. „Auf dem Friedhof gibt es einen Grabstein, wo Lucy Allison drauf steht. Kannst du uns das mal erklären?“, fragte schließlich Elijah. Lucy sah zu Elijah. „Tut mir leid, aber davon weiß ich nichts. Vielleicht habt ihr euch auch einfach verlesen?“, konterte sie. „Andere Frage: Warst du letzte Nacht vielleicht zufällig auf dem Lafayette-friedhof?“, fragte wieder Klaus. „Denkt ihr ernsthaft ich hätte die Hexe auf dem Friedhof ermordet?“, fragte Lucy. „Moment mal! Niemand von uns hat dir gesagt, dass letzte Nacht eine Hexe auf dem Friedhof ermordet wurde.“, sagte Kol. „Denkst du nicht, dass du uns ein paar Antworten schuldest?“, fragte Freya. „Nein, das denke ich nicht! Also…wenn ihr mich jetzt bitte entschuldigen würdet.“ Lucy ging in Richtung Tür, doch Kol stellte sich ihr in den Weg. „Du wirst nirgendwo hingehen, bevor du uns nicht ein paar Antwort gegeben hast.“, sagte er. Lucy seufzte. „Scheint so als wenn das hier länger dauern wird.“, sagte sie gelangweilt. Sie drehte sich um und ging zur Dartscheibe und nahm sich einen Dartpfeil. Sie zielte auf die Scheibe, die an der Wand hing. „Ich werde euch gar nichts sagen. Egal was ihr tut.“ Jetzt reichte es den Mikaelsons. In Vampirgeschwindigkeit stand Klaus vor Lucy und hatte sie an der Kehle gepackt. „Dein arrogantes und selbstsicheres Auftreten kannst du dir sparen! Du denkst vielleicht, dass du stärker bist als wir, aber da liegst du falsch!“, sagte Klaus wütend, doch Lucy zeigte keine Spur von Angst. „Nur weil ihr Urvampire seit heißt das noch lange nicht, dass ihr stärker seit als ich und falls ihr jetzt fragen wollt, woher ich weiß, dass ihr Urvampire seit, könnt ihr euch das sparen! Ich bin schließlich nicht blöd und habe schon oft von euch gehört.“ „Na also du gibst uns ja doch ein paar Antworten. Ich dachte schon du wüsstest nicht mehr, wie das geht!“, sagte Kol ironisch. Plötzlich stach Lucy den Dartpfeil, den sie noch in der Hand hielt, Klaus in den Hals. Er ließ sie los. Anschließend drehte sie sich zu Elijah, Kol und Freya um. „Motus!“, rief Freya, doch nichts geschah. „Naw, tut mir leid, Schätzchen, aber das funktioniert bei mir nicht.“, sagte Lucy und lächelte amüsiert. Auf einmal stand Elijah hinter Lucy und drehte ihr ihren Rechten Arm auf den Rücken. Sofort begann sie sich zu wehren und schlug um sich. Sie war so stark, dass sie es schaffte sich aus Elijahs Griff zu befreien, um ihn dann von sich weg zu stoßen. Klaus hatte sich den Dartpfeil mittlerweile aus seinem Hals gezogen und umzingelte Lucy nun mit Kol und Elijah. Doch dann löste sie sich in staub auf. Alle starrten auf die stelle, wo Lucy zuvor gestanden hatte. „Wo ist sie hin? Die kann sich doch nicht in Luft aufgelöst haben?“, fragte Freya verwirrt. „Du hast es doch selbst gesehen. Anscheinend schon.“, sagte Elijah. „Egal was sie ist, ein Vampir hätte das nicht gekonnt.“, stellte Klaus fest. „Tja, das war dann wohl nichts. Sie ist uns entwischt.“, sagte Kol. Somit blieb ihnen nichts anderes übrig, als zu den anderen zurück ins Abattoir zu gehen.

The Grave Of The 7 Sisters | The Originals ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt