| 26 | a monster in me

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All I see is a monster in me
The monster is me
I want to be the hero you need
I want to be brave, I want to believe
But I take all the light and make it go black
Who could love somebody like that?
- Milck

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- Victorine -

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- Victorine -

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Die Hexe drehte sich um, ohne meine Antwort abzuwarten.

"Aber Hekate-", wollte ich einwenden.

"Es ist wichtig. Vertrau mir." Hekate hatte ihren krummen Rücken zu mir gewandt und machte keine Anstalten, sich noch einmal zu mir umzudrehen. Die Stimme, mit der sie gesprochen hatte, war nicht drängend. Aber sie hatte auch nicht den leisesten Zweifel mit sich getragen.

Zögerlich drehte ich mich zu Nicolas um und unterdrückte den Drang, den Versuch zu wagen, in seine Seele einzudringen. Fragte er sich auch, ob wir uns rechtzeitig wiedersehen würden? Ob der Krieg einen von uns beiden schon aus dem Leben reißen würde, bevor wir uns überhaupt voneinander verabschieden würden können?

Schweigend drehte ich mich zu Hekate um. "Dann beeilen wir uns lieber."

Die zwei Raben hoben von ihren Schultern ab und landeten auf den Müllcontainern vor der Hexe. Diese hob nun beide Hände, jeweils eine auf einen der Vögel gerichtet. Meine Augen weiteten sich, als die Raben kreischten und langsam an Größe gewannen. Die Haut der Vögel platzte auf, jedoch wurden die Wunden fast augenblicklich von neu heranwachsender Haut und neuen, größeren Federn bedeckt. Ihre Köpfe, Füße, Körper und Flügel wuchsen weiter heran, bis die Müllcontainer unter dem Gewicht der Vogel nachgaben, sich verbogen und langsam einbrachen.

Hekate ließ die Hände sinken, ging auf einen der Raben zu und schwang sich auf seinen Rücken. "Kommst du?"

Zögernd ging ich auf den Vogel zu, der viel größer war als ich und mein Gewicht ohne Probleme würde tragen können. Seine Augen sahen mich warnend an, die Krallen seiner Füße scharrten leicht über den Boden.

Ich versuchte, ruhig zu atmen, als ich mich ihm langsam näherte. Sanft streckte ich einen Arm aus und machte mich bereit, ihn wieder weg zu ziehen, falls er mit seinem riesigen Schnabel danach schnappen sollte. Doch das passierte nicht. Ich berührte ihn an der Seite seines Körpers und strich ihm vorsichtig über die weichen Federn.

Der Rabe senkte seinen Kopf und Körper, damit ich besser aufsteigen konnte. Vorsichtig schwang ich ein Bein über ihn und zog mich dann hoch. Als ich auf ihm saß, legte ich meine Hände an die Seiten seines Halses, um mich wenigstens ein bisschen festhalten zu können.

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