| 27 | the song of war

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Never before had the song of war been the song of hope ascending
- L.L. Tyrell

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- Victorine -

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- Victorine -

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Nicolas sah mich für einige Sekunden lang an. Seine Entscheidung würde über den Lauf von dem Schicksal jedes einzelnen entscheiden.

„Woher bist du dir so sicher?", fragte er nun, statt eine Entscheidung auszusprechen.

„Ich habe Cephas Truppen gesehen. Es sind viel zu viele. Du musst mir glauben, Nicolas", strömte es so schnell und verzweifelt aus mir heraus, dass meine Worte kaum zu verstehen waren. „Es sind nicht nur Menschen. Sondern auch Wesen, nicht aus dieser Welt. Er hat nicht nur welche mit dem Herz erschaffen, er holt sie auch noch aus der Unterwelt heraus."

An seinem Gesichtsausdruck konnte ich nicht einmal erkennen, ob er mir glaubte. Er schien seine Möglichkeiten abzuwägen. Mir zu vertrauen und uns in Sicherheit zu bringen. Oder seinen tiefsten Wunsch, Cephas zu stürzen, für immer aufzugeben. Ich unterdrückte den Drang, in seinen Geist zu schauen, weil er das wahrscheinlich bemerken würde und ich ihn gerade jetzt nicht wütend machen wollte.

Die Anspannung lag so in der Luft, dass sie mir durch die Haut in die Tiefen meines Körpers drang. Die Welt schien still zu stehen und auf seine Entscheidung zu warten - bis plötzlich mein Name gerufen wurde.

Ich wirbelte nach vorne herum. Zu der Richtung, wo in der Ferne die Dorfmauern lagen.

Es war Hekate. Sie flog auf dem riesigen Raben auf mich zu, der zweite Vogel flog hinter ihr her und landete ebenfalls vor mir. Die Hexe ragte über uns empor. Die schwarzen Augen gaben nichts her, kein Gefühl und keine Emotion. „Cephas schickt seine erste Truppe, Victorine."

In ihrer Stimme und ihren Worten lag keine Angst oder Furcht. Sondern etwas anderes, was ich nicht zu benennen vermochte.

Ich hörte, wie die Soldaten hinter uns auf dem Boden aufstampfen, in Position traten und ihre Schwerter zogen.

„Einen Augenblick!", befahl ich Sanguis Armee, ohne mich zu ihr umzublicken. Dann schwang ich mich auf den freien Raben, woraufhin er mich einige Meter weiter nach oben flog und ich besser sehen konnte.

Cephas erste Armee hatte sich im Eingang der riesigen Dorfmauern aus Stein aufgestellt. Zuerst waren es nur dunkle, kleine Punkte in der Ferne. Als ich mich näherte und ich die Gestalten erkennen konnte, gefror mir das Blut in den Adern. Ich schnappte nach Luft, dann kam mir saure Flüssigkeit die Speiseröhre hoch und ein entsetztes Schütteln überkam meinen Körper, um die gewonnene Erkenntnis gleich wieder auszustoßen.

Sie breiteten sich aus und ich war unfähig, etwas zu tun. Sie stellten sich in Reihen vor die Mauern. Sie versperrten den Eingang. Nicolas, der sich unter mir auf dem Boden befand und sich mit seiner Armee genähert hatte, hatte sein Schwert gezogen. Als er aber begriff war auch er unfähig, einen Befehl zu geben.

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