Kapitel 12

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Kapitel 12
„Aufgewacht, sonst kommst du noch zu spät zum Frühstück!“ Er rührte sich nicht. Jemand kitzelte ihn. Er schreckte hoch: „Wie? Was?“ Dann fiel sein Blick auf den hämisch grinsenden Henry und er schnaubte. „Das war nicht nett!“ „Wusstest du eigentlich schon, dass er sehr kitzelig ist?“, fragte er den sich vor Lachen kugelnden Caleb. „Nein, aber es scheint mir ein guter Wecker zu sein! Hahaha!!!“ Er fing wieder an zu lachen und Jack sah ihn finster an. „Es erstaunt mich, dass du trotz des kommendem immer noch Humor übrig hast!“ Henry sah neugierig zwischen den beiden hin und her, doch Caleb schien Jack nicht mehr beachtsam zu finden.
„Wusstest du eigentlich schon, …“, sagte er kühl zu Henry gewannt. „…dass Cal keinen Schutz in sich hat, der ihn vor angreifenden Kitzeleien schützt?“ Caleb verstummte und Henry sah ihn fragend an. Jacks Gesicht grinste hinterhältig. Caleb bekam es mit der Angst zu tun, während Henry ihn fragend ansah. Jack rannte zu Caleb und kitzelte ihn an Hals und Bauch. Er kreischte und lachte. Keuchend rief er: „Aufhören!!!! Hahaha! Aufhö…hahahaha!...-ren!!!! Henry! Hahaha! Henry! Hilf hahahahah!!!!!! mir!!!!!“ Henry rührte sich nicht, sondern verkniff sich ein Lachen. Jack ließ von Caleb ab, der jetzt nach Luft schnappte und sich an Hals und Bauch griff.
Angezogen und wach gingen sie zum Essen. Henry sah vergnügt aus, er wurde auch schließlich nicht von einer irren, verrückten Kitzel maschine angegriffen. Nach dem Frühstück gingen sie zu Kräuterkunde und Jack freute sich, seinen Vater wiederzusehen. Er lächelte seinem Sohn kurz zu und begann dann mit dem Unterricht. Sie sollten Alraunen umpflanzen. Doch die Alraunen kreischten so laut, dass Jack nach Kräuterkunde trotz der Ohrenschützer Ohrenschmerzen hatte. Auf dem Gang sah er Albus. „Al! Warte mal!“ Al drehte sich kurz um und starrte ihn wie einen fremden an. Jack kam zu ihm gerannt und blieb neben ihm stehen. Albus sagte nichts. 
Er starrte Jack weiterhin ein wenig kalt an, was Jack beunruhigte und er sich zu einem Lächeln zwang: „Hey, wegen der Karte… Hier!“ Er hielt sie ihm hin. Albus nahm, sie, während er seine Augen weiterhin auf ihn richtete. Dann murmelte er etwas Unvollständiges und ging davon, ohne ein weiteres Wort an ihn zu verschwenden. Jack blieb wie angewurzelt stehen. Was war los mit ihm? Hatte Jack etwas Falsches gemacht? War Albus sauer auf ihn? Er wusste es nicht und so ging er verschreckt zurück in den Gemeinschaftsraum. Komischerweise waren nur vereinzelt Schüler dort. Auch auf den Gängen vorhin waren keine Schüler gewesen, wie er bemerkte. Merkwürdig. Und dann wusste er es. Verzweifelt rannte er sofort aus dem Gemeinschaftsraum und lief und stolperte die vielen Treppen herunter. 
Es war immer noch Unterricht! Er hatte bereits eine viertel Stunde verpasst! Gott sei Dank hatte er Flugstunde und Madame Hooch würde vielleicht ein wenig nachsichtig sein. Doch auf der Übungswiese war niemand! Alle waren sie weg. Fort. Wo waren sie? Er konnte jetzt nicht mehr an der Stunde teilnehmen und so ging er Trübsal blasend zurück in den Gemeinschaftsraum. 

Was hatte er getan? Jack würde jetzt bestimmt nicht mehr mit ihm reden! Albus fühlte sich komisch. Zum einen Teil wollte er unbedingt zurück zu Jack und sich für sein Verhalten entschuldigen, aber zum anderen Teil wollte er Jack nicht wiedersehen. Er wusste nicht warum. Was wollte er von Jack? Er nützte ihm nichts! Er war sein Freund, er durfte sich nicht noch mal mit ihm streiten! Was war er doch für ein Dummkopf! Er kann dir nicht helfen: er kann nicht so gut fliegen wie ich, er hat keine Legende als Vater und er kann kein Parsel! Sie lagen in einer völlig anderen Liga!
Hallo? Hast du sie noch alle? Werde endlich vernünftig und lerne, dich gegenüber anderen nett zu verhalten! Sei ein braver Junge. „Potter? Potter? Hör verdammt noch mal auf zu träumen!“, sagte eine kalte Stimme neben ihm und er erschrak und zuckte fürchterlich zusammen. Jonny Cole sah wütend auf ihn herab: „Entweder du trainierst jetzt mit uns, oder du kannst gehen! Wir brauchen keine Schlafmützen in unserem Quidditch-Team!“ „Entschuldigung!“, sagte Albus schnell. 
Es gefiel ihm nicht, so wie Cole mit ihm sprach. Doch wiederwillig bestieg er seinen Komet 62 und flog davon. Die anderen 5 flogen bereits umher und warteten nur noch darauf, dass ihr Kapitän den Besen bestieg. Das tat Cole, Kapitän der Mannschaft dann auch. Sie nahmen ihre übliche Formation ein und warteten auf das Zeichen, zu spielen zu beginnen. Die Klatscher und der Schnatz waren längst raus gelassen worden. Cole hielt den Quaffel in der Hand. Er flog zu ihnen hinauf. 
Cole war Hüter und hielt nach Albus‘ Meinung nach fast alle Tore. Cole war in der 7. Klasse. Jägerinnen waren Albus und Maisie Cavans und Layla Millington aus der 5. Treiber waren Will Bravekon aus der 6. Und Aaron Harley aus der 4., ein unheimlich grimmig aussehender Typ mit hellblondem Haar. Und Sucherin war…Alice Pottmore aus der 6. Cole rief: „Und los!“ Er warf den Quaffel hoch und flog schnell zum Tor. Aaron und Will hielten ihre Schläger bereit und jagten bereits den Klatschern hinterher. Alice jagte mit ihrem Nimbus 2004 schon umher, auf der Suche nach etwas Glitzerndem. Layla hatte den Quaffel und raste bereits auf Cole zu, der sich bereit machte. Sie traf nicht, denn Cole werte ab.  Er flog ihnen hinterher, in der Hoffnung, den Quaffel zu bekommen und ein Tor zu erzielen. 

„Wo seid ihr gewesen???“, fragte er Henry, direkt als er sie im Gemeinschaftsraum gesehen hatte. Henry erwiderte: „Wo bist DU gewesen?“ „Ich musste noch die Ka-….die Ka… ähm… etwas zu meinem Freund bringen und ich habe völlig vergessen, das der Unterricht weitergeht. Dann bin ich eine viertel Stunde später runter gekommen und ihr wart nicht zu sehen! Also, wo wart ihr?“ Henry machte eine beklommene Miene. „Wir..äh… Madame Hooch…hat… ihn verschoben…den Termin…“ mehr brachte er nicht raus. Jack starrt ihn an, dann schrie er: „WAAAAS????? DEN TERMIN VERSCHOBEN????? ABER ER SOLLTE DOCH ERST NÄCHSTE WOCHE SEIN!!!!!“ 
Henry zuckte zusammen und der ganze Gemeinschaftsraum war totenstill geworden. Alle starrten sie an. Madame Hooch hatte ihnen letzte Woche mitgeteilt, dass sie in zwei Wochen ihren ersten Ausflug machen würden. Jetzt hatte sie ihn doch verschoben. Jack hatte sich mehr als alle anderen auf diesen Tag gefreut! Normalerweise blieben die Schüler während des Fliegens nur ein paar Meter über dem Boden. Bei einem Ausflug flogen sie in der Stunde weit weg vom Boden und flogen in unterschiedlichen Geschwindigkeiten über den See und über Berge und dann würden sie Pausen auf der Wiese machen. Jeder hatte einen Rucksack dabei und sie würden ein kleines Picknick machen. So jedenfalls hatte Madame Hooch es ihnen erzählt. 
Einige Zeit standen sie sich gegenüber. Der Gemeinschaftsraum war ihr Publikum geworden. Jack wich Henrys mitleidigem Blick aus. „Weißt du, Jack, so Doll war es nicht. Eigentlich sogar…“ „Ach nein? Total langweilig, ja? Super! Dann hab ich ja nichts verpasst, also, was soll denn noch die mitleidige Miene?“ Das Publikum machte ihn wahnsinnig, so wie sie ihn anstarrten. „Was gibt es hier zu glotzen? Guckt gefälligst woanders hin!“, schnauzte Jack die anderen an, da er es nicht mehr aushielt. Blitzschnell wandten sie sich wieder um und beachteten sie nicht mehr. Jack ging schnellen Schrittes aus dem Gemeinschaftsraum. 
Henry wollte ihm folgen, blieb dann aber stehen und sah ihm nach. Sobald er den Gemeinschaftsraum hinter sich gelassen hatte, rannte er in Gänge, in die nicht so oft jemand reinkam. Er wünschte, er hätte die Karte, dann könnte er sehen, wo Sahra war. Oh verdammt! Sie hatten jetzt die dritte und letzte Stunde Verwandlung und wenn er sich nicht beeilte, würde er zu spät kommen! Er rannte zurück zum Gemeinschaftsraum. Er hatte noch 5 Minuten bis zum Anfang der Stunde! Hastig stopfte er seine Bücher und Hefter in die Tasche und rannte los. Der Gemeinschaftsraum war leer. Alle waren sie auf dem Weg zu ihren Räumen.
Er rannte in zwei Minuten würde der Unterricht beginnen. In einer Minute…. Er war schon in dem Stockwerk und rannte jetzt auf den Gang zu. 30 Sekunden… er blieb vor dem Klassenzimmer stehen und keuchte, dann öffnete er die Tür. Professor McGonigall saß als Katze auf dem Pult und überblickte alle schreibenden Schüler.  Die Katze wurde zu Professor McGonigall, als sie Jack durch die Tür gehen sah. Verwirrt sah er auf seine Uhr. Die Stunde4 fing erst in 15 Sekunden an! „Prof, ich bin pünktlich!“, sagte er nicht ganz überzeugt. „Ich denke nicht. 
Der Unterricht hat vor einer Minute begonnen! Wir sind bereits mittendrin beim abschreiben.“ Sie deutete auf die Tafel: „Beeilen sie sich, Longbottom, sonst werden sie alles nach der Stunde zu ende abschreiben müssen!“ Jack schaute vorbei an Prof McGonigall zur Tafel. Die ganze Tafel war mit einem klein geschriebenen Text übersät, der sich über alle Tafelseiten erstreckte. Hoffnungslos ging er zu seinem Platz: „Dann fang ich ja lieber mal an…“ Nach der Stunde legte er sich auf die Wiese und starrte in den blauen Himmel. Jemand setzte sich zu ihm. Es war Caleb. „Hey, wie geht es dir?“ Freundlich lächelte er Jack an und legte sich dann ebenfalls ins grüne Gras. Na toll. Jetzt würde Caleb auch noch über den Ausflug reden, doch er irrte sich. „Sie bitte nicht so zu Henry, eigentlich wollte er dir etwas anderes mitteilen!“ Jack guckte ihn jetzt von der Seite an. 
Caleb starrte in den Himmel, ein wenig sehnsüchtig sogar. „Und was bitte schön?“ „Er wollte dir eigentlich mitteilen, dass er in die Gryffindor-Mannschaft aufgenommen wurde.“ Jack setzte sich auf: „Echt?“ Verblüfft sah er ihn an. Den Ausflug hatte er total vergessen. Caleb nickte und sah ihn jetzt auch an. „Und in einem Monaten ist das erste Quidditch-Spiel.“ „Und als was spielt er?“ Erst begriff Caleb nicht, was Jack meinte, dann sagte er: „Er ist Treiber!“ „Cool!“ Caleb grinste. Jack grinste ebenfalls.

19 years later (Harry-Potter-Fortsetzung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt