Kapitel 6

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Kapitel 6
Er lächelte triumphierend und guckte in die Runde. „Hey, Potter, bist du vorher schon mal geflogen?“ Das Stimmengewirr drosch auf ihn ein. Albus fühlte sich wohl darin. Zwei Mädchen versuchten, sich einen Weg durch die Herumstehenden zu bahnen. Die Leute in den Portraits hielten sich die Ohren zu, doch viele der Leute in den Portraits johlten und klatschten begeistert in seine Richtung. Albus grinste. „Darf ich mal? Los, macht Platz! Haut ab“, erklang da plötzliche eine Jungenstimme und ein großer, angsteinflößender Junge trat zu ihm. „Hallo, Neuling. Ich bin Jonny. Jonny Cole. Ich bin der Kapitän der Slytherin-Mannschaft. Falls du auf das schwarze Brett geguckt hast, wir brauchen einen neuen Jäger.“ Albus Herz hüpfte wie wild in seiner Brust umher. Ja. Ja. Sucher! Er würde Sucher werden! „Willst du den Job übernehmen?“ „Jaaaaaaa!“, sagte er und rastete aus, doch dann hielt er blitzschnell den Mund und machte eine so ernste Miene, als würde er gleich einem Basilisken gegenüber treten. Er durfte sich jetzt bloß nicht blamieren. Albus räusperte sich und sagte dann: „Ähm…ich denke das sollte sich einrichten lassen.“ Er guckte weiterhin wie ein Soldat zu Jonny, der keinerlei Rührung preisgab. „Gut“, sagte Jonny dann mit tiefer Stimme. „Ich erwartete dich und die anderen aus dem Slytherin-Team heute Abend um kurz nach drei auf dem Quidditch-Feld. Besen gibt es da auch, also mach dir mal keinen Kopf.“ Und ohne ein weiteres Wort an Albus zu verlieren, verließ Jonny den Gemeinschaftsraum. Albus verzog sein Gesicht zu einem Lächeln. Dann machte er sich schnell auf zur nächsten Stunde: Kräuterkunde bei Prof. Longbottom. „Hey, kommst du mit, sonst kriegen wir Ärger, weil wir zu spät sind“, sagte eine Stimme neben ihm. Albus drehte sich zur Seite und sah da den Jungen, den er vom Zug kannte. Er hatte hellblondes Haar, das nach hinten gegellt war. Sein Gesicht sah arrogant aus und er hatte ein spitzes Kinn. „Hi, ich bin Malfoy. Scorpius Malfoy .“

Es war mittlerweile Winter, die Weihnachtsferien würden in 3 Tagen beginnen und Jack freute sich schon richtig auf Weihnachten. Das Quidditchspiel hatte vor drei Monaten stattgefunden: Hufflepuff gegen Ravenclaw. Keine Frage dass der Gewinner Ravenclaw war. Er schrieb die letzte Zeile fertig, legte die Schreibfeder auf den Tisch und knickte das Blatt einmal in der Mitte, ehe er es in den Umschlag legte, den fast fertigen Brief schloss und die Worte: An Mum auf die Vorderseite schrieb. Dann öffnete er Freyas Käfig, band ihr den Brief ans Bein und schickte sie mit einem kurzen Streicheln in den Himmel hoch, in Richtung zuhause. Er sah seiner kleinen Eule nach, bis sie zu einem gefiederten Punkt wurde. Er stieg aus dem Portrait. Seine Mitbewohner Henry, Justin und Caleb kamen ihm entgegen. Er winkte ihnen kurz nach, dann ging er zum Ausgang nach draußen und überquerte den schönen Weg, der draußen war und ging gelassen auf die Wiese, die nun mit Schnee bedeckt war. Er zog sich den Schal enger um den Hals und ging zu einem Baum, um sich dort nieder zu lassen. Dort saß er schon, wartend und in ein Buch vertieft. „H-hi, Al.“ Der Junge hob den Kopf und lächelt: „Hi, Jack. Komm, setz dich.“ Jack setzte sich neben Albus und fragte: „Was genau liest du da eigentlich?“ Albus steckte das Lesezeichen in die Buchseite und legte es neben sich. „Ach, nur so ein Buch, das ich aus der Bibliothek habe. Es handelt sich um interessante und praktische Zauber.“ Er grinste und zitterte kurz. „Ist dir kalt?“, fragte Jack. Albus schüttelte den Kopf. Dann sah er auf und blickte auf einen Fleck auf dem Hügel. Eine Gestalt bewegte sich auf sie zu. Schnee bedeckte ihren Schal und ihren Umhang. Das Mädchen hatte hellbraunes, langes Haar, das ihr bis zur Brust reichte. Ein paar Haare neben ihrem Gesicht waren mit einer Haarklammer weggesteckt worden und ihr blasses Gesicht hatte blaue Augen. Sie blieb vor den beiden Jungs zögernd stehen und blickte zu ihnen hinunter: „Ka…kann ich… mich zu euch setzten?“ Ihre zögernde Stimme war hell. Sie war sehr schüchtern und etwas zurückziehend. Albus murmelte: „Klar.“ Warum ging sie zu ihnen? Sie kannte die beiden doch gar nicht. Sie wurde kurz rot, murmelte dann etwas Unverständliches und setzte sich zögernd neben Albus. „Hallo“, sagte sie zögernd. „Ich bin Lacey. Lacey Prior. Freut mich wirklich sehr. Darf ich fragen, wer ihr seit?“ Jack fing an: „Hi Lacey, ich bin Jack Longbottom.“ „Unterrichtet dein Vater hier an der Schule?“, fragte sie. „Ja, mein Vater unterrichtet hier Kräuterkunde.“ „Ah, ja…und wer bist du?“ Lacey wandte sich zu Albus. „Oh. Ich bin Albus Severus Potter. Aber du kannst mich auch Al nennen.“ Dann fügte er laut hinzu: „Mein Vater unterrichtet übrigens auch hier. Sein Fach ist Verteidigung gegen die dunklen Künste.“ Sie sah hingerissen aus: „Potter? Dein Vater ist eine Legende! Äh…Schön, dich…kennen zu lernen. Sie wagte einen kurzen Blick zu Albus, ehe sie ihren Blick auf den Schnee heftete, so als würde da gerade eine ausgelassene Schlacht toben. Moment mal. Sie war doch nicht etwa…in Albus verknallt??? Oder? Schnell zerfetzte Jack diesen Gedanken und versuchte, ein Gespräch anzufangen. 

Er hatte ihr einen Auftrag gegeben. Er hatte ihr einen klaren Befehl gegeben. Ohne sie und ihn währe der Meister hoffnungslos verloren. Stolz war sie. Sie beide würden belohnt werden. Aber dennoch…ein anderes Hogwarts…sie mochte Minerva McGonigall. Sie eilte weiter die Korridore entlang, vorbei an den vielen steinernen Ständern, in denen Feuer flackerte. Sie ging weiter. Draußen schneite es. Sie war dankbar für die Wärme, die ihr der Umhang verlieh, denn hier unten im Schloss war es nicht gerade warm. Sie würde ihrem Herren nun zum zweiten Mal begegnen. Ihr Herr hatte ihr gegenüber letztes Mal Ziel und Plan bekannt gegeben. Nun würde er ihr seinen zweiten Diener vorstellen. Und dann, würden sie den Plan in die Tat umsetzen. Sie war nun am Klo der maulenden Myrte angelangt. Sie horchte, hörte aber nichts. Erleichtert ging sie rein. Doch dann hörte sie widerwillig eine hohe, arrogante Stimme im Rücken: „Oh! Besuch! Was genau führt dich hierhin?“ Na toll. Sie brauchte sich nicht umzudrehen, um zu wissen, wer da noch im Raum war. Sie drehte sich um, und sah zur maulenden Myrte hoch, die vor dem Fenster in der Luft saß. Interessiert hob sie die Augenbrauen und sah sie an. „Oh, eine aus Slytherin! Uhhhhhhh! Was willst du hier?“ Sie zögerte. Sie musste sich schleunigst etwas einfallen lassen, und sagte dann so nett es ging: „Ich wollte baden. Im Vertrauensschülerbad. Doch dann kam kein Wasser aus den Hähnen. Würdest du bitte das Bad überprüfen?“ Myrte schnaubte verächtlich: „Ich bin kein herumkommandiertes Mädchen!“ Und maulend und weinend flog Myrte aus dem Klo. Grinsend stellte sie sich vor das Waschbecken und sprach auf Parsel. Wie beim letzten Mal veränderte sich das Waschbecken und gab die Sicht ins Dunkle frei. Mit einem Hüpfer war sie auch schon in der unangenehmen Röhre und fühlte, wie ihr Umhang aufriss. Sie fiel aus der Röhre auf den Boden und richtete sich stöhnend auf. Dann zückte sie ihren Zauberstab und richtete ihn auf ihren Umhang: „Reparo.“ Die Risse verschwanden und der Umhang war wieder wie neu. Zufrieden ging sie weiter und blieb kurz vor der Tür mit den Schlangen drauf stehen. Sie murmelte etwas auf Parsel und mit einem Ruck glitt die Tür auf. Sie schritt auf den Kopf zu. Zwei Kapuzengestalten traten aus dem Schatten hervor und gingen auf sie zu. „Schön, dass du wieder hier bist. Ich will dir nun unseren zweiten Gast vorstellen.“ Und nachdem sie sich vorgestellt hatten, ging das Gespräch weiter. „Mein Plan wird aufgehen…mit eurer Hilfe. Dieser törichte Typ…Voldemort. Ja, sein Plan und alles waren gut, doch seine Horkruxe versteckte er viel zu leichtfertig. Er hat alles vermasselt. Wir werden es besser machen.“

19 years later (Harry-Potter-Fortsetzung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt