Kapitel 21

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Kapitel 21
Mit Schrecken sahen sie Alice Pottmore, die mit dem Zauberstab auf sie gerichtet auf sie zuschritt. „Dann geht man mal wieder in die Kammer des Schreckens und trifft auf drei dumme Kinder. Sagt mir, wieso ihr hier her gekommen seid.“ Doch sie wartete nicht auf eine Antwort, sondern stieß Jack in das Loch. Er schrie. Dann knallte r mit dem Kopf hart gegen die Röhre und fühlte etwas Warmes seinen Kopf runter fließen. Er fühlte den Schmerz und hätte fast das Bewusstsein verloren. Jemand schrie seinen Namen. Er wusste nicht mehr, wo oben und wo unten war, nur noch, dass sein Freund recht gehabt hatte. Was würde er denken, wenn er nie mehr erscheinen würde. Er hätte auf Albus hören sollen. 
Sie hätten es einem Lehrer sagen sollen, aber auf diese Idee war er irgendwie nicht gekommen. Er knallte auf den Boden und sah, dass sein Umhang zerfetzt, sein Kopf voll Blut und seine Knie aufgeschlagen waren. Er keuchte, unfähig, den Kopf zu wenden, der ihm höllisch weh tat. Nach einer Weile kamen auch Amy und Grace herunter, die allerdings nur Schürfwunde hatten. Alice kam runter. Sie schien komischerweise überhaupt nicht vergnügt über Jacks Aussehen aus. Sie schien sogar ein wenig traurig, doch da musste sich Jack geirrt haben. Sie trieb sie an, weiter zu gehen, und sie kamen an eine Tür, auf der Schlangen waren. Alice sagte etwas auf Parsel und die Tür öffnete sich. Sie kletterten hinunter, verschreckt und ängstlich und gingen bis zu der großen Statur. Eine Kapuzengestalt trat aus dem Schatten hervor und Alice kniete vor ihr nieder. „Gut gemacht, meine Urenkelin.“ 
Die Kapuzengestalt wendete sich ihnen zu. Nun, bevor ich euch töten werde, würde ich gerne erfahren…“ Er brach ab, ungläubig, als Grace den Zauberstab zückte und rief: „Stupor!“ Mit einem leichten Schlenker seines Zauberstabs wehrte der Fremde den Fluch ab. „DU NICHTSNUTZIGES DUMMES MÄDCHEN!“, schrie er Alice an, die unerschrocken zurückwich. „WIE KONNTEST DU NUR VERGESSEN, SIE ZU ENTWAFFNEN! ACCIO ZAUBERSTAB, ACCIO ZAUBERSTAB, ACCIO ZAUBERSTAB“, rief er und die drei Zauberstäbe von Amy, Grace und Jack flogen ihm in die Hand. Er richtete seinen Zauberstab auf Alice und sie zuckte schmerzverzehrt zusammen. Dann richtete er seinen Zauberstab auf die drei Freunde. 
„Wer bist du?“, rief Jack. Sein Kopf pochte schmerzhaft. Der Fremde lächelte. Es war ein kaltes, gruseliges Lächeln, dass Jack die Haare zu bergen stiegen ließ. Dann zog er die Kapuze runter. Ein altes Gesicht war zu sehen. Jack hatte  dieses Gesicht noch nie gesehen. „Ich bin der edle Salazar Slytherin und dies ist meine dumme Urenkelin Alice Slytherin.“ „Also hast du dir den Namen Pottmore nur ausgedacht!“ „Natürlich!“, zischte Slytherin. „Wie sonst wäre sie auch unauffällig geblieben.“ „Also ist sie diejenige, die alles gemacht hat!“ „Nein, das meiste hab ich getan, aber die anderen haben geholfen und alles so gut wie nur möglich vertuscht.“ „Die anderen?“, fragte Jack verstört. „Ja, ich hatte zwei, Alice und Prof. Mintallon.“
„Ja, das überrascht mich nicht. Aber wie habt ihr einzelne Leute gequält?“ Slytherin lachte hämisch: „Ja, das war in der Tat sehr lustig! Ich habe ein Wetinkel benutzt, eines, dass schon seit geraumer Zeit von meinen Nachkommen gehütet und geheim gehalten wird.“ „Aber damit kann man sich nicht aussuchen, wen!“ „Doch, kann man, du dummer Junge!“ Und dann fiel Jack ein, dass er von dem Kapitel den letzten Abschnitt nicht gelesen hatte! Er musste noch mehr Zeit gewinnen, währenddessen er sich etwas einfallen lassen konnte. Anscheinend hatte Amy angebissen, denn sie sagte: „Und Prof. McGonigall?“ Ein Zauberspruch, den ich selbst erfunden habe, und den man nur mithilfe eines Zaubertranks, den ich ebenfalls erfand, rückgängig gemacht werden kann!“ „Und wo ist dieser aufbewahrte Trank?“ „Halt den Mund, Mädchen! 
Sei still und lebe deine letzten Momente!“ Er hob den Zauberstab und Entsetzten packte Jack. Er würde sterben, nie mehr in den wunderschönen geheimen Raum gehen, nie mehr Johanna und Albus sehen, nie wieder seine Eltern sehen, nie wieder den Zauberstab heben… Er stellte sich vor, wie Al, seine Eltern, Cousins, Cousinen und Johanna nach seinem Tod handeln würden. In Tränen ausbrechen, oder sagen, dass es seine Schuld war, dass er starb. „Avada…“, rief Slytherin. 
„Nein!“, schrie Alice. „Expelliarmus!“, schrie sie und richtete ihren Zauberstab auf ihren Onkel. Slytherins Zauberstab flog ihm aus der Hand und er sah überrascht und wutverzehrt Alice an. „WIE KANNST DU ES WAGEN, DEINEN ZAUBERSTAB GEGEN MICH ZU RICHTEN?“ Alice zeigte keine Angst. Sie blickte ihn finster an. Er beneidete sie um diesen Mut, den er Slytherin gegenüber nie hätte auftreiben können. Alice warf Jack, Amy und Grace ihre Zauberstäbe zu, während sie ihren weiterhin auf Slytherin richtete. Verblüfft über diese überraschende Wende des Geschehens hoben sie ihre Zauberstäbe auf. „Was ist hier los?“, rief eine bekannte Stimme hinter ihnen. Sie schauten sich zu Eingang um, an dem Albus stand. 
„Al!“, rief Amy erleichtert. Albus ging auf Alice und Slytherin zu, den Zauberstab gegen sie haltend. Slytherin lächelte: „Da ist ja mein dritter Gehilfe! Hallo, Potter.“ „Dritter Gehilfe?“, sagte Grace fragend. „Avada Kedavra!“, rief Albus und ein grüner Blitz traf Alice und sie sank leblos auf den Boden. Während der Blitz sie getroffen hatte, hatte Jack die Worte: „ein Freund“ von ihrer traurigen Stimme gehört. Albus Miene war ungerührt. Es schien ihm egal zu sein. „NEIN!“, schrie Amy entsetzt. Albus wandte sich ihnen zu, gnadenlos und ohne jegliches Mitgefühl. Jack hörte Amys Schluchzer. „Sie ist tot!“, flüsterte Grace heiser und ungläubig. Nun verstand Jack. Alice hatte nie das gewollt, dass Slytherin ihr auf befohlen hatte, doch sie hatte sich als seine Gehilfin getarnt, um sie alle zu beschützen.
Und weil sie ihre Rolle gut spielen wollte, hatte sie nie wirklich Freunde gehabt. „Was hast du getan?“, schrie Amy Albus wütend an, der sie nicht beachtete. Sein bester Freund hatte dies getan. Er war nicht mehr wieder zu erkennen, denn Jack kannte nur den netten, lieben Albus, der mit ihm durch die Gänge streifte und lachte… Dies hier vor ihm war nicht der Albus, den er kannte. Für einen Moment lang dachte Jack, Albus wäre von dem Imperius-Fluch getroffen worden, doch er wusste tief in sich, dass das nicht stimmte. Wut übermannte ihn. Wie konnte er das nur tun, ohne jegliche Regung. Er hatte immer geglaubt, Albus würde ihn mögen, ihn als Freund bezeichnen, dabei hatte er ihn immer hintergangen. 
„Warum, Al? Warum?“, fragte Jack leise. Auch ihm schenkte Albus keinerlei Beachtung. „Erledige sie!“, verlangte Slytherin und lachte kalt. Albus richtete seinen Zauberstab zuerst auf Jack. „Expelliarmus!“, rief eine zitternde Mädchenstimme hinter ihnen. Sie drehten sich wieder um. Das tränenverschmierte Gesicht von Lacey sah zu Albus herüber. Er starrte sie an. Er sah wütend aus. Lacey weinte. Sie zitterte am ganzen Körper. „Al, bitte, hör auf!“, sagte sie leise und mit flehentlicher Stimme. Albus wandte sich an Slytherin. „Kommt, Meister, wir gehen!“Die beiden rannten davon durch eine kleine Tür, die sie hinter sich wieder verschlossen. Lacey brach schluchzend auf dem Boden zusammen, das Gesicht hatte sie in den Händen vergraben. Amy legte einen Arm um sie. 
Jack ging zu Alice regloser Gestalt hin, auf deren Wange eine Träne glitzerte. Grace ging zu Jack und starrte traurig auf Alice hinab. Grace wischte Alices Träne weg, dann schloss sie ihre Augen: „Jetzt schlaft sie nur.“ „Sie war sehr tapfer“, brachte Jack hervor. „Wie sollen wir Alice hochtragen?“, fragte Amy. „Ihr nehmt jeweils einen Arm und ich und ich und Grace ein Bein“, schlug Jack vor. Sie stimmten zu und so nahmen Amy und Lacey jeweils einen Arm. Sie zuckten bei der Berührung von Alices Hand zusammen, ließen sie jedoch nicht mehr los. Grace packte Alices linken Fuß, doch Jack packte den rechten nicht. „Vielleicht ist der Trank hier.“ „Welcher Trank?“, fragte Lacey mit roten Augen. „Der Trank, der Prof. 
McGonigall heilen kann.“ Und ehe ihn jemand zurückhalten konnte, rannte er zu der Röhre, aus der Slytherin gekommen war. Sie führte ihn eine Weile gerade aus, dann stieß er auf eine Gabelung. Ein Weg führte nach links, der andere weiter gerade aus. Er entschied sich für die rechte Röhre, die ihn bis zu einem Gitter führte. Dahinter sah er nur Dunkles. „Lumos sagte er und hielt seinen Zauberstab so weit wie nur möglich in den Raum hinein. Der Raum war recht groß und da stand ein langes Regal, auf dem viele Zaubertrankgemische standen, Sie waren alle beschriftet, doch es war trotz seines Lichts nicht hell genug, damit er die Beschriftung hätte lesen können. Er rannte zurück. „Amy! Du musst sofort mal mitkommen!“ Verdutzt rannte Amy hinter Jack her. „Wir müssen das Gitter sprengen!“
Amy überlegte einen Augenblick, dann trat zurück und sagte: „Expulso!“ Das Gitter wurde weggesprengt und Jack rannte in den Raum, mit erhobenem Zauberstab, damit er die Schriften lesen konnte. Dann fand er es und steckte sich die kleine Flasche in die Tasche. Nach einer Weile flogen sie aus dem Klo der maulenden Myrte heraus und trugen Alices leblosen Körper zum Lehrerzimmer. Sie klopften an. Prof. Potter machte ihnen auf. Er schrie auf als er die zerfetzten Umhänge, die aufgeschürften Knie, die Leiche und den blutigen Kopf von Jack sah. Offenbar waren die Lehrer wieder zurück gekommen. Nun kamen auch die anderen Lehrer und schrien beim Anblick der Leiche auf. An Laceys Wangen kullerten immer noch dicke Tränen herunter. „Was ist passiert?“, fragte Prof. Flitwick geschockt.
„Nicht so schnell, Professor Flitwick, lasst sie doch erst mal herein!“, sagte Prof. Slughorn. Sie gingen herein.
„Sie drei“, sagte Prof. Slughorn und deutete auf Lacey, Amy und Grace. „erzählen uns alles. Prof. Longbottom, bringen sie ihren Sohn in den Krankenflügel.“ Jack ließ ein Bein los und sofort packte es Grace, während Jack seinem Vater in den Krankenflügel folgte. Schweigend gingen sie in den Krankenflügel und Neville legte den Arm um seinen Sohn. Jacks Kehle war so trocken wie eine Wüste. Seine Beine fühlten sich bei jedem Schritt, wie als würde er eine schwere Last tragen, sodass er immer leicht einknickte. Er wollte sich auch nicht ausmalen, ob die Lehrer nun eher abweisend auf ihre Erklärungen reagieren würden oder ob sie ihnen alles glauben würden und mittleidig dastehen würden.
Er fragte sich, wie die anderen sich fühlten, denn er fühlte momentan nur die Anstrengung, zu gehen und den heftigen Drang, sich selbst die Schuld für Alice Tod zu geben. Und dennoch…und dennoch war es Albus, sein eigentlicher bester Freund, dem Jack egal war.

19 years later (Harry-Potter-Fortsetzung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt