Kapitel 20

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Kapitel 20
Die Turmuhr schlug 0 Uhr. Jack machte große Augen. Die Schmetterlinge entfalteten ihre Flügel und hoben ab in die Luft. Sie hatten ein bezaubernd schönes Muster auf den Flügeln und waren ein klein wenig größer als normale Schmetterlinge. Die Grashüpfer hüpften im Gras umher und die Grillen und die Vögel sangen zusammen eine so atemberaubend schöne Melodie, dass die Orchester zuhause dagegen zu üblen Spielern wurden. Es sangen viele Vogelarten und die Grillen waren unterschiedlich Laut. Und dann kam das allerschönste: Die Blumen öffneten sich. Sie waren alle so unterschiedlich und der Raum wurde so farbenfroh, dass man nun wirklich das Gefühl hatte zu schlafen. Die Blumen waren riesig. Es gab Lilien, Rosen, Tulpen, Narzissen, Primel, Maiglöckchen, immer grün und noch so viele andere, alle größer als normal und farbenfroh. 
Aus ihren Blüten stiegen richtig schöne Glühwürmer, die in der Luft um sie her tanzten und sich zu Ketten formten, die in der Luft um her schwirrten. Es war einfach alles magisch und schön. „Wie lange hält das alles an?“, fragte er Johanna. „Bis 6 Uhr morgens. Wunderschön, nicht?“ „Ja, das ist es.“ Nach einer Weile fragte Jack: „Gehen wir ein bisschen?“ „Gern!“, sagte sie strahlend. Schweigend gingen sie den Weg entlang, vorbei an einem Teich, auf dem Seerosen tanzten und Frösche, die von hier nach da sprangen. Ein Patronus, der die Gestalt eines Adlers hatte, flog an ihnen vorbei. „Also hat Rowena Ravenclaw diesen Raum geschaffen?“ „Ja.“ Sie gingen am Teich vorbei. Zögernd näherte sich Jacks Hand der von Johanna. Dann faste er Mut und nahm sie. Johanna blieb stehen. Jack auch. Aus den Augenwinkeln konnte er sehen, wie sie rot anlief. Sie drehte sich zu ihm um, während ihre Hände sich nicht lösten. Sie schaute ihm direkt ins Gesicht. 
„Danke, dass du heute gekommen bist, Jack… Allein wäre es niemals so schön gewesen. Gerade flog ein Schmetterling auf Johannas Arm und ließ sich kurz nieder. Johannas Gesicht kam dem seinen ganz nah, dann schloss er die Augen und… küsste sie. Die Turmuhr schlug zum dritten Mal. Nach einer sehr langen Zeit lösten sie sich wieder voneinander und Johanna sagte: „Ich muss wieder in meinen Gemeinschaftsraum. „Ich… glaub ich auch.“ Sie standen auf und ihre Wege trennten sich im dritten Korridor, den sie entlang gingen. Im Gemeinschaftsraum spürte Jack, wie in ihm die Müdigkeit hoch stieg und schlief in seinem Schlafsaal sofort ein. 
Am Tage vor den Weihnachtsferien setzte sich Jack wie immer an seinen Tisch und wartete. 
Sein Vater trat vor. Er sah besorgt aus. „Guten Morgen, liebe Schüler. Bevor ihr mit dem Essen beginnt, möchte ich euch etwas Schreckliches mitteilen. In dieser Nacht passierte mit Prof. Mintallon das Gleiche, dass auch mit unserer Schulleiterin geschah. Die zweite, schreckliche Nachricht lautet, dass, wie ihr auch in dem Tagespropheten lesen könnt, zwei Basilisken in Godrics Hollow gesichtet worden sind. Da die Auroren momentan alle Hände voll mit ihren Problemen zu tun haben, wird sich Hogwarts um dieses Problem kümmern. Die Lehrer Prof. Potter, Prof. Flitwick, Prof. Vektor und Prof. Carlson werden versuchen, sie aufzuhalten. Ihr werdet normalen Unterricht bekommen. Ihr könnt euch nach dem Frühstück in die Liste eintragen, die gerne ihre Weihnachtsferien zu Hause verbringen möchten. Wenn ihr nun alles verstanden habt, Guten Appetit!“
Jack hatte keinen Hunger mehr. Zwei Basilisken? Ein erneuter Angriff? Wer sollte dann die Schule führen, während die vielen Lehrer weg waren. Nach dem Frühstück, das keiner so richtig genoss, gingen alle Schüler außer Pottmore, Ted und Regina. Pottmore und Regina hatten anscheinend keine Angst vor dem Geschehen und Ted war bei seinen Großeltern aufgewachsen, doch irgendwie schien er nicht dahin kommen zu können. Wie auch immer, sein Vater würde ihn dazu zwingen, mit nach Hause zu kommen. 
Eine Woche nach den Ferien war alles wieder anders. Prof. Mintallon war wieder normal geworden und sagte, er hätte einen Fluch aufgehalst bekommen, der ihn von hinten getroffen hatte. 
Das brachte alle zum Nachdenken. Warum war Prof. McGonigall dann immer noch unfähig, irgendetwas zu tun. Sie konnten nicht versteinert sin, da Prof. McGonigall die Augen geschlossen hatte und man sie biegen konnte. Gerade saßen Jack, Henry, Caleb und Justin im Gemeinschaftsraum und starrten in die aufzüngelnden, glühenden Flammen, die vor ihren Augen hin und her tanzten, als plötzlich Isabella Jones, ihre Vertrauensschülerin, reinkam. „Ich habe gute Neuigkeiten für euch! Alle Schülerinnen und Schüler wurden aus dem Krankenflügel entlassen. Sie warten in der großen Halle auf uns!“ Einen Moment war es totenstill und man hörte nur wie jemand einen Stift fallen ließ, dann rannten alle zum Portrait und runter in die große Halle. Dort saßen sie. An ihren Tischen und winkten ihnen zu. Evelyn brach in Tränen aus und umarmte Sahra so fest, dass diese von der Bank fiel und mit einem Plumps auf dem Boden aufschlug. 
Daraufhin war Grace aufgestanden, damit ihr nicht das gleiche Schicksal drohte. Amy rannte zu ihr hin und Albus und Jack gingen hinter ihr her zu Grace. Amy schien Grace zu erdrücken und Jack und Albus umarmten sie auch kurz. Amy strahlte: „Schön, dass du wieder da bist, Gracy!“ „Gracy??? Was soll das denn sein?“, fragte Grace zurückweichend. Jack lachte. Amy antwortete grinsend: „Dein neuer Spitzname!“ „Nein, bitte nicht!!!“, rief Grace entsetzt. „Und ich habe mich auf ein Wiedersehen mit euch gefreut!“ „Aber wir freuen uns doch, dich zu sehen, stimmt’s, Al?“ „Klar, Gracy!“, sagte Albus lachend. Zusammen gingen sie auf die Wiese.
Henry ging an ihnen vorbei. Hastig versteckte sich Amy hinter Grace. Als er vorbei gegangen war, kam sie wieder hervor. Ängstlich sah sie Henry nach. „Was ist denn mit dir los?“, fragte Grace neugierig. „Es war gestern. Ich hatte mir in den Weihnachtsferien ein Eis von zu Hause mitgenommen. Und als ich es auf der Wiese gegessen habe, kam Henry und als ich aufstehen wollte um ihm Hallo zu sagen…“, sie brach enttäuscht ab. „…bin ich gestolpert und direkt auf Henry gefallen… Mein Eis landete direkt in seinem Gesicht…“ Albus prustete los und Jack konnte sich kaum noch halten vor lachen. Grace kicherte und sah ihre Freundin hinterhältig an. Dann fragte Jack lachend: „Und was so schlimm daran, ihm jetzt noch Hallo zu sagen?“ Sie wurde rot und murmelte etwas, was klang wie: Trallala. „Gib es zu, Am, du magst ihn!“ Nun murmelte das Tomatenrote Gesicht von Amy besorgt so etwas wie: Nie trallachieren… 

Am 3 Mai war es ein kalter Regentag. Die drei Hauslehrer waren noch immer nicht zurück und Prof. McGonigall erging es auch nicht besser. Wiedermal diskutierten die Amy, Grace, Albus und Jack über diese Person, die die ganzen Angriffe auf sie machte. „Vielleicht ist du-weißt-schon-wer wirklich wieder da“, überlegte Grace. „Zum hundertsten Mal, er ist tot! Er ist noch immer in dieser Schule begraben und die Lehrer haben letztes Mal nachgesehen. Er ist immer noch dort!“, entgegnete Jack verärgert. „Doch! Guck mal, letztens hat du-weißt-schon-wer durch eine Erinnerung angegriffen! Vielleicht hatte er noch eine zweite…Ach, das ist alles fast genauso wie damals in der…ICH HABS!“ Die anderen drehten sich verwundert zu Grace um. „Guckt doch mal, dies ist alles fast genauso wie damals in der Kammer des Schreckens!“ „Ich glaube nicht, dass das…“
„Doch! Es ist so ähnlich! Lasst uns runter in die Kammer gehen!“ Albus schüttelte den Kopf: „Grace, was soll denn in der Kammer deiner Meinung nach sein? Ein Basilisk? Voldemort hat durch eine Erinnerung gehandelt, ja, aber er ist tot, weil alle seine Horkruxe zerstört wurden. Deshalb kann er nicht mehr durch einer seiner Erinnerungen handeln. Sonst wäre er nicht gestorben.“ „Aber wenn uns jemand anderes angegriffen hat, dann…“ „Wer sollte das denn sein? Du-weißt-schon-wer Nummer 2? Gib es auf, Gracy!“ Empört wollte sie antworten, doch Jack kam ihr zuvor: „Ich denke auch, dass wir runter gehen sollten, Al!“ Grace schenkte ihm ein dankendes Lächeln. „Schau doch mal, Al, es gibt immer noch durch geknallte Leute, die Voldemorts Anhänger waren, aber immer noch töten wollen. 
Es könnten viele sein!“ „Und warum sollten sie ausgerechnet in der Kammer des Schreckens sein?“, fragte Albus ungläubig. „ Weil ich vor einem oder zwei Jahren einen Traum hatte! Ich war Alice Pottmore, und ich bin in das Klo der maulenden Myrte gegangen.“ „Das beweist noch lange nicht…“, sagte Albus wütend, doch er wurde wieder unterbrochen: „Außerdem nützt es nichts, hier faul zu warten, bis der nächste Angriff abgefeuert wird. Es kann doch nicht schaden, dort rein zu gehen.“ „Und wie sollen wir wieder raus kommen?“, fragte Albus mürrisch. „Mit Besen natürlich!“, antwortete Amy. „Ohne mich! Ich werde es nicht riskieren, dort zu vergammeln“, sagte er wieder normaler Laune. „Du kommst nicht mit?“, fragt Amy.
Er schüttelte den Kopf und ging. Nach zwei Schritten drehte er sich wieder um und sagte besorgt: „Viel Glück. Und versprecht mir, dass ihr Heil wieder hoch kommt!“ „Versprochen!“, sagte Jack. Und die beiden besten Freunde umarmten sich. Amy flüsterte zu Grace ins Ohr: „Den Mut seines Vaters hat er wohl nicht geerbt, was?“ 
Amy, Grace und Jack stibitzten sich 3 Besen und gingen zum Klo der maulenden Myrte. „Und was jetzt? In dem Buch über Harry Potter stand, dass man an diesem Waschbecken Parsel reden musst…“, sagte Grace. „Ich habe das Buch auch gelesen! Dort standen die Worte in Parsel, die du sagen musst!“ „Genial!“, rief Jack erfreut. Amy konzentrierte sich, schloss die Augen und sagte: „SsszsssZzss SszsszZSs!“ Ein Freudenschrein ertönte, als sich das Waschbecken veränderte. Sie sahen hinab in das riesige Loch. „Gut gemacht! Aber hier endet alles“, sagte eine freudige Stimme hinter ihnen.

19 years later (Harry-Potter-Fortsetzung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt