Es war ein schöner Samstag morgen. Ein leicht gelbes T-Shirt mit schwarzen, hochgekrempelten Baggyjeans eigneten sich dafür, um raus zu gehen und Celeborn zu besuchen. Nach dem frühstücken, wie gefühlt jedes Wochenende, eilte ich zu Hagrid. „Wie immer so früh da.", bemerkte Hagrid es und räumte weiterhin im Haus auf. Glücklich und mit guter Laune ging ich zu dem kleinen Hippogreif. „Morgen, mein Kleiner.", sprach ich mit beruhigender Stimme und gab ihm aus der Hand einen toten Vogel. Er nahm es wie immer dankbar an und nickte, als er sein Essen verschlungen hatte. Ich legte meine Hand auf seine Stirn und er drückte sich dagegen. Celeborn war sehr ungewöhnlich, denn er mochte es gestreichelt und gekrault zu werden. Das wunderte mich immer aufs neue.
„Ich muss noch paar Sachen erledigen. Ich glaube du kriegst das hier alleine hin. Ich vertraue dir.", sagte mir Hagrid Bescheid, verabschiedete sich und ging zurück zur Schule.
Ich alberte etwas mit Celeborn rum und gingen weiter von Zuhause weg. In der Nähe vom Wald jagte er nach kleinen Mäusen und flog über die Kronen der Bäume. Ich lief am See entlang und pflügte ein paar wachsende Blumen hier in der Gegend. Vertieft in meiner Welt schaute ich die bunten, fallenden Blätter zu, die auf dem ruhenden See landeten. Als ich auf schaute, erkannte ich weiter von mir am Uferrand eine menschliche Gestalt. Durch die auffallenden hellen Haaren und dem grünen Oberteil wurde mir sofort klar, wer sich dort befand. „Malfoy?", fragte ich, dennoch war mir nicht klar, dass ich das zu leise gesagt habe. Er merkte, dass ich ihn erkannt habe und so ging er mit lockeren und kleinen Schritten auf mich zu. „Du kannst mir nicht sagen, dass du jedes Wochenende nur deswegen so früh von Tisch gehst. Nur um am See spazieren zu gehen und die Natur bewundern?", kam er zu Wort. Ihm ist es also aufgefallen, dennoch was sollte ihn interessieren was ich tue? „Du hast es bemerkt?", fragte ich und pflückte eine große Blume direkt neben Malfoy. „Ist gerade nicht unauffällig, wenn jemand nach paar Minuten sein Platz verlässt und irgendwo verschwindet. Da kannst du mir nichts vormachen, dass du nichts zu verheimlichen hast." Ich schaute ihn an und sein Blick sah so furchterregend aus. Ich wusste nicht wie ich nach den letzten Begegnungen mit ihm umgehen sollte. So fasste ich jetzt meinen Mut zusammen. „Nichts, was dich anzugehen haben soll.", zischte ich leicht arrogant und drehte mich weg von ihm. „So sprichst du nicht mit mir!", brüllte er genervt und ich hörte große Schritte hinter mir, die den Laub dazu brachte, Geräusche von sich zu geben. Überrascht und gleichzeitig genervt von seinen Worten und noch in dem Tonfall, drehte ich mich um. „Zeig mal etwas Respekt, Schlammblut.", hörte er nicht auf zu meckern. „Was denkst du, wer du bist, dass ich mein Respekt an dir verschwenden soll?" Selbst erstaunt von meiner Offenheit, schaute ich dem Jungen durchgehend in die Augen. Sein Blick wurde ernster und das löste ein Schauer über meinen Körper aus. „Ein Malfoy. Also zeig Respekt. Sonst kannst du was erleben du kleine Ratte." Seine Stimme wurde leiser, dennoch voller ernst und leicht streng. Erstaunt schaute ich ihn an und fragte mich, warum die Malfoys so begehrt werden müssen oder versucht er sich nur so groß und als was besonderes zu zeigen? „Die Winstonly, die ich vor paar Wochen kennen gelernt habe, gefiel mir besser. Sie war so ruhig und schüchtern. Konnte kaum ein Wort aufreißen...", meinte er und trat kleine Schritte vor. Nachdenklich schaute ich zur Seite und spürte, wie dieser Typ mich einschüchterte, wobei ich zu geben müsste, dass es mir gefiel, mit ihm zu reden. Ich bewunderte sein Selbstbewusstsein und seinen starken Ehrgeiz, dennoch zickte er manchmal wie ein kleines Mädchen.
Ich konnte schon leicht seinen warmen Atem in meinem Gesicht spüren, bis Celeborn zur Rettung angeflogen kam. Er landete direkt hinter mir und auch wenn er noch ein Fohlen war, war er fast so groß wie ich. Nach den Wochen ist er auch ein gutes Stück gewachsen. Malfoy erschrak und sprang nach hinten. Celeborn gab schräge Laute von sich, um den Jungen fortzutreiben. Ich erkannte den überraschenden und ängstlichen Blick von Malfoy. Ich drehte mich mit dem Kopf zum kleinen und beruhigte ihn und streichelte seine gefederte Stirn.
„Alles gut Celeborn, er tut dir nichts Böses.", hoffte ich allerdings. „Der hat ein Namen?! Die Dinger sind gefährlich! Deswegen also schleichst du dich so schnell wie möglich nach draußen.", wurde es ihm klar. „Die sind nicht Böse, Malfoy. Du musst nur deinen Respekt zeigen." „Die haben mein Respekt nicht verdient!", zischte er mal wieder. Bevor ich was sagen konnte, rannte Celeborn auf Malfoy zu und stupste ihn auf den Boden. Dann sprang er um und über Malfoy, sodass er wie mit den Boden verknüpft im Laub lag. „Mach deinen Köter von mir weg!", schrie er wütend, während ich dabei lachen musste. Der Anblick gefiel mir sehr und amüsiert schaute ich den niedergeschlagenen Jungen zu , wie er versuchte, den jungen Hippogreif zu entkommen. Nach weiteren paar Minuten kriegte ich Celeborn unter Kontrolle und aufgeregt sprang er zur Seite. Ich gab ihm ein kleines Nagetier und er verspeiste es glücklich. Malfoy stand wütend auf und klopfte Dreck und Blätter von sich. Ich kicherte auf und ging ein Schritt auf ihn zu. Meine Angst, die ich vorhin noch hatte, verlor ich, denn wie wütend und brutal aussendend er auch sein mag, fand ich ihn meiner Meinung nach ziemlich witzig. Ich hob meine Hand und er schaute mich nur verwundert an. Ich musste mich auf Zehenspitzen stellen, da ich zu klein war und nahm paar Blätter aus seinen weißen Haaren raus. In dem Moment sagte niemand was und aus irgendeinem Grund spürte ich die Röte auf meinen Wangen. Malfoy zog eine Augenbraue hoch und da es mir ziemlich unangenehm war, drehte ich mich um und ging zu Celeborn, welcher vom See trank. „Komm, Celeborn. Ich bring dich nach Hause.", meinte ich und wollte fort gehen, ohne nochmal zu Malfoy zu gucken oder mich gar zu verabschieden. „Grace!", rief er mit einer etwas nervösen Stimme. Seine Stimme war anders als sonst. Nicht zu streng oder genervt, auch nicht verführerisch und arrogant. Es war ziemlich locker, doch man hörte diese Nervosität ziemlich deutlich raus. Ich blickte zu ihm und wartete bis er weiter Sprach. Doch er sagte nichts mehr. Als hätte er die Worte verloren, die er aussprechen wollte. Also drehte ich mich wieder um und ging mit einem Lächeln zurück zu Hagrids Garten.Als ich wieder zurück war, überfiel mich eine aufgeregte Hannah. Verwirrt schaute ich sie an und sie zerrte mich in ein Raum. Es war der Raum der Wünsche. Ohne die richtigen Worte zu finden, stand sie vor mir und machte komische Handbewegungen, die ihr dabei helfen sollten, zu Wort zu kommen. Gespannt schaute ich ihr dabei zu und konnte mein Lachen danach nicht mehr verkneifen. „Hannah, was los? Sag schon!", lachte ich. „Grace!!", war das erste, was sie raus brach. „Mehr hast du nicht zu sagen?", versuchte ich ihr auf die Sprünge zu helfen. „Ernest...", brachte sie das zweite Wort raus. „E-E-Er m-mag m-ich.", fuhr sie fort und stotterte ziemlich dabei. „Hannah...", schaute ich sie verblüfft an und wartete auf Erklärung. Wir teilen uns schon soweit ziemlich viel, sind auch enge Freunde geworden, aber von einem Jungen in ihrem Leben, hat sie noch kein Wort gewechselt. Aus Freude, freute sie sich wie ein kleines Kind und konnte selber das Schicksal nicht glauben. „Hannah! Beruhig dich! Erzähl mir lieber, was du mir die ganzen Wochen verheimlicht hast."
Sie holte einmal tief Luft und fuhr fort. „Als du noch nicht bei uns warst, also letztes Jahr, da gefiel mir Ernest schon ziemlich. Er war immer so nett und wir haben uns so gut verstanden. Und in den letzten Wochen haben wir mehr gemacht, hast du ja gemerkt. Aus irgendeinen Zufall, habe ich in der Bibliothek ihn mit Cedric und noch paar Freunden reden hören. Da meinte einer, sag ihr doch was du denkst und fühlst. Cedric meinte, dass er schon gemerkt hat, dass da was läuft, weil wir in letzter Zeit mehr gemacht haben. Ja ich weiß meinen Namen habe ich nicht gehört, aber das passt doch perfekt zusammen, nicht war? Nach wenigen Minuten gesellte ich mich zu denen und bemerkte wie Ernest nervös wurde. Ich fand das so süß. Bitte sag mir nicht, dass ich verrückt bin. Ich bin es nicht! Ich bin nur...", „...verliebt.", beendete ich ihren Satz und sie atmete nochmal tief durch. „Das ist Mega schön und passt perfekt alles zusammen, nur pass auf das du dir nicht zu viel Hoffnung machst. Ich schau mal was ich raus kriege. Und glaub mir, ich mache das so leise, wie eine Maus im dunklem Wald. Verlass dich auf mich." Ich nahm sie in den Arm und zusammen kicherten wir noch. Ich hätte niemals gedacht, dass Hannah sich verliebt hätte, wobei , wenn ich schlauer gewesen wäre und mir die Sachen näher betrachtet hätte, hätte man es leicht erkennen können. Aber was weiß ich schon von Liebe. Hoffen wir mal, dass es nicht nur dummes Gelaber war oder Ernest jemand anderen meinte. Das wünschte ich nicht und die würden optisch und charakterlich zeitlich gut zusammen passen.
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Die gelbe Tulpe ~ HH FF <Draco M. FF>
FanfictionHey, mein Name ist Maddy Grace Winstonly, aber gennant werde ich nur Grace. Mein Leben ist etwas kompliziert und unverständlich, dennoch änderte es sich ruckartig, als ich im vierten Jahr nach Hogwarts geschickt wurde. Ein Alptraum für mich. Doch es...