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In der Schule beschließe ich einfach von dem Gesagten meines Vaters gestern zu erzählen und Jenos Reaktion abzuwarten. Diese besteht aus der Frage:
"Könntest du dir denn was mit mir Vorstellen?", wonach er seinen Kopf ziemlich nah zu meinem dreht.
Ungewollt wandert mein Blick von seinen Augen runter in seine Lippen und ein "Ja" rutscht aus mir raus.
Jenos Blick gleitet ebenfalls auf meine Lippen und bleibt dort haften.
Mutig und mit provozierenden Absichten komme ich dem größeren noch näher als schon zuvor und unsere Lippen streifen sich, woraufhin wir anfangen zu lachen. Komischer Moment.

Nach der Schule gehe ich, wie verabredet, mit zu Jeno. Seine Eltern werden am Abend mit Essen vorbei kommen um mich kennenlernen und zu essen, zum Mittag haben wir uns Ramen gemacht.
Irgendwann, wir sitzen gerade auf einer Couch im Wohnzimmer der Lees, kommt Jeno zurück auf den komischen aber irgendwie auch schönen Moment vorhin in der Schule.
"Also als sich unsere..Lippen vorhin gestreift haben..Das fühlte sich schon gut an", bringt Jeno zögerlich raus. Ich baue Blickkontakt mit meinem, ich muss es zugeben, Crush auf und nicke vorsichtig, fast schon nicht existend.
Langsam, den Blickkontakt nicht unterbrechend, kommt der Ältere mir näher und nimmt schließlich mein Gesicht in seine Hände.
"Darf ich?", fragt er und streicht mir mit seinem Daumen über die Wange.
"Mach schon", sage ich nur ungeduldig, bevor er mich endlich küsst. Überwältigt lösen wir uns wieder und ich atme tief durch.
"Das war-", setze ich zu reden an, doch werde unterbrochen: "Vedammt, ich liebe dich"
"Scheiße, ich auch", antworte ich mit zu seinen passenden Worten.
"Findest du das schlimm?", fragt Jeno und scheint ebenso von unser beider Wortwahl belustigt zu sein.
"Nur wenn du nicht mein fester Freund wirst", sage ich plötzlich mutig, lächel Jeno flirty an und hebe meine Augenbrauen, was ihn kurzzeitig zum Lachen bringt.
"Also willst du mein Freund sein?"
"Aber sowas von"
Auf meine Antwort hin nimmt Jeno zum wiederholten Male mein Gesicht zwischen seine weichen Hände und küsst mich gefühlvoll voller Liebe, welche ich erwiedere. Jetzt habe ich anscheinend einen Freund, den ich mit ganzen Herzen liebe.

Hätten meine Eltern sich nicht getrennt, hätte mein Vater mir nicht die Skifreizeit erlaubt und wäre noch einiges mehr nicht passiert, wären wir uns wahrscheinlich nie näher gekommen, hätten uns nie verliebt. Ich hätte nie bemerkt, wie viel mir meine Mutter eigentlich verboten hat und in Zukunft noch hätte. Wie sie wohl reagiert, wenn ich ihr Jeno als meinen festen Freund vorstelle?
Ich fange an in den Kuss zu lächeln. Ob es wegen den Gadanken an den überforderten Blick meiner kontrollsüchtigen Mutter ist oder weil Jeno seine Hände langsam unter mein Shirt schiebt, lasse ich an dieser Stelle einfach mal aus.

A short story of Ice and LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt