4.Kapitel: Die Prophezeiung

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Wir laufen so schnell wir können, in der Dunkelheit. Nur Michaels Schwert gibt uns die Möglichkeit, etwas zu sehen. Ab und zu stolper ich über Wurzeln, doch einer der anderen hilft mir immer rechtzeitig wieder das Gleichgewicht zu finden. Was mir auffällt ist, dass Kathlyn keinen Zentimeter von meiner Seite weicht. Ich habe keine Ahnung, wir lange wir laufen, aber schon nach wenigen Minuten werden meine Beine müde und ich Atme schwer. Ohne weiter darüber nachzudenken, streicht mir die weiße Wölfin mit ihrer Schnauze über die Hand und sofort spüre ich, wie die Verwandlung einsetzt. Sofort kehrt die Kraft in mich zurück, als ich den Boden mit meinen Pfoten berühre. Meine Sinne schärfen sich und ich bemerke etwas in der Nähe. Die andren scheint es nicht zu stören, oder sie bemerken ES nicht. Mir steigt ein ekelig Süßer Geruch in die Nase und ich ziehe angeekelt die Lefzen hoch. Kathlyn scheint meine Reaktion zu bemerken und sieht mich fragend an. Im selben Moment fliegt sausend ein Pfeil an mir vorbei und bohrte sich krachend in den Baum neben mir. Ich bleibe stehen und blicke erschreckt in die Richtung aus der der Pfeil kam. Ich spüre wie die Verwandlung einsetzt. Mein Rücen streckt sich und die Reißzähne ziehen sich zurück. Sofort schieben sich Bram (ich bin immer noch der Meinung er ist ein Legend of Zelda freak)vor mich, Barnabel stellt sich hinter mir auf und Michael und Raphael stellen sich links und rechts neben mich. Kathlyn steht neben mir und sieht mich aus ihren braunen Augen an. In ihnen liegt so viel Vertrauen... so viel Zuneigung... Was hat es mit dieser Wölfin auf sich? "Geht! Ich bleibe hier und kümmere mich um unseren Verfolger!", schreit Bram uns zu.  Ich sehe ihn erschreckt an, auch wenn ich weiß, dass er mich nicht sehen kann. "Ich werde dir helfen", meint Barnabel und sieht mich an. "Ihr müsst jetzt gehen. Und seid vorsichtig!", damit zieht sie ihr Schwert und breitet Majesätisch ihre Flügel aus. Michael nimmt meine Hand und zieht mich weiter. Ich kenne Bram und Barnabel zwar fast nicht, aber trotzdem tut mir de Abschied weh. Ich weiß, dass sie es nicht überleben werden... und sie scheinen es auch zu wissen... Ich bewege mich nicht. Ich will die beiden nicht ihrem Schicksal überlassen... Auf einmal erscheint etwas am Rande meines Sichtfeldes. Sofort drehe ich mich um und erkenne IHN. Luzifer steht in voller größer vor uns, die schwarzen Schwingen hinter sich ausgebreitet und die Reißzähne gebleckt. In seiner Hand hält er ein Schwert und über seiner Schulter hängt ein Köcher mit Pfeilen. Einen Bogen kann ich jedoch nicht erkennen... Er sieht den Engeln echt änlich, wenn man mal so drüber nachdenkt... Er hat kantike, recht attraktive Gesichtszüge, eine gut gebräunte Haut und Augen... Augen so Rot wie Feuer. Er sieht Jung aus, nicht älter als Michael und... naja.... man erkennt, dass er mein Großvater ist. Von ihm habe ich meine hohen Wangenknochen und die Schmale Nase.... "Rose, Schätzchen. Wie geht es dir?", lacht er mit einer tiefen, eiskalten Stimme. Mir läuft es kalt den Rücken hinunter und eine Gänsehaut legt sich über meinen Körper, wie zuvor das weiße Fell. Knurrend schiebt Kathlyn sich vor mich und fixiert Liuzifer mit ihren braunen Augen. "Kathlyn. Warum beschützt du sie? Du weißt doch, dass ich ihr nichts tuhen werde...!", er Lacht und seine Augen funkeln Schelmisch. Ich sehe Kathlyn verwirrt an. "Was...Was soll das heißen", bringe ich stotternd hervor. Langsam drehen sich alle zu mir um und sehen mich an. Ich komme mir vor, wie damals in der 5.Klasse... Damals hatte ich ein Referat halten müssen... Ich hatte damals gefragt, ob es noch irgenwelche Fragen gäbe und Lion, der Junge der mir den Papierball an den Kopf geworfen hatte, fragte, warum ich nicht bei meinen Eltern lebe... Ob sie mich Vergewaltigt und geschlagen hätten. Ich war damals rot angelaufen und hatte auf den Boden gesarrt...Aber ich habe trotzdem die Blicke meiner Klassen Kameraden mitbekommen. Die einen hatten hatten mich mitleidig, die anderen schelmisch angestarrt. Ich war damals aus dem Klassenraum gerannt und hatte mich unter den Baum im Schulhof gesetzt. Und dann kam Kathy, eine Schülerin aus der zehnten, und hatte mich getröstet. Sie wusste nicht, weshalb ich weinte, doch sie hatte sich einfach neben mich gesetzt und mich in den Arm genommen... Und sie hatte diese Braunen Augen... Dieselben wie Kathlyn...! "Kathlyn... du hast es ihr nicht erzählt?", lacht Luzifer. Und dann streckt sich Kathlyns Körper, bis sie aufrecht vor mir steht. Sie hat sich kein bischen verändert. "Was bedeutet das.... Kathy?", spreche ich sie extra mit dem Namen an, mit dem sie sich mir vorgestellt hatte. Sie senkt den Kopf und streicht sich das rote Haar aus dem Gesicht. Warte mal... ROT... GOLDENE Augen (jaaaa.... sie sind eher gold als Braun) und... ein weißer Wolf... Ihre Gesichtszüge sehen denen Luzifers auch recht ähnlich... Nase und Wangenknochen... Ware mal.... Könnte es sein... "Kathlyn... kann es sein...?", fange ich zögerich an, denn eine Vorahnung, weder gut noch schlecht, setzt sich in meinem Kopf zusammen "Dass ich deine Schwester bin...? Du hast mit deiner Vermutung recht, Kleine", lächelt Kathlyn. Vor kurzem hatte ich keine Familie. Jetzt habe ich einen Geliebten, einen Vater, einen Großvater und eine Schwester, von der ich bis jetzt noch nichts wusste...  Mein Leben steht total auf dem Kopf! "Endlich. Meine beiden Enkel vereint!", lacht Großvater (oder wie soll ich ihn jetzt nennen?) und hebt sein Schwert. "Nur entschuldigt mich, ich habe nicht den ganzen Tag frei... Rose, währest du so freundlich und kommst mit mir mit? Oder muss ich erst deine ganzen Freunde umbringen?", Ein Grausames Lachen kriecht aus seiner Kehle, windet sich um meinen Hals und schnürrt mir die Luft ab. Ich senke den Kopf. Hat es einen Sinn, die Leben meiner neu gewonnenen Freunde zu riskieren? Nein, eindeutig nicht. Gerade will ich einen Schritt nach vorne machen, als eine Frau sich auf Luzifer stürzt. Ihre Haare sind lang und rot und trägt ein Weites, schwarzes Kleid. Als sie sich für einen Moment zu uns wendet, kann ihr Gesicht erkennen. Sie sieht anders aus, als ich dachte. Ihre Augen sind die selben, die in Kathlyns Gesicht strahlen und ihre weichen Gesichtszüge kaschieren die unseres Vaters und verleihen unseren Gesichtern etwas freundliches "Lauft! Oder die Prophezeihung wird in erfüllung gehen!", schreit meine Mutter. Ich spühre wie die ganze Kraft aus meinem körper sickert, dann wird alles schwarz und das letzte, was ich noch mitbekomme, ist wie mich der weiche Schnee empfängt...

Vor langer Zeit, nach dem Fall Luzifers, wurde eine Prophezeihung vorhergesagt. Ein Mädchen, aus dem Schoße beider Seiten, soll das Schicksaal der drei Welten besiegeln. Ihr Tod solle der Anfang sein und das erste Wesen, welches sie am ersten Vollmond ihres Vollwärtigen alters von siebzehn Jahren erblickt, auf dessen Seite solle die Heldin stehen. In der Gestallt eines jeden solle sie Wandeln, bis sie ihre Aufgabe erfüllt hat. Doch auf Ewig seie sie verdammt, immer zu leben, wenn die Welten sie am meisten benötigen und diese in Ewiger Einsamkeit zu verbringen. Keine Seele solle ihre Kraft schwächen, somit sind alle Verdammt, die sie liebt. Ihre Seele ist gebunden, an die des Lichts, doch finden sollen sie sich nie, sonst wird der Untergang nahe sein....

 -Prophezeiung 2000 v.Chr; Niedergeschrieben vom großen Engel Uriel-

Darkness-Tränen der DunkelheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt