Kapitel 1

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"Kommst du, Hermine-Schatz?", hörte ich die überaus freundliche Stimme meiner heiß geliebten Mutter rufen. "Ja, ich komme.", erwiderte ich lächelnd. Schnell klappte ich meinen kleinen Koffer zu, wessen Inneres ich mit einem einfachen Vergrößerungszauber auf das Dreifache vergrößert hatte. Danach schnappte ich mir meinen Kater Krummbein von meinem plüschigen Kopfkissen und lief nach unten zu meinen Eltern, die mich schon bereits am Auto erwarteten. Ich hätte zwar auch zum Bahnhof apparieren können, da ich bereits 17 und damit volljährig war, doch wollten sich meine Eltern nicht den Spaß verderben lassen, mich zum magischen Gleis zu bringen, wie sie es nannten. Nicht an meinem letzten Jahr in Hogwarts.

Als ich am Auto ankam, packte ich den Koffer in den Kofferraum und gesellte mich zu meinen Eltern ins Auto. Meine Mum lächelte mich stolz an. Ich hatte eine sehr tiefe Verbindung zu ihr und meinem Dad.
Es war schön, mit ihnen Zeit zu verbringen und ich genoss jeden Augenblick mit ihnen, was auch daran liegen könnte, dass wir uns so gut wie nie stritten. (Außer wenn ich Mal wieder meine dreckige Wäsche irgentwo liegen ließ)
Wir waren die perfekte Familie.

Nach einer halben Stunde kamen wir endlich am Bahnhof an. Meine Mutter half mir, meinen leider viel zu schweren Koffer aus dem Kofferraum zu heben und mein Vater schleppte ihn schließlich bis zum Gleis. Wir hätten es uns zwar durch einen einfachen Schwebezauber viel leichter machen können, ließen es aber, weil es ja immer noch ein Muggel Bahnhof war. Das war bestimmt nicht erlaubt! 

Also liefen meine Mum, mein Dad und ich mit weiterhin schwerem Gepäck Richtung Mauer und blieben schließlich vor ihr stehen. Einer der großen Nachteile, Muggeleltern zu haben, denn sie konnten nicht durch die Mauer laufen. Das konnte nur die magische Welt. 

Es wurde also Zeit, sich zu verabschieden. Meine Eltern sahen traurig aus, so wie jedes Jahr bei meiner Abreise. Aber ich konnte die ganze Zeit einen stolzen Glanz in ihren Augen sehen. Das machte mich sehr glücklich, denn ich liebte die beiden über alles. 

Nachdem wir uns in Ruhe verabschiedet hatten, lief ich auf die steinige Wand vor mir zu und blieb dann stehen. Aus diesem Winkel konnte ich gut Anlauf nehmen. Mit einem letzten Blick zu meinen lächelnden Eltern, lief ich los und lief, ohne gegen die Wand zu krachen, oder mich zu verletzten, durch die graue Steinwand vor mir.

Als ich auf der anderen Seite wieder rauskam, hatte ich noch so viel Schwung, dass ich auch gleich in jemanden hineinraste. Na toll! Ich sah auf und wollte mich gerade entschuldigen, als ich von einen Paar hellgrauer Augen gefesselt wurde. Ich konnte meinen Blick nicht losreißen von diesen krassgrauen Augen. Auf einmal kam ich wieder zu mir selbst und merkte, wie mir die Röte ins Gesicht stieg. Merlin! Die Person vor mir fing an, hämisch zu grinsen. "Na, wen haben wir denn da?", sagte Draco Malfoy mit diesem weiterhin bescheuerten Grinsen auf seinem leider viel zu hübschen Gesicht. 

Später im Zug dachte ich nach. Ja, ich hatte mich gegen Ende letzten Jahres in leider niemand anderen als Malfoy höchstpersönlich verliebt. Ich weiß nicht, wie es dazu gekommen ist, aber es kam auf jeden Fall sehr plötzlich, soviel wusste ich noch. 

Finster sah ich aus dem etwas staubigen Fenster des rasenden Zuges. Er war ganz sicher nicht in mich verliebt, soviel stand fest. Wieso sonst sollte er mich als Schlammblut beleidigen?! Genau da war der Haken: Wieso hatte ich mich in ihn verliebt, wenn er mich fast täglich beleidigte, beschimpfte, und auch mit meinen zwei besten Freunden, Ron und Harry, nicht viel besser umging?

Wo wir gerade von den beiden Wuschelköpfen (sorry musste sein XD) sprechen; sie schauten mir gerade äußerst interessiert zu, wie ich mit nachdenklicher und angestrengter Miene aus dem Fenster starrte und ab und zu verzweifelt aufstöhnte. Jungs, ehrlich?! 

"Alles okay, Mione?", fragte Harry mich gerade grinsend und Ron warf ebenfalls dreckig grinsend ein: "Wahrscheinlich überlegt sie gerade, welchen Zauberspruch sie als nächstes vorarbeiten möchte." Die beiden fingen an hysterisch zu kichern. Ich ignorierte sie einfach. Sollten sie doch! Ich hatte was anderes im Kopf.

Dramione (pausiert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt